2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Am Sonntag kommt es zum Derby zwischen Gau-Algesheim und Frei-Weinheim.
Am Sonntag kommt es zum Derby zwischen Gau-Algesheim und Frei-Weinheim. – Foto: Leschek

Irgendwie ein »Clásico«

SV Gau-Algesheim erwartet zum A-Klassen-Derby am Sonntag den VfL Frei-Weinheim

Mainz-Bingen. In Spanien ist es Barcelona gegen Real Madrid. In Italien Inter gegen Milan, in Ruhrpott Schalke gegen den BVB – und in der (Kur-)Pfalz FCK gegen Waldhof. „Eine ähnliche Bedeutung und Wertschätzung hat für uns das Derby Gau-Algesheim gegen ,Weinum‘“, macht Trainer Marcel Rödiger vom VfL Frei-Weinheim vor dem Duell vom vierten Spieltag der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen West (Anstoß aller Partien am Sonntag, 15 Uhr) beim SV Gau-Algesheim deutlich.

Kein Favorit im Nachbarschaftsduell

„In diesem Spiel gibt es keinen Favoriten, hier heißt es: ,Wer mehr Wille auf den Platz bringt, gewinnt‘“, sagt Rödiger. „Unser Ziel ist es, aus einer stabilen Defensive drei Punkte mit nach Weinum zu nehmen.“ Zwei, drei VfL-Kicker waren unter der Woche leicht verletzt. „Wir sind guter Hoffnung, dass die Physiotherapeutin sie wieder fit bekommt“, so Rödiger. „Nils Witte kehrt nach seiner Rotsperre zurück und bringt uns mehr Flexibilität zurück.“ Die Gau-Algesheimer wollen „unbedingt den ersten Dreier einfahren“, wie Abteilungsleiter Thomas Rohleder unterstreicht. „Das ist ganz wichtig fürs Selbstvertrauen und um Kraft und Mut für die nächsten Spiele zu tanken.“

Mit dem mauen Saisonstart (ein Punkt und 3:7 Tore aus zwei Partien) sei man nicht zufrieden. „Das muss jetzt schnell besser werden.“ Wobei die Vorbereitung „auch unter all den Umständen mit Platzumbau, diversen Verletzten, Corona, mangelnder Fitness, beruflichen Ausfällen“ alles andere als optimal verlaufen sei. Für den 53-Jährigen ist der Kräftevergleich auf dem funkelnagelneuen Kunstrasen an der Binger Straße „ein Derby wie jedes andere“. Außer vielleicht: „Dass wir mit Frei-Weinheim ein eher freundschaftliches Verhältnis pflegen, weil wir schon seit sehr langer Zeit bei einigen Jugendteams Spielgemeinschaften haben“. Um zu gewinnen, müsse man „konditionell zulegen, weil wir beim letzten Mal in der zweiten Halbzeit komplett eingebrochen sind“. Rohleder wörtlich: „Jeder einzelne Spieler muss an seine Grenzen gehen und kämpfen. Wenn wir wieder an unsere Form von Ende vergangener Rückrunde anknüpfen könnten, wären wir auf einem guten Weg.“

Mit der Arbeit von Chefcoach Thomas Klöckner sei man nach wie vor zufrieden. „Auch mit Co-Trainer Johannes Kull, der auch ambitioniert dabei ist und gut ins Trainerteam passt, sind wir zufrieden“, so Rohleder. „Thomas gibt sein Bestes. Er lebt Fußball, ist aber auch kein Zauberer. Ich wünsche ihm und der Mannschaft jetzt endlich mal einen Erfolg. Und dass es dann weiter aufwärtsgeht. Der Knoten muss langsam platzen.“

SG Sponsheim/Dromersheim gegen die „Unbekannten“

Die SG Sponsheim/Dromersheim empfängt mit Mitaufsteiger SV Ober-Olm eine für sie unbekannte Elf. „Ich hatte mit Bingerbrück vor zwei Jahren ein Pokalspiel gegen den SVO und habe in Erinnerung, dass er laufstark ist und Spielfreude hat“, sagt SG-Coach Michael Engelhardt. „Die Ober-Olmer sind auch nicht umsonst in den vergangenen Jahren zweimal aufgestiegen. Ich denke, dass das ein sehr unbequemer Gegner ist. Wir werden versuchen, unsere Stärken wie gegen Bingerbrück einzubringen.“

Personell gebe es nicht viel zu verändern. Bis auf Igor Lorenz (hartnäckige Wadenverletzung) seien alle Mann an Bord. Und woran liegt eigentlich der tolle Saisonstart? „Die Mannschaft ist fleißig im Training und versucht, die Inhalte umzusetzen“, erläutert Engelhardt. „Wir sind nach dem Pokal-Aus beim TSV Wackernheim II, als wir schlecht gespielt haben, enger zusammengewachsen. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich gehöre zum Team wie jeder einzelne Spieler – jeder bringt sich ein.“ Aufsteiger SG Gensingen/Grolsheim peilt nach zuletzt zwei Remis bei der TSV Stadecken-Elsheim keineswegs das dritte Unentschieden an. „Wir freuen uns auf das Derby, haben am Mittwoch Selbstvertrauen getankt und wollen nun endlich einen Sieg“, erklärt Co-Trainer Carsten Scheuer. „Stadecken ist allerdings eine sehr robuste Mannschaft und grüßt von der Tabellenspitze. Wichtig wird es wieder sein, die Zweikämpfe zu gewinnen – das Spielerische kommt dann automatisch.“ Fehlen wird den Gensingern der verletzte Stürmer Valerian Girla.

SG Bingerbrück/Weiler gastiert in Wackernheim

Sebastian Frey, Trainer des TSV Wackernheim, sind „die bislang sehr durchwachsenen Ergebnisse“ der Liga „bei allen Mannschaften“ aufgefallen – mit Ausnahme von Stadecken. „Wir haben zuletzt in Frei-Weinheim gut gespielt, aber wenig bis kaum Ertrag erzielen können“, so Frey. „Gegen die SG Bingerbrück/Weiler möchten wir dies nun verbessern und wieder mehr in abschlussreiche Situationen kommen.“ Definitiv fehlen werden dem TSV Axel Schäfer, Fabian Fey (beide privat verhindert), Lars Rudorf (Kreuzbandriss in der Vorbereitung, wird bis Februar ausfallen) und Marius Michel (Rotsperre aus Pokalspiel). Bingerbrücks neuer Coach Christoph Schenk klagt, sein Team habe „nach gutem Start ziemlich den Faden verloren. Wir sind zwar weiter in der Lage, uns genügend Chancen herauszuspielen, doch hat uns Sponsheim zuletzt aufgezeigt, dass Wille und Leidenschaft spielerische Überlegenheit schlagen können“.

Der kommende Gegner habe deshalb in der Spielvorbereitung keine Rolle gespielt. „Solange wir nicht bereit sind, in puncto Zweikämpfe und Laufbereitschaft mehr zu investieren, brauchen wir uns nicht mit dem Gegner zu beschäftigen“, betont Schenk. „Trainerteam und Mannschaft haben sich über diese Problematik intensiv ausgetauscht, sodass ich optimistisch bin, dass wir am Sonntag mit unserem ausgeglichenen Kader wieder die Bangert-Elf aus dem ersten Saisonspiel sehen.“

Aufrufe: 025.9.2020, 19:30 Uhr
Michael HeinzeAutor