"Ich habe den Jungs gesagt, dass es wichtigere Dinge im Leben als den Fußball gibt", erläutert der 53-jährige Coach. Die Wintervorbereitung ist mehr oder weniger sinnlos gewesen, in nächster Zeit ist an kein Fußballspiel, geschweige denn Training zu denken. In Daisbach hatte Duric seine Schützlinge auf den spannend zu werdenden Abstiegskampf in Form gebracht und das hauptsächlich auf dem neuen Kunstrasen, der 50 mal 30 Meter misst. "Auf den Rasen konnten wir leider überhaupt nicht und insgesamt hatten wir auch nur zwei Freundschaftsspiele", berichtet der Trainer von einer traditionell durchwachsenen Wintervorbereitung.
Sollte der Spielbetrieb tatsächlich ab dem 19. April wieder aufgenommen werden, stünde dem SV ein Hammerprogramm bevor. Als einziger A-Ligist steht er bei erst 15 von 30 Saisonspielen. Diesen Rückstand während des geplanten Terminplans aufzuholen ist ein Ding der Unmöglichkeit. "Ich stehe selbst unter Schock, dass so etwas passieren kann und habe keinen Plan, wie es weitergehen soll. Jetzt müssen wir einfach abwarten", so Duric.
Egal, wie die endgültige Entscheidung beim Verband in naher Zukunft den Rest der Saison betreffend ausfällt, eines ist laut dem Daisbacher Coach sicher: "Jeden einzelnen kannst du mit einer Lösung nicht zufriedenstellen. Wir sind jedoch alle Amateure, müssen nicht von unserem Hobby leben und nehmen es daher so an, wie es kommt."
Wie weit und breit in diesen Tagen üblich, kommuniziert in Daisbach ebenfalls jeder über WhatsApp. Der Trainer hat seinen Spielern mit auf den Weg gegeben, sich wenn möglich eigenständig sportlich zu betätigen. "Alle müssen jetzt noch mehr Verantwortung für sich selbst übernommen", erläutert Duric. Er schiebt einen wohlgemeinten Rat hinterher: "Vor allem die jungen Leute haben das Ganze vielleicht ein bisschen unterschätzt. Jetzt geht es darum, zuhause zu bleiben und nicht noch mehr Menschen anzustecken."
Duric spürt den Ernst der Lage auch in seinem Beruf. Als Platzwart bei der TSG Hoffenheim, wo er mit Markus Brecht, dem Innenverteidiger des SV Rohrbach/S. zusammenarbeitet, muss er wohl oder übel Urlaub nehmen. Es gibt schlicht und ergreifend keine Arbeit, wenn niemand auf den Plätzen trainieren darf.
Derweil hat Duric für klare Verhältnis beim SV gesorgt und seinen Vertrag um ein weiters Jahr verlängert. "Mit gefällt es ganz einfach in Daisbach, die Leute hier sind schwer in Ordnung und gleichzeitig habe ich es nicht weit von meinem Wohnort Hoffenheim aus", begründet er seine Treue. Seit 2013 ist er bereits für die sportlichen Geschicke bei A-Ligisten zuständig, den Höhepunkt erlebte er 2016 mit dem Aufstieg über die Relegation.