2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Kapitän marschiert voran: Mirza Mekic (am Ball) und der SV Euerbach/Kützberg sind überraschend bis auf Rang drei der Landesliga Nordwest gestürmt. F: Hans Will Media/Burro
Der Kapitän marschiert voran: Mirza Mekic (am Ball) und der SV Euerbach/Kützberg sind überraschend bis auf Rang drei der Landesliga Nordwest gestürmt. F: Hans Will Media/Burro

Aufsteiger Euerbach/Kützberg will weiter für Furore sorgen

Die Unterfranken mischen als Tabellendritter die Landesliga Nordwest auf +++ Coach Oliver Kröner (44) steht auch in der kommenden Spielzeit an der Seitenlinie

Nichts mit dem Abstieg wollte der SV Euerbach/Kützberg in dieser Spielzeit zu tun haben. Das ist der Truppe von Trainer Oliver Kröner (44) bislang eindrucksvoll gelungen. Denn das Team aus dem Landkreis Schweinfurt belegt in der Winterpause als Aufsteiger mit 35 Punkten den hervorragenden dritten Platz und wird das anvisierte Ziel Klassenerhalt so gut wie sicher erreichen. Die Mannschaft hat sich gefestigt, spielt einen guten Fußball und profitiert von der Erfahrung ihres Übungsleiters. So soll es nach Möglichkeit auch nach dem Winter weitergehen. Die gute Position soll verteidigt werden, die Bayernliga ist aber nicht ernsthaft ein Thema.

Eine geruhsame wie sorgenfreie Winterpause haben die Kicker des SV Euerbach/Kützberg verbracht. Als dieser Verein vor zwei Jahren das erste Mal in der Vereinsgeschichte in die Landesliga aufgestiegen ist, konnte das Abstiegsgespenst aus Euerbach nicht verscheucht werden. Die Mannschaft musste als Sechzehnter in die Relegation und stieg da in Runde eins gegen den 1. FC Fuchsstadt (0:0 und 0:4) gleich wieder ab. Doch unter der Regie von Trainer Carsten Weiß (55) kehrte Euerbach im vorigen Sommer als Meister der Bezirksliga Unterfranken Ost postwendend in die Landesliga zurück. Zu dieser Saison übernahm Oliver Kröner das Team. Der 44 Jahre alte Mittelschullehrer, der die C-Lizenz besitzt und der in Schonungen bei Schweinfurt wohnt, ist schon seit 2012 im Verein. Der ehemalige Defensivakteur hat mehr als 300 Mal in der alten Bayernliga beim 1. FC Schweinfurt 05, Würzburger FV, 1. FC Sand, VfL Frohnlach und TSV Großbardorf gespielt. Kröner kam auch in der Regionalliga Süd beim SC Weismain zum Einsatz (59 Spiele) und kann in der Saison 1996/97 auf sechs Bundesliga-Spiele für Fortuna Düsseldorf zurückblicken.

Bayernliga? »Daran verschwenden wir überhaupt keine Gedanken.«

Kröner, der auch in der nächsten Saison in Euerbach bleiben wird, hat ein Team geformt, das in der Liga nicht nur mithalten kann, sondern das spielerisch brillieren kann. Die ersten zehn Spieltage überstanden die Unterfranken ungeschlagen. Ein 0:0 gegen Spitzenreiter sorgte für Aufsehen wie auch der 4:2-Erfolg in Abtswind, womit Euerbach den direkten Vergleich gegen den Titelaspiranten für sich entscheiden konnte. Allerdings, und das war schon fast unverständlich, folgte auf den Sieg in Abtswind eine 1:3-Pleite beim Mitaufsteiger und Schlusslicht SV Heimbuchenthal. Allerdings waren da die Platzverhältnisse alles andere als regulär. "Gegen Abtswind waren wir beim 0:0 fast noch stärker als beim 4:2. In Heimbuchenthal haben wir verdient verloren, die Platzverhältnisse sollen keine Ausrede sein", bleibt Kröner fair. Der beschreibt den bisherigen Saisonverlauf so: "Sicher haben wir spielerisch überzeugt. Aber wir haben auch in machen Spielen das notwendige Quäntchen Glück gehabt, haben so noch Spiele gewonnen oder zumindest nicht verloren. Das müssen wir eingestehen. Aber das soll die Leistung der Mannschaft, die sehr gut mitgezogen hat, nicht schmälern." In der Winterpause ist viel Zeit, auch um die Tabelle genau zu studieren. Da könnte man auf die Idee kommen auch mal in Richtung Bayernliga zu schielen, dazu sagt der Euerbacher Chefanweiser: "Daran verschwenden wir überhaupt keinen Gedanken. Wir sind froh in der Landesliga zu sein. Wir haben uns stabilisiert und sind konstant geworden, was für uns unheimlich wichtig ist."

Weiterentwicklung der Mannschaft genießt oberste Priorität.

Änderungen am Kader hat es in der Winterpause nicht gegeben. Drei Spieler haben verletzungsbedingt noch kein Spiel absolvieren können und zwar Constantin Brach, Daniel Zänglein (beide Kreuzbandriss) und Hassib Mansoori, der nach einer Schambeinentzündung wieder zum Kader stoßen will. Da Kröner Trainer bleiben wird, kann sich die Mannschaft in den noch elf ausstehenden Partien für die nächste Saison einspielen. Das Ziel Klassenerhalt wäre schon mit drei weiterene Siegen in trockenen Tüchern. Kröner will vielmehr das Level halten und gibt daher die Richtung vor: "Wir wollen gut aus den Startlöchern kommen, wollen unseren Leistungsstand konservieren und konstant bleiben. Wir wollen und als Mannschaft weiterentwickeln und das hat im letzten Saisondrittel oberste Priorität", sagt der zwar noch junge Coach, der aber als Spieler durch seine Stationen unheimlich viel Erfahrung gesammelt hat, die er an sein Team weitergeben will. So kann es nach dem Start in die Vorbereitung am 1. Februar noch ein schönes Vierteljahr bis zum letzten Spieltag werden. Und bei einer Wahrscheinlichkeit von weit über 90 Prozent wird der SV Euerbach/Kützberg dann die Qualifikation für die dritte Landesliga-Saison schaffen und sich in dieser Spielklasse etablieren.






Die Chronik des SV Euerbach/Kützberg der vergangenen Jahre:

Aufrufe: 013.2.2018, 07:30 Uhr
Dirk Meier Autor