2024-04-30T13:48:59.170Z

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bgeklärt: Patrick Kirsten (rechts) nimmt Stahl Brandenburgs Adrian Jaskola gleich den Ball ab, nachdem dieser bereits Krystian Peda (mitte) überlaufen hat. Dank seiner Abgeklärtheit und seinem Tempo spielt der 33-Jährige regelmäßig.
bgeklärt: Patrick Kirsten (rechts) nimmt Stahl Brandenburgs Adrian Jaskola gleich den Ball ab, nachdem dieser bereits Krystian Peda (mitte) überlaufen hat. Dank seiner Abgeklärtheit und seinem Tempo spielt der 33-Jährige regelmäßig. – Foto: Ulrich Gelmroth

Patrick Kirsten ist mehr als nur ein Lückenfüller

Preussens Neuzugang ist eine der Überraschungen der Saison. In der vergangenen Spielzeit kickte er noch zwei Klassen tiefer.

Speed, ich bin Speed!“ Dieser Satz aus dem Pixar-Film Cars trifft Patrick Kirstens Spielweise perfekt. Der 33-jährige Flügelspieler von Preussen Eberswalde besticht vor allem durch seine Schnelligkeit. „Ja, ich glaube, das ist eine meiner Stärken. Damit bist du natürlich prädestiniert für den Flügel, egal ob offensiv oder defensiv“, so der Eberswalder Neuzugang.

Dass Kirsten tatsächlich regelmäßig spielt, war vor der Saison nicht abzusehen. Im Sommer trainierte er noch auf Probe bei den Preussen. „Ich habe vor der Saison mit Matthias Kandula gesprochen, der ja ab dem 1. Januar hier den Trainerposten übernimmt. Er hat mir geraten, es einfach zu probieren.“ Interimstrainer Torsten Maerz gab danach sein Okay und so landete Kirsten in der Brandenburgliga. Vergangene Saison lief er noch zwei Klassen tiefer bei Fortuna Britz auf.

Aus Britz kennt er auch Matthias Kandula, der bis vor einigen Jahren dort Cheftrainer war. „Patrick ist ein Kumpel-Typ“, sagt Kandula ohne zu zögern. „Ich kenne ihn als ehrlichen, loyalen und ehrgeizigen Mannschaftskameraden. Es macht Spaß mit ihm zu arbeiten, darum freue ich mich, dass es mit Preussen geklappt hat. Als Spieler ist er äußerst lernfähig und trotz seines, für Fußballer, hohen Alters immer noch spritzig und verdammt schnell“, so Kandula grinsend.

Klassensprung geschafft

Trotz seiner Fähigkeiten war es ein Wagnis, sich bei einem Verein zwei Ligen höher zu bewerben. „Es ist natürlich eine Umstellung. Man merkt beim Spielen schon, dass wir hier höherklassig sind. Taktisch ist es eine ganz andere Hausnummer. Da habe ich jetzt schon mehr gelernt, als die Jahre zuvor. Auch das Tempo ist schneller und die Intensität härter, da muss man sich natürlich erst dran gewöhnen. Ich habe ja nun viele Jahre bei Britz in der Landesklasse gespielt.“ Preussen kämpft momentan um die Spitze in ihrer Liga, während Fortuna Britz aktuell noch sieglos ist.

Nach all den Jahren schaut er natürlich mit einem Auge hin und wieder zu seinen alten Teamkollegen hinüber. „Das ist natürlich ein wenig traurig, das so zu sehen. Aber, ohne jetzt böse klingen zu wollen, das hat sich in der Vergangenheit schon angekündigt. Die Möglichkeiten für den Verein sind leider begrenzt. Außerdem haben einige verdiente Leistungsträger das Team verlassen, die kaum zu ersetzen sind.“

Der sachverständige Prüfingenieur bei der Dekra reist aus Angermünde zu den Spielen und zum Training an. „Da sind ein paar Kilometer, aber mir kommt es nicht weit vor. In meinem Job bin ich eh die ganze Woche über im Barnim unterwegs. Ich bin es also gewohnt. Und als gebürtiger Brodowiner kenne ich mich sowieso gut aus“, merkt er an.

Überraschungsmann des Teams

Viele selbst ernannte Experten sahen vor der Saison in Kirsten einen Lückenfüller. Er würde nur spielen, falls sich Stammkräfte verletzen oder sonstige Personalnot herrscht, hieß es hinter vorgehaltener Hand. Pustekuchen. Er kam in allen bisherigen Spielen zum Einsatz, spielte 336 von 360 möglichen Minuten. „Das hat mich auch ein wenig überrascht, aber ich freue mich natürlich als alter Mann noch eine Rolle zu spielen“, erzählt Kirsten lachend. „Ich hoffe, die Saison über eine gute Leistung zu bringen und nicht abzubauen. Man muss mit höherem Alter natürlich mehr tun, aber noch geht es.“

Preussen spielt am Sonnabend bei Falkensee-Finkenkrug (Anpfiff 15 Uhr), drei Punkte sind da eigentlich Pflicht. Insgesamt glaubt Patrick Kirsten an eine großartige Saison für Eberswalde. „Der Sommer ist ja ein großer Umbruch für den Verein gewesen. Wenn man sieht, wie wir bisher gespielt haben, dann muss man sagen, dass unser Trainerteam einen tollen Job gemacht hat, aus uns eine Mannschaft zu formen. Alles läuft natürlich noch nicht optimal, aber ich glaube, niemand ist hier mit den bisherigen Ergebnissen unzufrieden. Und mit dem breiten Kader und der Qualität ist das obere Mittelfeld drin, auf jeden Fall.“

Alle Daten und Fakten zum Match und der Liveticker: Spielbericht

Aufrufe: 025.9.2020, 05:25 Uhr
MOZ.de/ Markus PettelkauAutor