2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Der Aufsteiger sorgte an den letzten Spieltagen immer wieder für positive Überraschungen
Der Aufsteiger sorgte an den letzten Spieltagen immer wieder für positive Überraschungen

Die eigene Jugend ist das Erfolgsrezept

Der Trainer des SV Borgholz/Natzungen, Pascal Henkenius, im Interview

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Deutliche Siege gegen den FC Großeneder/Engar und die SG Bühne/Körbecke, ein Auswärtspunkt bei den heimstarken Willebadessern und zuletzt ein Remis gegen die SG Niesen/Siddessen. Wer jetzt noch den Fehler macht, den vermeintlichen Außenseiter zu unterschätzen, ist selbst schuld. Ein Grund für den überraschenden Erfolg des SV ist unter anderem, dass er kein Aufsteiger im gewöhnlichen Sinne ist.
Während sich andere Aufsteiger oftmals für eine gute Saison direkt belohnen, bringt der SV Borgholz/Natzungen seit Jahren konstant starke Leistungen. Bereits im Vorjahr musste man sich erst im Entscheidungsspiel gegen den SV Hohenwepel geschlagen geben. Zurückblickend sagt Pascal Henkenius, der Spielertrainer der Mannschaft, über das Spiel: "Für uns hätte es damals unglücklicher nicht laufen können. Wir waren die klar bessere Mannschaft und es ging alles schief, was schief gehen konnte. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten wir B-Liga spielen können."

In dieser Spielzeit läuft es dafür umso besser. Die Elf sicherte sich zunächst in der Relegation souverän den Aufstieg und mischt nun auch in der Kreisliga B Süd ganz oben mit. Für den Erfolg ist, laut dem Trainer, vor allem die Jugend des Vereins verantwortlich: "Wir sind schon vor der Saison davon ausgegangen, dass wir uns nicht so einfach von anderen Mannschaften abhängen lassen werden. Dass wir nun allerdings so weit oben stehen, ist natürlich auch für uns ein Stück weit überraschend. Insgesamt sind wir so optimistisch in die starke Liga gegangen, weil wir wirklich einen sehr guten Kader haben. Ich bin mit 29 Jahren fast der Älteste und ansonsten haben wir viele Spieler, die zuvor beispielsweise in der B-Jugend Bezirksligaerfahrung gesammelt haben. So etwas ist natürlich immer eine Bereicherung für die Mannschaft. Unser Konzept mit jungen Spielern Erfolge zu erzielen geht somit voll auf."

Einen kleinen Nachteil gibt es bei dieser Strategie auch: "Dadurch, dass die Spieler alle sehr jung sind, gibt es natürlich auch viele Studenten, die nicht immer komplett regelmäßig trainieren können. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist aber euphorisch, sodass trotzdem alle klasse mitziehen. Im Kreispokal haben wir sogar gegen Nieheim zwischenzeitlich geführt, das zeigt wozu das Team im Stande ist."

Der einzige Wermutstropfen ist aktuell die Kopfverletzung von Markus Frische. Pascal Henkenius konnte allerdings in sofern Entwarnung geben, als dass sein Stürmer zumindest aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte: "Markus musste erst zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, aber konnte nun Gott sei Dank am Mittwoch wieder entlassen werden. Jeder der schon einmal eine Gehirnerschütterung hatte, weiß, dass er noch nicht Sonntag wieder auf dem Platz stehen wird, aber vielleicht kann er uns in 1 - 2 Spieltagen wieder zur Verfügung stehen. Auch bei Florian Wilhelms hoffen wir auf eine baldige Rückkehr zum Team."

Trotz des derzeitigen Erfolgs möchte der Trainer die Zielsetzung jedoch nicht ändern und niemanden unterschätzen: "Unser Ziel ist es weiterhin erst einmal ungefähr 35 Punkte zu sammeln, um nicht abzusteigen. Alles weitere kommt später. Die Jungs sind natürlich gerade euphorisch, aber wir müssen jeden Sonntag aufs Neue unsere Klasse unter Beweis stellen und besonders jetzt im Derby gegen Borgentreich wieder alles geben. Als konterstarke Mannschaft konnten wir oft punkten, da uns die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte von der Taktik her entgegenkamen. Nun wird es für uns, gerade bei den vermeintlich leichteren Gegnern eher schwerer."

Um auch witerhin erfolgreich bleiben zu können ist die Teamchemie für Pascal Henkenius eine der wichtigsten Faktoren: "Wir werden unseren Kader eventuell in der Defensive noch ein wenig erweitern, aber auf keinen Fall wird der aktuelle Kader grundlegend verändert. Wir haben schon einmal den Fehler gemacht, mit Geld Akteure zu kaufen, die nicht zur Mannschaft gepasst haben. Nun konzentrieren wir uns voll und ganz darauf, die junge Truppe so gut es geht weiterzuentwickeln und so dauerhaft erfolgreich zu sein." Sollte dieses Konzept weiterhin so gut aufgehen, ist von dem SV Borgholz/Natzungen noch viel zu erwarten.

Aufrufe: 021.9.2017, 16:25 Uhr
Felix KünnekeAutor