2024-05-10T08:19:16.237Z

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Regionalliga: Vorbereitung zweiter Klasse

Hamburg und Schleswig-Holstein warten auf Freigabe

Der Regionalligist SV Drochtersen/Assel bereitet sich seit Anfang August intensiv auf die neue Saison vor, ist im Training voll im Wettkampfmodus und absolviert Testspiele. Die Konkurrenz aus Hamburg und Schleswig-Holstein wird aufgrund der unterschiedlichen Corona-Regeln ausgebremst.
Vergangene Woche beklagte Günter Distelrath, Präsident des Norddeutschen sowie Niedersächsischen Fußballverbands, gegenüber dem TAGEBLATT, dass Hamburg und Schleswig-Holstein die einzigen Bundesländer sind, in denen Mannschaftssport nur in Gruppen mit maximal zehn Spielern möglich ist. Wenn die Landesregierungen die coronabedingten Auflagen nicht lockern, wird sich der Saisonstart in der Regionalliga verzögern. Angedacht ist der Anpfiff für das erste September-Wochenende.

"Wir hoffen, dass es schon morgen Lockerungen gibt", sagt Christian Jürgensen, Geschäftsführer Sport der Liga GmbH bei Weiche Flensburg, gegenüber dem TAGEBLATT. So sitzen am Mittwoch die Sportverbände in Schleswig-Holstein mit dem Innenministerium zusammen und suchen Lockerungslösungen. Weiche Flensburg ist wie D/A seit Anfang August in der Saisonvorbereitung, allerdings überhaupt nicht im Wettkampfmodus. Trainiert wird in den vorgegebenen Zehner-Gruppen. Der Mannschaft stehen drei Kabinen zur Verfügung, da auch nicht zusammen geduscht werden darf. "Wir nehmen es, wie es ist", sagt Jürgensen.

Allerdings kann die Mannschaft fast nur an der Fitness arbeiten, Taktisches und Wettkampfhärte bleiben auf der Strecke. "Wir haben das Glück, dass nur D/A und Lüneburg in unserer Staffel sind", sagt Jürgensen bezüglich der ungleichen Vorbereitungsmöglichkeiten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, das werde sich zum Saisonstart bemerkbar machen. D/A dagegen hat bereits viele Vorbereitungsspiele bestritten, gegen Teams aus Bremen, Hamburg und Niedersachsen. "Die Unterschiede sind nur schwer zu begreifen", sagt Jürgensen über die unterschiedliche Politik.

Durch diese Politik sind Testspiel-Reisen bei den höherklassigen Mannschaft an der Tagesordnung. Liga-Konkurrent Teutonia 05 Ottensen war beispielsweise beim Landesligisten TSV Elstorf. "Davon halte ich überhaupt nichts", sagt Jürgensen, das konterkariere die Maßnahmen. Er mache aber den Vereinen keinen Vorwurf, er wünsche sich eine einheitliche politische Regelung. Diesbezüglich fordert Jürgensen vom NFV "eine klare Kante". Mit einem vorgelegten Rahmenspielplan würde beispielsweise verdeutlicht, dass man gewillt ist, wieder loszulegen.

Freitag hat Flensburg sein erstes Testspiel, in Dänemark, dort beginnt bald die Saison.Altona 93 hat bisher zwei Testspiele in Niedersachsen bestritten, das eine gegen einen Hamburger Oberligisten. Das sei schon eine seltsame Situation, wenn zwei Hamburger Mannschaften nach Niedersachsen fahren, um dort ein Testspiel bestreiten zu können, meint Richard Golz. Zudem hat der Verein Mehrkosten durch die Anreise und die Platzmiete, so der sportliche Leiter vom Hamburger Traditionsclub. Auf ein Trainingslager hat Altona 93 bisher verzichtet, weil der Aufwand zu groß erschien.

"Vielleicht schieben wir noch eins ein, wenn absehbar ist, dass die Saison beginnt", so Golz. Bisher trainierte der Regionalligist unter den vorgeschriebenen Auflagen. "Wir jammern nicht und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen." Golz verweist darauf, dass es derzeit eine schwierige Ausnahmesituation ist und Fußball eher Nebensache. "Ich kann verstehen, dass die Hamburger Politik vorsichtig ist und jetzt erst mal abgewartet wird, wie sich die Lage nach den Schulferien entwickelt."

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Aufrufe: 011.8.2020, 15:45 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor