2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Döberns Trainer Peter Prohaska. F: Bock
Döberns Trainer Peter Prohaska. F: Bock

"Wir waren uns einig, dass es für uns das Beste ist"

Peter Prohaska, Trainer des SV Döbern, nach dem Verzicht auf das Aufstiegsrecht im FuPa Brandenburg-Interview

Der Landesklasse Süd-Spitzenreiter SV Döbern hat am Wochenende angekündigt, auf sein Aufstiegsrecht in die Landesliga zu verzichten. FuPa Brandenburg sprach darüber mit Trainer Peter Prohaska.

Herr Prohaska, macht der mögliche Titelgewinn die Beine schwer bei ihrem Team?

Es sah danach aus. Wir haben völlig verdient gegen den VfB Cottbus verloren. Wir hatten keine richtige Torchance mehr. Der VfB hat es besser gemacht und es hinten heraus auch verdient gewonnen, weil sie es viel mehr wollten. Das war eine ganz schwache Leistung von uns, die schwächste Leistung seit langer Zeit.

Ist das Kopfsache?

Wahrscheinlich. Wir hätten heute sechs Punkte Vorsprung haben können, das wäre die halbe Miete gewesen.

Bei 28 Toren Vorsprung wäre es sogar schon deutlich mehr als das gewesen.

Genau, deswegen werden wir sehen, wie es weiter geht.

Will der SV Döbern aufsteigen?

Nein, wir haben nicht für die Landesliga gemeldet. Man muss sich nichts vormachen: Das übersteht man mit unserem Kader nicht. Wir hatten die ganze Serie Glück mit Verletzten, von daher sah es auch so gut aus. Wir haben aber nur einen dünnen Kader und deswegen wäre der Aufstieg unrealistisch. Deswegen haben wir diese Entscheidung getroffen.

Wann wurde das entschieden?

Am Freitagabend. Wir haben es gemeinsam entschieden. Die Mannschaft hat die Entscheidung so getroffen und auch die Leitung. Wir waren uns einig, dass es für uns das Beste ist. In der nächsten Saison geht ein Spieler weiter weg zum Studium. Eddie Grabowski und Christian Heinke sind nicht immer da, und das sind zwei absolute Leistungsträger. In der Landesliga musst du immer 100 Prozent bringen und wenn sie fehlen, wird das einfach nichts. Deswegen haben wir uns gegen den Aufstieg entschieden.

Erklärt die Entscheidung vielleicht auch ein bißchen die schwache Leistung gegen den VfB Cottbus?

Nein, das wollten wir eigentlich nicht. Meister wollen wir schon werden, das ist völlig legitim. Aber wenn wir nächste Woche auch wieder so eine Geige spielen, wird es natürlich schwer werden. Hinten heraus muss man trotzdem noch gewinnen, ohne das wird es nichts. Und mit so einer Leistung wie gegen den VfB wird es auch nichts werden, das muss ich so realstisch einschätzen. Ich hoffe aber, die Jungs werden sich zusammenreißen. Sie wissen, worum es geht.

Sie haben am Ende der Saison 2013/14 trotz erfolgreicher Relegation schon ein Mal auf den Aufstieg verzichtet, damals noch in die Landesklasse.

Ich denke aus den gleichen Gründen. Wir haben das für unseren Verein so entschieden. Wer da oben gespielt hat, sieht, wie es da zugeht. Und dass es nochmal eine ganz andere Hausnummer ist als in der Landesklasse. Wir haben das Beispiel Vetschau gesehen, wo es hinführen kann. Das wollen wir nicht.

Mit Peter Prohaska sprach Sven Bock.


Aufrufe: 04.6.2019, 13:22 Uhr
Sven BockAutor