2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Jubelstürme nach dem späten Lucky-Punch durch ein Tor von Florian Folger (2. v. l.).
Jubelstürme nach dem späten Lucky-Punch durch ein Tor von Florian Folger (2. v. l.). – Foto: Florian Würthele

Florian Folger erlöst den SV Donaustauf

Ein später Lucky-Punch sichert dem Team von Franz Koller zum Auftakt drei Punkte. Vier Akteure sahen Rot.

Höchst mühsam und mithilfe eines Lucky-Punchs in der Nachspielzeit hat sich der SV Donaustauf die ersten drei Punkte nach der Zwangspause gesichert. Das „Wie“ dürfte am Ende allen egal gewesen sein. Und darüber wollte SVD-Trainer Franz Koller dann auch nur noch ungern sprechen. „Es war mit Sicherheit nicht der Auftritt, den wir uns vorgestellt haben“, meinte Koller, um sogleich konkreter zu werden: „Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz, aber keine Effektivität. Es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Das müssen wir in Zukunft besser machen: Zielstrebiger spielen, schneller zu Abschlüssen kommen. Zum Schluss zählen die drei Punkte.“

Donaustauf hatte sich auf ein Geduldsspiel eingestellt – und dieses auch bekommen. Ohne eine einzige nennenswerten Torchance beendete das neu zusammengewürfelte Team von Franz Koller die erste Halbzeit. Ideenlos und ohne Durchschlagskraft präsentierte sich die vordere Front. Besserung war, trotz des Gros an Spielanteilen, auch nach dem Seitentausch nicht in Sicht. Stattdessen kam Spielertrainer Alexander Benede für Pullach nach 50 Minuten zur bis dahin besten Chance des Spiels. Er scheiterte aus kurzer Distanz an Ludwig Räuschl im Staufer Tor.

Danach wurde es bunt: Erst sah Pullachs Christian Doll nach vermeintlichen Nachtretens an der Mittellinie Glatt-Rot (55.), nur vier Zeigerumdrehungen später erwischte es Donaustaufs Krystian Kowalczyk wegen einer Notbremse. Zu einer Art Wachrüttler avancierten diese beiden Platzverweise für die Spieler auf dem Platz allerdings nicht. Die Heimelf blieb im Spiel nach vorne ideenlos. Viel Klein-Klein und Quergeschiebe anstatt Bälle in die Tiefe waren die Konsequenz. Im letzten Drittel fehlte es an Einfallsreichtum. Pullach beschränkte sich auf ein schnelles Umschaltspiel, war damit aber ebenso wenig erfolgreich. In der letzten regulären Spielminute wurde mit Alexander Stierstorfer (Donaustauf) nach einem taktischen Foulspiel und Gelb-Rot der dritte Akteur vorzeitig vom Platz geschickt. Mit dem Schlusspfiff sah auch Justin Gaigl von den Gästen die Ampelkarte. Macht vier Feldverweise!

Als alles längst mit einer Nullnummer rechnete, war es am eingewechselten Florian Folger, einen scharfen Querpass von Tobias Lotter mit all seiner Körperlichkeit aus Zentimetern über die Linie zu drücken (90.+2). Der umjubelte Lucky-Punch für den SV Donaustauf. Keiner hat nach der langen Pause gewusst, wo er steht. Es war heute ein Fingerzeig, dass die Mannschaft auch weiß, dass sie offensiv andere Lösungen braucht“, sprach Donaustaufs Übungsleiter Franz Koller von einer Art Lerneffekt für seine Truppe. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass man es mit einem gestandenen Bayernligisten, der sogar schon einmal Meister wurde, zu tun gehabt hätte. „Drei Punkte, der Rest interessiert uns nicht“, schloss Koller ab.

Aufrufe: 019.9.2020, 20:17 Uhr
Florian WürtheleAutor