2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Wird 60: Betreuer Ralf Lehmann  ©Jörg Jankowsky
Wird 60: Betreuer Ralf Lehmann ©Jörg Jankowsky

Er trägt seinen Moritz auf der Brust

Ralf Lehmann ist seit 2006 Betreuer bei Petershagen-Eggersdorf

Eigentlich würde Ralf Lehmann, seit 2006 Chef-Betreuer der ersten Fußball-Mannschaft von Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf, am Sonnabend beim Brandenburgliga-Spiel gegen den FSV Bernau wie immer an der Seitenlinie aktiv sein. Doch an seinem 60. Geburtstag entspannt er mit Ehefrau Angela in Baabe an der Ostsee.

Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf spielt in Bernau

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Ralf Lehmann ist für seine Fußballer so was wie der Spieß, die Mutter der Kompanie bei der Bundeswehr. Nur nicht so streng und noch viel fürsorglicher. "Bald pudert er auch noch ihre Hintern", sagen einige schmunzelnd im Verein. Er leistet einen Rundum-Service, der seinesgleichen sucht. Vom Platz-Aufbau über Bälle aufpumpen, Sani-Koffer wälzen, Wäsche-Transfer, Obst schneiden, Trink- Flaschen befüllen und vieles mehr reicht sein Dienstleistungs-Repertoire. Die Spieler wissen das sehr zu schätzen.

Ralf Lehmann wurde am 18. Mai 1959 in Berlin-Lichtenberg geboren und zog im Jahr 2000 nach Petershagen. Seit 1976 arbeitet er als Maurer auf dem Bau. Auch er selbst spielte einmal Fußball. Im Nachwuchs bei Motor Ost in Friedrichshain. Später für Rotation Prenzlauer Berg und Dynamo Lichtenberg. Immer als Torwart. Nur einmal nicht, da musste er als Rechtsverteidiger aushilfsweise ran, schoss prompt ein Tor. Ins eigene. "Gut, dass das Spiel gegen Berolina Stralau damals 0:4 endete", sagt er.

Dank an Blau-Weiß-Familie

Zu seinem 60. könnte ihn auch der FC Bayern München, dessen Fan er ist, beschenken. Mit dem 29. Meistertitel. Er tippt auf ein 2:0 gegen Eintracht Frankfurt. "Mein wertvollstes Geschenk habe ich mir aber selbst bereitet. Ich habe mir das Porträt meines Sohnes Moritz auf meine Brust tätowieren lassen", sagt er. Moritz verstarb vor neun Jahren nach einem Unfall. Er wäre heute 18 Jahre alt. "Unsere große blau-weiße Fußball-Familie hat mir damals sehr geholfen", ist Lehmann heute noch dankbar. Der ‚Bolzplatz Moritz‘ auf dem Waldsportplatz erinnert an den talentierten Nachwuchsfußballer. "Ich mache bei Blau-Weiß so lange weiter, wie es mir Spaß macht ..."

Aufrufe: 018.5.2019, 02:15 Uhr
MOZ.de / Jörg JankowskyAutor