2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ordentlich verstrickt sind im Ringen  um den Nichtabstieg aus der Verbandsliga der FC Waldkirch (Sandro Rautenberg in gelb) und der SV Endingen (Marvin  Weik). | Foto: Keller
Ordentlich verstrickt sind im Ringen um den Nichtabstieg aus der Verbandsliga der FC Waldkirch (Sandro Rautenberg in gelb) und der SV Endingen (Marvin Weik). | Foto: Keller

Längst nicht allen blüht im Abstiegskampf ein Happy-End

Wie stehen die Chancen des SV Endingen, FC Denzlingen, FC Waldkirch und des FSV RW Stegen im Rennen um den Ligaerhalt in der Verbandsliga?

Das große Zittern hat längst begonnen. Ein Quartett aus dem Fußballbezirk Freiburg kämpft noch um den Verbleib in der Verbandsliga. Die Chancen der vier abstiegsbedrohten Teams sind ungleich verteilt. Während der FSV RW Stegen ein mittelgroßes Fußballwunder benötigt, fehlt dem SV Endingen lediglich noch ein Sieg. Zusätzlich brisant macht die Lage die weiterhin unklare Anzahl an Absteigern.

Das spannende Rennen um die Verbandsligatickets für die Spielzeit 2019/20 ist auch von einer ganzen Reihe an Eventualitäten geprägt. Ob letztlich zwei, drei oder gar vier Teams den Gang in die Landesliga antreten müssen, liegt nicht in der Macht der abstiegsbedrohten Verbandsligisten. Bleibt der SV Oberachern in der Oberliga, reduziert sich die Anzahl der Landesliga-Absteiger auf drei. Steigen sowohl der 1. FC Rielasingen-Arlen als auch der Freiburger FC in die Oberliga auf, genügt gar der 14. Platz zum Ligaverbleib. Dann steigen nur zwei Vereine ab. Neben den vier Teams des Bezirks Freiburg plagen auch den FV Lörrach-Brombach (33 Punkte/Tordifferenz -3), den Kehler FV (33/-15) und speziell den 1. SV Mörsch (30/-17) Abstiegssorgen.

Am einfachsten gestaltet sich der Rettungsplan für den SV Endingen (32/-17). „Wir brauchen noch einen Sieg“, rechnet Coach Benjamin Pfahler vor. Der 34-Jährige erlebt bei den Kaiserstühlern eine Debütsaison mit Höhen und Tiefen. Nach schwachem Saisonstart mit nur vier Punkten aus acht Partien manövrierten sich die Blau-Weißen mit einem starken mittleren Saisondrittel zwischenzeitlich in ruhige Gewässer. Doch acht Pleiten aus den jüngsten zehn Begegnungen sorgten erneut für einen Kurswechsel. „Verschiedene Faktoren erschwerten uns den Saisonverlauf“, so der Endinger Coach. Gerade der Verzicht auf verletzte oder beruflich engagierte Schlüsselspieler wie Marvin Weik oder Marcel Klübner belastete die Personalsituation erheblich. So saßen beim 0:3 in Pfullendorf nur zwei einsatzbereite Feldspieler auf der Ersatzbank.

Die Zuversicht bei Benjamin Pfahler, auch in der kommenden Saison Trainer eines Verbandsligisten zu sein, ist dennoch groß: „Wir haben ein klares Ziel vor Augen und werden uns den Klassenerhalt nicht nehmen lassen.“ Zum ersten von zwei Matchbällen empfängt die Pfahler-Elf am Sonntag den Tabellenfünften FC Radolfzell, ehe es am abschließenden Spieltag zum Kehler FV geht.

Mit wechselnden Kursen kennen sich auch Dino Saggiomo und Horst Bühler aus. Das Trainerduo des FC Denzlingen (31/-28) musste zuletzt doch erhebliche Nehmerqualitäten beweisen. So schien nach dem 4:0-Derbysieg gegen den FC Waldkirch Ende April der Klassenerhalt bereits frühzeitig greifbar. Doch eine Flut an Gegentoren manövrierte den FCD in den Abwärtssog. Deren 29 waren es in jenen vier Partien im Anschluss an den überzeugenden Auftritt in Waldkirch. „Wir haben gehörig einstecken müssen, nun allerdings eine ebenso bemerkenswerte Reaktion gezeigt“, zeigte sich Dino Saggiomo nach dem 2:0 im Nachholspiel gegen den FC Auggen am Mittwochabend erleichtert. Anders als die direkte Konkurrenz kann der Tabellenzwölfte selbst nur noch einmal eingreifen. Denn am Wochenende hat Denzlingen spielfrei, ehe es abschließend gegen den SC Lahr geht. „Wir haben es nun wieder selbst in der Hand zumindest den 13. Platz zu sichern“, hat Saggiomo im Abstiegskampf neuen Mut geschöpft.

Erheblich verschlechtert hat sich in den vergangenen Wochen die Ausgangsposition des FC Waldkirch (27/-22). In keiner der jüngsten vier Partien konnten die Blau-Gelben auch nur einen Teilerfolg verbuchen. „Wir haben zumeist nicht schlecht gespielt, jedoch nicht die erhofften Ergebnisse erzielt“, fasst Sportvorstand Reinhard Bayer die jüngsten Auftritte zusammen. Ebenso klar wie unmissverständlich lautet demnach Bayers Marschroute vor den beiden noch ausstehenden Begegnungen in Kuppenheim und gegen Auggen: „Wir müssen volle Leistung abrufen und wollen die Spiele gewinnen.“

In den jeweiligen Vorrundenspielen zog Waldkirch mit 0:1 den Kürzeren, doch Bayer zieht ohnehin aus einem anderen Fakt neue Motivation: „Weder für Kuppenheim noch für Auggen geht es noch um etwas. Das ist kein Nachteil für uns.“ Ob das Unterfangen Ligaerhalt unter dem scheidenden Trainer Daniel Kreist noch glückt, hängt neben den Ergebnissen der Konkurrenz auch vom Waldkircher Angriffsduo um den antrittsstarken Sandro Rautenberg und Winterneuzugang Simon Walter ab. Erwischen die beiden einen ihrer besseren Tage, sind sie in der Lage, in der absoluten Endphase der Saison zum Trumpf für den FC Waldkirch zu werden.

Tapfer gegen das Schicksal des drohenden Abstiegs stemmt sich seit Wochen der FSV RW Stegen (23/-35). Sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen verhinderten Woche für Woche den endgültigen K.o. in der Verbandsliga. Mit zwei Siegen ist der Sprung auf Rang 14, der unter Umständen zum Ligaerhalt reichen könnte, somit zwei Spiele vor Saisonende weiterhin theoretisch erreichbar. Doch die kommende Hürde hat es in sich. Denn heute Abend erwartet Stegen den Tabellenzweiten Freiburger FC. Nicht zuletzt die vergangenen Wochen belegten, dass das Stegener Gastspiel in der Verbandsliga ohne größeres Verletzungspech auch hätte anders ausgehen können. „Leider konnten wir aufgrund zahlreicher verletzter Schlüsselspieler nicht immer unser ganzes Potential zeigen“, sagt Trainer Stefan Schwär.

Aufrufe: 023.5.2019, 18:15 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor