2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bekam später noch Rot: Paul Westphal © Foto: Edgar Nemschok
Bekam später noch Rot: Paul Westphal © Foto: Edgar Nemschok

"Das war kein Elfer"

MIT VIDEO & GALERIE: Das Spiel zwischen Petershagen/Eggersdorf und Preussen Eberswalde erhitzte noch lange nach Abpfiff die Gemüter.

Das 0:1 gegen Preussen Eberswalde war aus Petershagener Sicht nicht nur bitter, sondern auch unnötig. Den Gegner und das Schiedsrichter-Gespann kritisierten die Blau-Weißen im Anschluss hart.

Es war ein intensives Spiel der Tabellen-Nachbarn mit wenig klaren Torchancen bei schwierigen Platzverhältnissen. Trotz Dauer-Nieselregen kamen wieder zahlreiche Fußballfans auf den Waldsportplatz, unter ihnen Jens Kaden, Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, und dessen Vorgänger Siegfried Kirschen. Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, Petershagen agierte über weite Strecken druckvoller. Ein Tor fiel bis kurz vor Schluss nicht.


Dann kam Spielminute 88. Einwechsler Hadi El-Jindaoui verlor im Überzahlspiel der Blau-Weißen beim Dribbling den Ball. Eberswalde konterte blitzschnell, Jindaoui sprintete ebenso zurück, mit dem Ergebnis, dass er Chinonso Solomon Okoro an der Strafraumgrenze stoppen wollte. Okoro hob ab und kam zu Fall. Ohne Befragung der Haupt-Beteiligten dieser heftig diskutierten Aktion entschied Stramke auf Foulstrafstoß. Gäste-Kapitän Steven Zimmermann verwandelte den Elfmeter sicher.

In der Nachspielzeit leuchtete schließlich auch noch das Trikot von Torwart Rudolph am und im Gäste-Fünfmeterraum auf. Fast wäre der bei einem Rückpass von Paul Westphal sogar erfolgreich mit den Schuhspitzen am Ball gewesen. Nachdem im Gegenzug auch ein Eberswalder Abseitstor nicht zählte, war letztlich Feierabend. Noch nicht so ganz … Nach seinem offiziellen Abpfiff verteilte der Unparteiische noch zwei Rote Karten an Westphal und Tobias Koepnick. Ausgangspunkt war eine spontane Reaktion von Blau-Weiß-Cheftrainer Roman Sedlak.

"Es war kein Elfmeter, das hat die ganze Sache ja erst ins Rollen gebracht", sagte Westphal. "Nach dem Spiel ist Roman auf Okoro zugelaufen und wollte ihm sagen, was er für ein unfairer Spieler ist. Dann sind gleich mehrere Eberswalder auf ihn los und ich wollte schlichten", schilderte Westphal diese emotionalen Szenen. "Bis mich ein Preuße in den Schwitzkasten nahm und mir ins Gesicht fasste. Daraufhin habe ich mich einfach nur gewehrt und ihn weggedrückt."

Kopfschütteln bei den Fans verursachte ebenso das Verhalten des Schiedsrichter-Trios. Max Stramke und seine Assistenten Mark Ruhner (Groß Luja) und Martin Hermann (Ludwigsfelde) verließen bereits den Platz, obwohl die Rangeleien noch voll im Gange waren.

"Wie nach jedem Spiel ‚stürme‘ ich auf den Rasen, um die Schiedsrichter auf der gegenüberliegenden Seite noch vor ihrem Abgang zu erreichen und mich für die Spielleitung zu bedanken", erläuterte Cheftrainer Sedlak sein Verhalten nach dem Abpfiff. "Diesmal musste ich allerdings etwas zügiger laufen, da ich mich zuvor noch bei dem Spieler Okoro für sein Fair Play in der Elfmeterszene ‚bedanken‘ wollte", sagte Sedlak. "Ulm hätte sich auch in einer ähnlichen strafstoßreifen Situation Mitte der zweiten Halbzeit nach Foul im Strafraum fallen lassen können. So sind meine Spieler aber nicht erzogen", war Sedlak noch lange nach dem Spiel aufgebracht. "Vor vielen Jahren, in einem Spiel in Groß Lindow, habe ich selbst einmal auf eine Befragung des Schiedsrichters gesagt, dass es kein Foul und kein Strafstoß war. Doch solch Fair Play gibt es heutzutage leider immer weniger. Leid tut mir die Rote Karte für Paul."

Die Aufzeichung des Spiels:

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 020.3.2019, 07:27 Uhr
MOZ.de / Jörg JankowskiAutor