Für die gastgebenden Donaustaufer hätte es an diesem verregneten Samstagnachmittag gar nicht so weit kommen müssen. Vor dem Last-Minute-K.O. hatte der SV nämlich zig Kontermöglichkeiten, diese aber miserabel zu Ende gespielt. Während ein konsternierter SV-Cheftrainer Franz Koller nach dem Spiel erst einmal nicht für eine Nachbetrachtung zur Verfügung stand, stellte sich Donaustaufs stellvertretender Geschäftsführer Michael Fischer. Er sprach im Zuge des späten Elfmeter-Gegentores von einer „strittigen Situation“. Man müsse sich diesmal an die eigene Nase packen. „Wenn wir vernünftig spielen, ist es nach 80 Minuten entschieden. Bei uns ist der Wurm drin“, sagte Fischer. Das Selbstvertrauen und die nötige Stabilität fehle gegenwärtig einfach. „Wir sind in einer gefährlichen Situation. Jeder, der die Tabelle ansieht, sieht, dass wir um den Klassenerhalt kämpfen. Heute hätten wir einen großen Schritt machen können, haben ihn aber verpasst.“
Stichwort Sandro Gotal: Der ehemalige Profifußballer ließ in einigen Aktionen seine Klasse aufblitzen, blieb aber in genau so vielen glücklos. Er war gewissermaßen ein Sinnbild für den Auftritt seiner Mannschaft. Sprich: Gute Ansätze, aber kaum Zählbares. Die Heimelf war gegen stark ersatzgeschwächte Niederbayern zwar optisch überlegen, wusste daraus aber zu wenig zu machen – und das über die gesamte Spieldauer. Mitte der ersten Halbzeit gelang dennoch die Führung. Walter Kirschner staubte ab, nachdem Gästetorwart Matthias Loibl den scharfen Schuss von Baldauf nach vorne abprallen ließ (29.). Beim Hankofener Ausgleich gewährte der SVD dem Gegner zu viel Platz. Jasko Abdihodzic agierte hier unglücklich. Andreas Wagner schickte Christian Liefke, der sich die Chance frei vor SV-Torwart Ludwig Räuschl nicht nehmen ließ (41.).
Kurz nach Wiederbeginn gelang Franz Kollers Mannschaft die abermalige Führung. Ein Geschenk der SpVgg packte Cihangir Özlokman aus, der im Gewühl im 16er die Übersicht behielt (47.). Bis hinein in die Nachspielzeit verpasste Donaustauf mehrmals die Möglichkeit, die (Vor-)entscheidung herbeizuführen. Sandro Gotal und Florian Folger vergaben die beiden besten. Und so kam es in der 95. Minute, wie kommen musste. „Die Enttäuschung ist groß“, sagte Michael Fischer. Von einem „Negativstrudel“ möchte Fischer in der jetzigen Phase aber nicht reden. „Mir müssen schauen, dass wir das hinbringen, müssen als Mannschaft besser agieren.“