Das einzig Gute aus Gonsenheimer Sicht vor dem Seitenwechsel war das einzig Wichtige: das Resultat. Erst bugsierte Arif Güclü den Ball nach Mustafa Yilmaz’ flacher Hereingabe nach genau 120 Sekunden über die Linie, dann stellte Babak Keyhanfar, nachdem er selbst von Florian Pflügler gefoult worden war, vom Elfmeterpunkt den Pausenstand her (44.). Zwischen diesen beiden Toren waren praktisch nur die Saarländer am Drücker. Schnell, enorm ballsicher und variabel – „immer, wenn wir angelaufen sind, war der Ball sofort woanders“, staunt Jansohn. Michael Blums Kontertor (27.) war daher hoch verdient. Die Kehrseite der Medaille: „Ihr Spiel war unheimlich laufintensiv“, analysiert Jansohn.
Und das rächte sich nach dem Seitenwechsel, als die Mainzer erneut nicht lange brauchten, um zuzuschlagen: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke legte Mustafa Yilmaz den Ball flach ins lange Eck (50.), nachdem Keyhanfar zweimal „Schieß!“ gebrüllt hatte. Hochüberlegen und doch durch zwei Tore kurz vor und kurz nach dem Pausentee 1:3 hinten, das war für die Elversberger sichtlich schwer zu verkraften. Mehr Zwingendes als das Freistoßtor durch Blum (90.) sprang nicht mehr heraus. Schwer hatten die Gäste am taktischen Schachzug der Hausherren zu knabbern, auf das in der Mitte kompaktere 4-5-1-System umzustellen. „Das hat gut geklappt“, sagt Yilmaz.
Mehr Tore möglich
Der Neuzugang, der als gelernter Zehner auf der Sechserposition auch spielerische Akzente setzt, kann sich mit der auf Kompaktheit und schnelle Gegenstöße ausgerichteten Philosophie bestens identifizieren: „Das ist mein Spiel, zweikampfstark und aggressiv. Und vorne haben wir genug Spielintelligenz, um unsere Gegenangriffe zum Erfolg zu führen.“ Wobei bei besserem Konterspiel ein höherer Sieg möglich gewesen wäre, aber das wäre dann wirklich des Guten zu viel gewesen.
SV Gonsenheim: Darmstädter – Sari, Beck, Itjeshorst, Pennella – Kern (82. Letz), Yilmaz, Bernert, Lehmann (79. Harden) – Güclü, Keyhanfar (86. Tasch).