2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

Ein seltsames Spiel in Eidinghausen

Landesliga: Die Nicht-Entscheidungen des Schiedsrichters lösen reichlich Diskussionsstoff aus. Kickelbick bekommt 5. Gelbe Karte. Ein Ergebnis, das täuscht

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Wie nackte Ergebnisse manchmal das eigentliche Geschehen und die Torchancenverteilung auf dem Platz verfälschen können, zeigt die 1:4-Niederlage der SV Eidinghausen-Werste gegen die SpVg. Brakel am vergangenen Spieltag in der Fußball-Landesliga. Am Ende fiel die Niederlage zu hoch aus, aber es war sogar ein Sieg der SVEW möglich.

Natürlich waren die Gäste in ihrem ersten Pflichtspieleinsatz in diesem Jahr „heiß“ und sehr griffig in den Zweikämpfen und auch sehr lauffreudig, aber mehr Ballbesitz und mehr vom Spiel sowie ein Chancenplus hatten die Gastgeber. Sie wussten nach dem Abpfiff eigentlich gar nicht so genau, warum sie dieses Spiel – und das war bereits das vierte gegen die Brakeler in Folge – verloren haben. „Jetzt mal ohne Ironie. Wir waren die bessere Mannschaft, auch wenn es sich bei diesem Ergebnis seltsam anhört. So gut waren die nicht, nur sehr effektiv beim Verwerten ihrer Chancen. Dieses Ergebnis spiegelt nicht das Geschehen auf dem Platz wieder. Wir haben eine Fülle an top Torchancen, da müssen wir auch mal ein Tor machen“, sagt Trainer Christian Scheidies.

Und den Schiedsrichter hat er besonders lieb gewonnen. „Also ehrlich, ich sage sonst nichts gegen Schiedsrichter, aber der war heute der 12. Mann für Brakel. Wir haben nicht wegen des Schiedsrichters verloren, aber er war mit einigen Nicht-Entscheidungen schon spielentscheidend. Die Nummer 20 und 13 von Brakel sind öfter überhart in die Zweikämpfe gegangen und müssen mit Platzverweis runter. Dann spielen wir einen großen Teil des Spiels gegen Neun – und dann sieht das ganz anders aus“, erklärt Scheidies.


Das Gespann stand unter Beobachtung. „Ich würde mal gerne die Beurteilung dieses Schiri-Gespanns sehen“, sagt ein verärgerter Sportlicher Leiter Michael Eckert, der die Niederlage ebenso wie der Trainer nicht an dem Unparteiischen festmachen möchte: „Wir haben vorrangig deshalb verloren, weil wir unsere vielen hochkarätigen Torchancen nicht genutzt haben. Aber was dieser Mann gepfiffen hat, hatte auch Einfluss auf das Spiel.“

Putzig war auch die gelbe Karte für Innenverteidiger Jens Kickelbick. Es war seine Fünfte und somit schaut er am kommenden Sonntag in der Partie beim SC Verl II zu. Mitte der zweiten Halbzeit hält ihm der Schiedsrichter den gelben Karton unter die Nase. Und das zu unrecht, denn in Höhe des Mittelkreises wird er von einem Brakeler Spieler gefoult. „Gelb“ hätte Jens Kickelbick einige Zeit zuvor bekommen müssen nach einer Grätsche an der Seitenlinie gegen den schnellen Andre Schmitt. „Da wäre Gelb verdient gewesen. Zum Glück habe ich ihn nicht getroffen, sonst wäre es sogar Rot gewesen“, sagt der 28-jährige Abwehrrecke, der auch an diesem Sonntag mit vollem körperlichen Einsatz aufräumte.


Was bleibt nach dieser letztlich doch unglücklichen Niederlage als Fazit? Der Teamspirit stimmt, nur die Chancenverwertung wie schon einige Male in dieser Spielzeit nicht. Mit 28 Punkten bleibt die SVEW in Schlagdistanz zu den Top 5, was durchaus ein Ziel ist. Elf Ligaspiele sind es noch und da kann noch reichlich gepunktet werden. Jetzt geht es zum SC Verl II und dann kommt Aufsteiger Rietberg. Richtig: Da war doch was!? Genau: Eine 1:9-Klatsche!

Aufrufe: 013.3.2018, 09:07 Uhr
Egon BieberAutor