2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

SV Eidinghausen-Werste: „Jedes Spiel ist ein Endspiel!“

Totaler Umbruch bei der SVEW. Trainer Georg Wittner und Co-Trainer Shindar Mohammad gehen die schwierige Aufgabe mit Leidenschaft an.

Sie starten am 6. September mit dem Nachbar-Derby beim FC Bad Oeynhausen in ihre sechste Saison in der Landesliga. Aber es ist für die 1. Mannschaft der SV Eidinghausen-Werste definitiv die härteste Spielzeit. Nach der großen Spieler-Fluktuation mit allein 13 Abgängen war natürlich nicht so viel Qualität, wie verloren wurde, neu zu beschaffen. Und aus den vielen Neuzugängen müssen Trainer Georg Wittner und sein neuer Co-Trainer Shindar Mohammad erst einmal eine Einheit formen, die in der Landesliga bestehen soll.
Das es nicht einfach wird, wissen beide, aber sie gehen diese Aufgabe mit viel Zuversicht und Herzblut an. „Das ist ein totaler Umbruch, ein Neuaufbau, vor dem wir jetzt stehen“, sagt Georg Wittner. „Und das mit vielen jungen und ehrgeizigen Spielern, die sehr lernfähig sind“, ergänzt Shindar Mohammad, der quasi nach „Hause“ kommt. Der 31-Jährige kickte schon vier Jahre bei der SVEW und gehörte sowohl offensiv wie auch defensiv im zentralen Mittelfeld zu den Leistungsträgern bei den Aufstiegen in die Bezirksliga 2014 und dem dann folgenden Durchmarsch 2015 in die Landesliga.

„Zum einen wohne ich in Werste nur wenige Minuten vom Sportplatz entfernt und außerdem habe ich noch mal Lust, in der Landesliga zu spielen. Ich spiele so lange wie es mein Körper mitmacht“, sagt der spielende Co-Trainer, der sich auch auf diese neue Aufgabe als mitverantwortlicher Coach freut. „Das ist eine gute Chance, die mir die SVEW gegeben hat. Die gefällt mir. Schauen wir mal, wie sich das so entwickelt und ob ich eventuell dann Lust darauf bekomme, mich in Zukunft auch als allein verantwortlicher Trainer auszuprobieren.“

Entwicklung ist ein gutes Stichwort – und das vor allem in Richtung der Neuzugänge. „Da sind junge, talentierte und hungrige Spieler dabei, die dazulernen wollen. Sie sind gewillt, an ihren Defiziten zu arbeiten. Bei allen gibt es Steigerungspotenzial. Wir sehen das sehr positiv“, sagen Georg Wittner und Shindar Mohammad. Sie freuen sich über eine große Trainingsbeteiligung – „und das ist eine gute Basis, damit sich das Team weiter entwickeln kann“, sagt der Trainer. Natürlich weiß das Trainer-Duo auch, dass das seine Zeit braucht. Vielen Spielern fehlt in der Landesliga schlichtweg die Erfahrung. Da weht ein rauerer Wind als ein bis zwei Spielklassen tiefer beziehungsweise in der Jugend.

„Die Jungs haben hier die Chance, sich weiter zu entwickeln und bekommen von uns jegliche Unterstützung. Viele kommen hier aus der Umgebung, einige haben früher schon bei der SVEW gespielt. Wir wollen sie entwickeln und das sie dann hier bleiben. Wir wollen nicht in einem Jahr schon wieder einen so großen Umbruch gestalten“, sagt Shindar Mohammad. Erste Trainingseinheiten gab es schon im Juni, dabei eher gedacht zum Kennenlernen. Im Juli ging es dann in die Vollen mit der Vorbereitung auf die neue Saison.

»Wir glauben daran, den Klassenerhalt zu schaffen.«


Die positivste Erkenntnis bisher ist: „Es macht großen Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Man sieht eine Weiterentwicklung“, so Georg Wittner, der allerdings auch einige Hiobsbotschaften verkraften muss. Thilo Stallmann hat sich im Testspiel beim Bezirksliga-Aufsteiger SC Bielefeld den Mittelfuß rechts gebrochen und fällt mindestens weitere zwei Monate aus. Neuzugang Hussein Tokko hat muskuläre Probleme, Rückkehrer Safak Aras ist für ein halbes Jahr beruflich im Süden der Republik unterwegs und fällt für die Hinrunde aus – und Torwart Tim Wittner ist ebenfalls schon längerfristig wegen Rückenproblemen außer Gefecht. Das wird mit Spritzen behandelt, ein Einsatz zum Saisonauftakt am 6. September in Bad Oeynhausen ist eher unwahrscheinlich. Deshalb steht auch erst Mal Marc Holtkamp als Torwart „Gewehr bei Fuß“. Der 34-Jährige gehörte zu den SVEW-Aufstiegsteams, war dann weg und wurde als Torwart-Trainer zurück geholt.

Die Ausfälle von den etablierten Akteuren Thilo Stallmann und Torhüter Tim Wittner sind große Wermutstropfen. Weitere Korsettstangen dürfen nicht mehr ausfallen, sonst geht zu viel Qualität verloren. Zu diesen Leistungsträgern zählen noch Sven Redetzky, Shindar Mohammad und Giacomo Serrone. „Unser Saisonziel kann nur Klassenerhalt lauten. Wir müssen fünf Teams hinter uns lassen und werden alles dafür tun, die Liga zu halten. Jedes Spiel ist ein Endspiel. Wir glauben aber daran, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir können doch nur positiv überraschen, da uns die Konkurrenz schon abgeschrieben hat“, sagen Georg Wittner und Shindar Mohammad. „Den Saisonauftakt hätte ich mir etwas leichter gewünscht. Gleich beim Titelanwärter FCO ist eine harte Nuss. Die Jungs freuen sich aber darauf“, sagt Georg Wittner.


• Abgänge: Maximilian Appels, Gerhard Kwarteng (beide TuS Tengern), Julius Eckert (VfL Holsen), Jan Eckert, Torwart Axel Benus, Lukas Brakmann, Marvin Blöbaum (alle TuS Lohe), Jannik Sieker (TuS Bruchmühlen), Nuri Konak (SC Herford), Jens Kickelbick (SC Bielefeld), Yasin Köse, Florian Klaus (beide unbekannt), Luca Schmidt (FA Herringhausen/Eickum).
• Neuzugänge: Elyesa Bal (fast ein Jahr pausiert, SC Verl), Fatih Keskin (A-Junioren VfL Theesen), Ferhad Ibo (TuRa Löhne II), Hussein Tokko (TV Herford), Luca Maita (VfL Holsen), Marten Stallmann, Mihail Yanev, Shindar Mohammad (alle BV Stift Quernheim), Semih Yilmaz (A-Junioren SV Rödinghausen), Safak Aras (TuS Bad Oeynhausen), Uzana Kessington (TuS Brake), Marc Holtkamp (SV Hausberge), Fabian Rahrbach, Gianluca Lavanco (beide eigene 2. SVEW-Mannschaft), Gabriel Khalaf, Idris Azimi, Mathis Lampe und Torwart Mauritz Maag (alle eigene A-Junioren).
• Spielerkader ohne Neuzugänge: Torwart Tim Wittner, Melvin Sander, Sven Redetzky, Mikail Colak, Thilo Stallmann, Albert Hasanaj und Giacomo Serrone (kam in der Rückrunde vergangene Saison vom FC Preußen Espelkamp).
• Trainer: Georg Wittner (im 2. Jahr).
• Co-Trainer: Shindar Mohammad (im 1. Jahr).
• Torwart-Trainer: Marc Holtkamp (im 1. Jahr). Betreuer: Dennis Fleischer und Hassan Mawassi (beide im 1. Jahr). Physiotherapeut: Eike Büssing (im 1. Jahr).
Aufrufe: 024.8.2020, 08:15 Uhr
Egon BieberAutor