2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Standen oft im Mittelpunkt des Geschehens: Preussens Stürmer Chinonso Solomon Okoro (links) und Blau-Weiß-Innenverteidiger Paul Westphal  ©Ulrich Gelmroth
Standen oft im Mittelpunkt des Geschehens: Preussens Stürmer Chinonso Solomon Okoro (links) und Blau-Weiß-Innenverteidiger Paul Westphal ©Ulrich Gelmroth

Platzverweise nach Spielende: Preussen siegt in Petershagen

Nach dem Abpfiff wurde es hitzig zwischen Blau-Weiß und den Gästen aus Eberswalde. Der Schiri reagierte mit Doppel-Rot.

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Mit einem 1:0-Sieg im Gepäck kehrte Preussen Eberswalde vom Spiel der Brandenburgliga bei Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf zurück. Der Treffer zum fünften Auswärtsdreier fiel erst in der 88. Minute durch Kapitän Steven Zimmermann vom Elfmeterpunkt. Nach dem Spiel eskalierte die Situation.

Eberswalde bleibt zwar Tabellen-Zehnter, hat aber den Anschluss ans Mittelfeld hergestellt. Gastgeber Petershagen-Eggersdorf konnte den überraschenden 2:0-Auswärtssieg beim Oranienburger FC vor Wochenfrist dagegen nicht vergolden. Das Spiel der Tabellennachbarn hätte eigentlich aus Sicht des Aufsteigers keinen Sieger verdient, so wie bereits in Hinspiel im Westendstadion, als man sich 0:0 trennte. Es schien auch wieder ein torloses Match zu werden, denn beide Seiten ließen sträflich ihre wenigen Topchancen ungenutzt. Sicher, die Partie war nie langweilig für die etwa 150 Zuschauer. Doch richtig erwärmen konnten sich beide Fangruppen bei Dauer-Nieselregen vom Geschehen nicht.

In der ersten Halbzeit war es ein flottes Spiel, jedoch kaum mit nennenswerten Strafraumszenen. Blau_Weiß agierte mit langen Bällen aus der Abwehr heraus auf die Spitzen. Baute auf Zufall und Überraschung. Eberswalde stand sicher in der Defensive und versuchte spielerische Akzente zu setzen. Es gelang nur teilweise, zu oft ging der Ball im Vorwärtsgang verloren. Seine erste Bewährungsprobe hatte Preussens Torwart Jacek Malanowski, er vertrat den Rot gesperrten Stammkeeper Lennard Peter, in der 43. Minute. Diese meisterte er bravurös. So wurden torlos die Seiten gewechselt.

Nach Wiederbeginn ein ähnliches Bild. Blau-Weißen agierte jetzt etwas bissiger, hatte seine beste Phase im Spiel. Torwart Malanowski musste gegen Torjäger Silvan Küter viel riskieren, um einen Rückstand zu verhindern. Nur fünf Minuten später viel Glück für Preussen, als ein 30-Meter-Hammerschuss von Stürmer Maurice Ulm an die Querlatte (60.) klatschte. Zwei Minuten später nochmals Preussens Keeper mit einer Faustparade. Aus dieser Rettungstat entwickelte sich ein Eberswalder Gegenschlag, der zur Gästeführung eigentlich hätte führen müsste. Doch zweimal wurden die Torschüsse von der Abwehr in letzter Sekunde (64.) entschärft. Danach das alte Spiel, viel Geplänkel zwischen den Strafräumen ohne größere Torgefahr. Dann eine Riesenchance für Eberswalde. Über Links kommt das Leder zu Stürmer Chinonso Okoro. Der perfekt vors Tor flankte, wo Sturmpartner Tomasz Bejuk zum Kopfball hochsteigt. Doch Torwart Florian Rudolph spitzelt den Ball übers Gebälk (83.). Ebenso einen Nachschuss von Nick Lange. Das Spiel hatte jetzt richtig Fahrt aufgenommen. Es war beiden Teams anzumerken, dass man mit einer Punkteteilung nicht zufrieden wäre. Dann die Situation im Spiel, die zur Spielentscheidung und nach dem Abpfiff für zusätzliche Aufregung sorgte. Wieder war es Stürmer Okoro, der in den Strafraum eindrang und von Einwechsler Hai El-Jindaoui gefoult wurde. Schiedsrichter Max Stramke aus Elsterwerder zeigte sofort auf dem Punkt. Der Sünder sah zudem Gelb. Kapitän Steven Zimmermann übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:0-Führungstreffer in der 88. Spielminute. Dann war Schluss. Denn der zweite Preussen-Treffer wurde wegen Abseits (90+4.) nicht mehr gewertet.

Dafür gab es nach dem Abpfiff noch richtigen Zoff auf dem Rasen. Heimtrainer Roman Sedlak und einige seiner Spieler stürmten auf die Gästespieler zu. Rudelbildung und Handgreiflichkeiten folgten, weil angeblich der Elfmeter fragwürdig (außerhalb) gewesen sei. Eine Fehleinschätzung. Am Spielresultat änderte diese unschöne Aktion nach dem Schlusspfiff allerdings auch nichts. Einziger Effekt: Blau-Weiß-Abwehrchef Paul Westphal und Preussens Linksverteidiger Tobias Koepnick sahen vom Schiedsrichter Rot, wegen Tätlichkeit. Beide hatten sich stürmisch in die Gesichter gefasst. Alle anderen gingen "straffrei" aus. Es war auch schwer zu entscheiden, wer was getan hatte. Eine völlig unnötige Stressaktion nach dem Abpfiff, denn das Spiel war längst Geschichte. Auch wenn Blau-Weiß-Trainer Sedlak total verärgert über den Strafstoß war. Preussens Spielertrainer Marcin Dymek sah es ein wenig anders: "Wir haben uns gegen einen starken Gegner in einem eigentlich fairen Spiel durchgesetzt. Am Samstag im Westendstadion steht bereits das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen Grün-Weiß Brieselang an, darauf konzentrieren wir uns ab sofort."

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Aufrufe: 018.3.2019, 06:54 Uhr
MOZ.de / Ulrich GelmrothAutor