2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit Zug zum Tor: Der Gonsenheimer Nils Letz (rechts) hatte noch eine der besten Gelegenheiten, doch auch er traf nicht.  	Foto: hbz/Jörg Henkel
Mit Zug zum Tor: Der Gonsenheimer Nils Letz (rechts) hatte noch eine der besten Gelegenheiten, doch auch er traf nicht. Foto: hbz/Jörg Henkel

Applaus nach dem 0:0

Oberligist geht mit viel Tatendrang zu Werke, macht jedoch keine Tore

Gonsenheim. Nach dem Spiel spendeten die Sympathisanten beider Vereine Applaus. Das gibt es nach einem 0:0 auch nicht alle Tage. Zumal das torlose Remis zum Auftakt der Oberliga-Saison durchaus ein stimmiges Ergebnis war, produzierten doch sowohl der SV Gonsenheim als auch der FSV Salmrohr genau eine richtig dicke Torchance. Das lag aber nicht daran, dass sie es nicht probiert hätten. Die Gonsenheimer waren vom Start weg mit erkennbarem Tatendrang am Werke, und in der Schlussphase gingen beide Seiten auf Sieg, doch die Kräfte erlaubten nichts Konstruktives mehr.

Folgerichtig waren es „gemischte Gefühle“, die Babak Keyhanfar nach seinem ersten Spiel als Cheftrainer auf die Pressekonferenz begleiteten. Ein „leistungsgerechtes Unentschieden“ sah der 31-Jährige. „Wir wollten aus einer geordneten Defensive heraus zu Chancen kommen“, beschreibt Kapitän Maximilian Kimnach den Matchplan, „wir versuchen es stärker spielerisch und flach zu lösen und haben auch mehr Laufwege einstudiert.“ Das war durchaus zu sehen, mal über die entschlossen hoch schiebenden Außen, mal über schnelles Spiel mit wenigen Kontakten durchs Zentrum – die Gonsenheimer ließen einiges an Ansätzen erkennen. „Aber leider hat vorne die letzte Konsequenz gefehlt“, wie Kimnach feststellt.

Torwart Paul Simon rechtfertigt Nominierung

Das Gute: Der Mittelblock steht, Marc Beck legte in der Innenverteidigung eine überragende Partie hin. „Leider konnten wir unser Übergewicht in der ersten Halbzeit nicht in Tore ummünzen“, ärgert sich Rückkehrer Damir Bektasevic, der die Zehnerposition dribbel- und spielfreudig interpretierte, „aber wir haben kompakt gestanden und nichts zugelassen. Mit der Leistung bin ich zufrieden, jeder hat gezeigt, dass er wollte.“ Am dichtesten war vor dem Seitenwechsel Nils Letz dran, als er schon nach 90 Sekunden aus spitzem Winkel volley aber deutlich vorbei zielte. Nach Malik McLemores entschlossenem Sprint hatten die Hausherren den Torschrei auf den Lippen, doch der Lupfer des 19-Jährigen klatschte an die Latte (65.). Klasse Aktion, leider nicht gekrönt und fast bestraft: Auf der Gegenseite stand plötzlich Meliani Saim völlig frei vor Paul Simon, der jedoch schnell aus seinem Kasten kam und so den sicher geglaubten Rückstand vereitelte (67.).

Simon hatte sich in der Vorbereitung Kevin Darmstädters Platz zwischen den Pfosten erarbeitet und rechtfertigte, trotz zweier Wackler nach langen Bällen, seine Aufstellung allein mit dieser Glanztat. „Wir haben uns ohne fünf gestandene Oberligaspieler sehr gut aus der Affäre gezogen“, zeigte sich FSV-Trainer Paul Linz zufrieden. In der Vorsaison setzte es für Salmrohr zum Start neun Pleiten am Stück, ehe mit einem 5:1-Sieg beim SV Gonsenheim der Knoten platzte. So gesehen, liefert diese Punkteteilung zum Auftakt in der Tat für beide Seiten Erfreuliches.

SV Gonsenheim: Simon – Sari, Beck, Itjeshorst, Pennella – Yilmaz, Kimnach – Letz (63. Gansmann), Bektasevic, Shibata (78. Namavizadeh) – Kern (57. McLemore).

Aufrufe: 07.8.2016, 18:30 Uhr
Torben SchröderAutor