2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Alexander Bendfeld
F: Alexander Bendfeld

Laudage-Elf macht es noch spannend

Der FC Westheim/Oesdorf feiert den Wiederaufstieg in die Kreisliga A erst am letzten Spieltag. Die Meisterschaft ist ein schönes Abschiedsgeschenk für Trainer Norbert Laudage

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Zur Winterpause hatte der A-Liga-Absteiger FC Westheim/Oesdorf schon vier Punkte Vorsprung auf seinen einzigen Konkurrenten, die SG Scherfede-Rimbeck-Wrexen. In den ersten Wochen des neuen Fußballjahres baute der Ligaprimus dieses Punktepolster noch aus, sodass es beim Einbiegen auf die Zielgerade schon neun Zähler waren. Dann wurde es allen Erwartungen zum Trotz doch noch spannend.

Ausgerechnet gegen das finale Tabellenschlusslicht Desenberg gab es für die Mannschaft von Trainer Norbert Laudage zum Saisonauftakt nur ein Remis. In der Folge stimmten die Ergebnisse aber: Vor Weihnachten hatte man nur dreimal unentschieden gespielt und sonst alles gewonnen - außer gegen Scherfede. "Insgeheim kann man mit der bisherigen Saison zufrieden sein", fand dann auch Coach Laudage - wohlwissend, dass es überall noch Steigerungspotenzial gab und bei manchem Sieg auch Glück dabei war. Neun Siege waren nur mit einem Tor Unterschied. "Das ist auch Nervenstärke. Aber viele Spiele haben wir auch mit Glück und Kampf gewonnen", sagt Geschäftsführer Oliver Seewald. Nur selten gab es nämlich echte Kantersiege wie beim denkwürdigen 10:0 über Dalhausen/Tietelsen-Rothe Ende August.

Während Scherfede in der Folge des Öfteren stolperte, siegte der FC fröhlich weiter. Nur gegen den Zweitplatzierten patzte man erneut. Beim 1:2 auf heimischem Grün kam Scherfede-Rimbeck-Wrexen wieder etwas näher heran. "Da haben wir wirklich schlecht gespielt", gibt Seewald zu. An einen spannenden Aufstiegskampf glaubte trotzdem niemand. Doch irgendwie war Sand in das Getriebe der Westheimer geraten. "Das hatte viele Gründe. Vielleicht fehlte etwas Selbstvertrauen, dann kam noch unser Schützenfest dazwischen und es fehlten auch mal wichtige Spieler", erklärt Seewald. Gegen Bühne/Körbecke gab es in der Folgewoche gleich die nächste Heimniederlage (0:1), ebenso gegen Niesen/Siddessen (1:2).


»Der Kader bleibt zusammen. Keiner wird uns verlassen«


"Einige Spieler setzten ihre Prioritäten falsch", nahm Norbert Laudage seine Jungs in die Pflicht, die auf den letzten Metern noch alles zu verspielen drohten. Spätestens als es am vorletzten Spieltag nur zu einem 1:1 auf dem Borgentreicher Kunstrasen gereicht hatte, war die Spannung zurückgekehrt. Im letzten Spiel gegen Borgholz/Natzungen war der Tabellenführer zum Siegen verdammt, denn Scherfede hätte ansonsten noch vorbeiziehen können - so sehr war das Punktepolster inzwischen geschmolzen.

Es kam anders: Noch vor der Pause ging Westheim-Oesdorf in Führung, ab da lief alles glatt. Am Ende stand ein deutliches 5:1 und die Freude und die Erleichterung waren umso größer. Bis spät in die Nacht feierte die Mannschaft sich und ihren Coach. Norbert Laudage hatte vor Ostern schon mitgeteilt, dass er am Saisonende aufhören wird. Der ehemalige Landesligaspieler Klaus Hansmann (54) wird das Amt übernehmen. Nach nur einem Jahr in der B-Liga geht der FC dahin zurück, wo er hingehört: ins Kreisligaoberhaus. Dort wird der Rückkehrer aber noch konstantere Leistungen abliefern müssen. "Da zählt nur der Klassenerhalt. Aber da es drei Aufsteiger gibt, sehe ich gute Chancen für uns. Der Kader bleibt zusammen. Keiner wird uns verlassen", berichtet Westheims Geschäftsführer und fügt an: "Marcel Lohoff aus der Jugend wird fest zur ersten Mannschaft gehören und wir werden auch noch A-Jugendliche hochmelden. Im Tor werden Björn Becker und Dirk Wübbeke um den Platz kämpfen. In der Rückserie hoffen wir, dass unser Stammtorwart Andre Lukas nach seiner Schulter-Op wieder einsteigen kann."

In der Tabelle hatte der FC am Ende vier Punkte Vorsprung auf die SG aus Scherfede-Rimbeck-Wrexen. Die Laudage-Elf hatte die wenigsten Niederlagen (4), die meisten Siege (19) und die wenigesten Gegentore (27) der Liga. Wie knapp die Siege oft waren, erkennt man auch daran, dass Westheim-Oesdorf 15 Tore weniger geschossen hat als der Dauerkonkurrent. 18 der 66 Saisontreffer schoss übrigens Veit Giersch, der damit vor Florian Beller (9 Tore) zum Topschützen des FC avancierte. In der Liga war nur Steffen Nagel vom FC Großeneder besser (22 Tore).

Aufrufe: 016.6.2018, 11:47 Uhr
Carsten ZimmermannAutor