2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ex-D/A-Kicker schlägt im Jahnstadion die Bälle

Trostlos ist die Zeit für einen Amateurfußballer. Laufen, Gymnastik vorm Computer. Der ehemalige Spieler der SV D/A, Liam Giwah, hat während des zweiten Lockdowns das Jahnstadion in Buxtehude für sich entdeckt und dort ein paar Bälle geschlagen.
Der Fußballer Liam Giwah (21) wechselte im vergangenen Sommer vom Regionalligisten SV Drochtersen/Assel zum Ligarivalen Holstein Kiel II. Seine Familie lebt in Buxtehude. Dort ist er aufgewachsen. Giwah studiert in Kiel Betriebswirtschaftslehre. In den nächsten Tagen stehen die Prüfungen für das Ende des ersten Semesters an. In der Kieler U23 will sich Giwah für höhere Weihen empfehlen, vielleicht sogar für die Bundesliga. Die Profis des Nordclubs kämpfen mit dem HSV gemeinsam um den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Erst vor wenigen Tagen ist die Kieler Bundesligareserve wieder ins Training eingestiegen. Die zweiten Mannschaften von Bundesligaclubs ordnet der DFB dem Profifußball zu. Die Spieler ließen sich testen, alles lief gut, jetzt stehen sie wieder auf dem Platz. Vier, fünf Mal pro Wochen trainiert Giwahs Mannschaft.
"Ich habe den Fußball sehr, sehr vermisst", sagt Liam Giwah. Der dreimonatige Stillstand fiel im schwerer, als der Stillstand während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühling. Bedingt motiviert und vor allem ohne Ziel vor Augen sei es schwer, in Form zu bleiben. Die drei Monate verbrachte Giwah in Buxtehude. Vom Cheftrainer gab es eine Art Leitfaden für das Individualtraining, vom Athletiktrainer einen Laufplan. "Wegen der fehlenden Möglichkeiten musste ich viel improvisieren", sagt Giwah.
Zwei Mal pro Woche ging Giwah ins Buxtehuder Jahnstadion. Er lief Runde um Runde auf der Tartanbahn und war kreativ am Ball. Giwah dribbelte durch einen mit Hütchen abgesteckten Parcours, hielt den Ball hoch und übte "die Basics". Das Ballgefühl verliere ein Fußballer schnell, sagt Giwah. "Das habe ich schon nach dem ersten Lockdown gemerkt." Der Innenverteidiger schlug Flugbälle von der Mittellinie. Die Latte des Tores visierte er als Ziel an. Er schoss mit links, mal mit rechts. Das sei ohnehin eine seine Baustellen. Ein Innenverteidiger muss das Spiel mit hohen und weiten Pässen eröffnen können. Nur zurück kamen die Bälle nicht. Das Einsammeln nervte. Passspiel und Ballannahme trainierte Giwah im heimischen Garten. Er schoss gegen eine Hauswand. "Wahrscheinlich zum Leidwesen der Nachbarn", sagt der 21-Jährige.
Jetzt trainiert Giwah wieder im Kreis der Mannschaft für einen Re-Start in die Regionalligasaison. Wann die Viertligisten sich wieder mit anderen Teams messen dürfen, ist völlig offen. "Hoffentlich dürfen wir bald wieder spielen", sagt Giwah. Denn er möchte sich anbieten, sie zeigen. Schließlich sei der Hauptgrund für seinen Wechsel nach Kiel das Ziel gewesen, "oben anklopfen" zu wollen.
Wie weit weg Giwah von den Profis ist, sei schwer zu beurteilen, sagt Giwah selbst. Das Zweikampfverhalten gilt als seine Stärke. Mit seiner Quote könnte er oben mithalten. Das Kopfballspiel in der Defensive läuft gut, in der Offensive könne er noch zulegen. Und bei der Spieleröffnung eben. Er war nahe dran, aber es fehlten einige Prozente. Dann kam der Lockdown. Zehn Spiele spielte Giwah bis zur Unterbrechung der Saison für Holstein. Sechs Mal spielte er durch. Beim 3:1-Sieg der Kieler gegen die SV Drochtersen/Assel stand er nur 13 Minuten auf dem Platz. Rund lief es nicht bei den Schleswig-Holsteinern. Das Team sammelte nur neun Punkte und steuert damit die Abstiegsrunde der Regionalliga Nord an
."Den Wechsel habe ich nie bereut", sagt Giwah. Er sei gut für ihn gewesen. Den Kontakt in die Heimat hat er nie verloren. Mit Jannes Wulff hatte er in Buxtehude im Jahnstadion manchmal einen alten Kollegen aus Drochtersen an seiner Seite.

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Aufrufe: 019.2.2021, 07:55 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor