2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Zurück im Wohnzimmer

Norbert Röthig hat bei seinem Heimatverein Ernzen/Ferschweiler das Traineramt übernommen

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Eigentlich sollte der Abschied aus dem Trainergeschäft für immer sein. Weil aber der Heimatclub anrief, ließ sich der Ferschweilerer Norbert Röthig zu einem Comeback überzeugen. Vor fast eineinhalb Jahren hatte Röthig beim SV Bollendorf seinen leisen Abschied verkündet. Nun ist der Trainerfuchs wieder da – beim ambitionierten B-Ligisten in Ernzen und Ferschweiler.

Ferschweiler. Norbert Röthig hatte bis 2003 den damals aus der A-Klasse abgestiegenen Verein aus Ernzen und Ferschweiler trainiert und heuerte anschließend bei der noch eigenständigen SG Geichlingen/Körperich an. Zwei Jahre vergingen, ehe sich Röthig seiner neuen „Liebe“ SV Bollendorf annahm. Aus einer Saison des Neuaufbaus wurde dann siebeneinhalb.


„Es war eine lehrreiche Zeit mit vielen schönen Erinnerungen. Doch danach war die Zeit gekommen, als Trainer ade zu sagen. Eigentlich wollte ich nichts mehr machen, trainertechnisch gesehen“, blieb Röthig damals eisern. Doch nach jetzt über einem Jahr rief der Heimatverein an. „Der Club hat angefragt, nach dem Abschied von Peter Zeimens noch ein letztes Mal den Trainerposten zu übernehmen. Dem Heimatverein zuliebe sagte ich zu“, erinnert sich Norbert Röthig an die hektischen Wochen im Frühsommer.


Acht lange Jahre hatte der erfahrene Trainer in Ferschweiler gearbeitet. Die Erwartungen waren fast immer zu hoch. „Die SG konnte den hohen Ansprüchen fast nie Genüge tragen. Wir hatten in den letzten Jahren hier immer Talente gehabt mit einer guten Ausbildung in der Jugend, doch es nie richtig geschafft, dauerhaft oben mitzuspielen.“


Zwei Monate arbeitet Röthig nun mit den Jungs aus seinem Heimatverein. „Wir wollen einen attraktiven, modernen Fußball spielen. Die Truppe ist hochmotiviert und lernbereit“, beton der neue Coach. Mit dem Team habe er mit der Einführung der Viererkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern im 4-2-3-1 ein neues taktisches System trainiert. „Das klappt von Spiel zu Spiel besser, doch unser großes Manko ist der etwas zu kleine Kader. Wenn ein, zwei Leute hinten ausfallen, gerät das System in Schieflage“, mein Röthig.


Talente gibt es derweil genug. Mit seinem Neffen Marius Diederich, Yannick Iske, Matthias Schuster oder Michael Faber stehen etablierte Spieler bereit. Auch Julian Molitor, Routinier Stephan Schwaller, Matthias Bojung oder der junge Torwart Yannick Meier-Prümm sind auf dem Weg, Leistungsträger zu werden. „Wir müssen es jeden Sonntag lernen, unser Potenzial auf den Platz zu bringen. Steigern wir uns in taktischer und spielerischer Hinsicht, können wir eine gute Saison spielen“, sagt der Übungsleiter, der seine Mannschaft im guten Mittelfeld sieht.


Die ältesten Spieler sind der 31-jährige Matthias Mossal und der 32-jährige Manuel Padilla. „Der Mannschaft gehört zweifelsohne die Zukunft. Deshalb gebe ich ihr die Zeit, sich zu entwickeln.“ Mittelfristig gehöre die Mannschaft in die A-Liga, doch überstürzen will Norbert Röthig nichts. „Mit Schwaller und Diederich haben wir richtig gute Techniker im Team und eine hohe individuelle Qualität. Das sind auch mannschaftsdienliche Spieler, die jedoch in der jüngsten Vergangenheit mit Verletzungen pausieren mussten.


Die Kameradschaft wird in Ernzen und Ferschweiler groß geschrieben. „Wir schätzen unser treues und euphorisches Publikum. Hier wird eine gewisse Fußball-Athmosphäre spürbar. Die Leute spüren, wenn sich jemand reinhängt oder es aber schleifen lässt.“ Das bislang beste Spiel machte Röthigs neuer Club gegen die SG Herforst. Spieltaktisch war man in der ersten Halbzeit unterlegen, doch in Halbzeit zwei habe man gekämpft und das Spiel mit Leidenschaft dann doch für sich entschieden.


Der Start in die neue Saison sei recht ordentlich verlaufen – gegen Kyllburg aber musste das im Vorjahr lange gegen den Abstieg kämpfende Team die spielerische Überlegenheit des Gegners anerkennen. Nach der knappen 1:2-Niederlage beim Stahler SC erwartet die Röthig-Elf nun den Derbykonkurrenten aus Echternacherbrück. „Auch wenn Kreativität und Kaltschnäuzigkeit vorm Tor manchmal noch fehlen hat die Mannschaft den Anspruch zu kämpfen, zu beißen, aber stets diszipliniert zu sein“, fordert Heimkehrer Röthig klassische Tugenden ein.

Aufrufe: 017.9.2014, 20:43 Uhr
Lutz SchinköthAutor