2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Bruderduell zur Meddeler Kerb

KOL Gelnhausen: +++ Torben Weingärtner und Kreisoberliga-Aufsteiger Alemania Niedermittlau empfangen jüngeren Bruder Lars und den SV Altenmittlau +++

Am kommenden Wochenende kommt es in der Kreisoberliga Gelnhausen zu einem bristanten Familienduell zwischen Alemania Niedermittlau und dem SV Altenmittlau. Während sich der Gast aus Altenmittlau nach durchwachsenem Saisonstart wieder im Aufwärtstrend befindet, steht Niedermittlau schon ein bisschen unter Zugzwang, will man den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen nicht verlieren. Fupa hat dies zum Anlass genommen, die Partie im Vorfeld genauer unter die Lupe zu nehmen und den Weingärtner-Brüdern ein paar Fragen gestellt.

Wie würdest du deinen Bruder beschreiben?

Torben (mit einem Wort): "Zielstrebig!"

Lars: "Mein Bruder ist ein unheimlich ehrgeiziger Mensch. Sowohl sportlich, als auch generell im Leben. Er versucht immer das Maximum herauszuholen. Er ist ein warmherziger Mensch, der sehr schlecht mit Ungerechtigkeit leben kann und auch unglaublich Hilfsbereit ist, gerade was sozial schwächer gestellte Menschen betrifft. Er ist ein absoluter Familienmensch, was sowohl seine Brüder betrifft, als auch seine eigene Familie."


Was glaubst du: Wie ist dein Bruder mit dem bisherigen Saisonverlauf seiner Mannschaft zufrieden?

Torben: "Lars ist noch nicht so richtig zufrieden. Die Integration von vielen neuen Spielern dauert einen Moment."

Lars: "Auf der einen Seite ist er zufrieden, auf der anderen Seite natürlich auch unzufrieden. Zufrieden, weil sie gut in die Saison gestartet sind und man sehen konnte, dass sie in der KOL nicht komplett chancenlos sind, obwohl sie im Sommer ihren besten Torjäger abgeben mussten. Jetzt muss er auf unglaublich viele Spieler verzichten und dennoch können sie in der Liga mithalten, was auch an den jüngsten Ergebnissen gegen Wächtersbach (2:3) und Mittelgründau (0:2) zu erkennen ist. Trotzdem bist du vorletzter mit fünf Punkten Abstand zum Relegationsplatz, da kann er net ganz zufrieden sein, aber aufgrund der personellen Situation sind ihm auch teilsweise die Hände gebunden. Da kann er nix machen."


Welche fussballerische Fähigkeit hättest du gerne von deinem Bruder?

Torben: "Sein Torwart-Talent. Sein 1:1-Verhalten ist schon top."

Lars: "Als ich noch nicht im Tor gespielt habe, wollte ich immer seine läuferischen Qualitäten. Ich hatte zwar ein gutes Spielverständnis, war jedoch einer der lauffaulen Spieler auf dem Platz."


Was geht dir durch den Kopf, wenn du deinem Bruder auf dem Platz gegenüberstehst?

Torben (lacht): "Muss das sein?!"

Lars: "Ich hab trotzdem den Ehrgeiz und will das Spiel gewinnen. Da gibt es auch keinen Familienbonus. Ich will mich ja nicht ein halbes Jahr lang necken lassen, wenn wir gegen Niedermittlau verlieren. Natürlich ist es besonders emotional, normalerweise drücken wir, also Timo (Bruder der beiden und Spieler für den SVA; Anm. d. Red.) und ich unserem Bruder immer die Daumen, dass seine Mannschaft punktet, aber in diesem Spiel sind wir für 90 Minuten mal keine Brüder, sondern Gegner. Torben ist auch nicht gerade eine Ruhepol an der Seite. Da wird es bestimmt zu dem ein oder anderen Wortgefecht kommen, aber nach dem Spiel ist dann wieder alles gut."


Wird der Haussegen bei einem Sieg bzw. einer Niederlage erst einmal schief hängen?

Torben: "Naja der Verlierer, falls es einen geben sollte, muss die nächsten Tage schon moralisch etwas aufgebaut werden."

Lars: "Nee. Natürlich wird es den ein oder anderen Spruch geben, gerade wenn wir, die in der momentanen Situation als leichter Favorit in die Partie gehen, das Spiel verlieren, aber der Haussegen wird jetzt nicht schief hängen und im Falle eines Sieges meiner Mannschaft, werde ich jetzt auch nicht noch tiefer in der Wunde herumstochern. Wir werden nach dem Spiel gemütlich etwas essen gehen und das Spiel noch etwas analysieren."


Mit welcher Marschroute schickst du dein Team in die Partie?

Torben: "Die Meddeler Kerb ist im Lande. Voller Einsatz voraus und nach Möglichkeit punkten."

Lars: "Für uns gilt es jetzt uns weiter in die Tabellenregion zu schieben, wo wir eigentlich hin wollten, das ist Platz eins bis sechs und wir sind momentan neunter. Wir haben drei der letzten vier Partien gewonnen und wollen weiter an diesem positiven Trend arbeiten. Wenn wir gewinnen sollten hätten wir vier von fünf Spielen gewonnen, dass kommt das nächste Derby gegen Bernbach. Wie gesagt, wir wollen uns bis zur Winterpause noch weiter nach oben arbeiten. Wir sind zwar noch nicht bei 100%, aber wir haben mittlerweile unser System gefunden und haben jetzt auch mal etwas Glück, was man jetzt im Spiel gegen Meerholz gesehen hat, das eigentlich auch unentschieden ausgehen könnte. Wir sind positiv gestimmt und freuen uns auf das Spiel."


Fupa bedankt sich bei den Weintgärtner-Brüdern Torben und Lars und wünscht beiden viel Erfolg für das Duell am Sonntag in Niedermittlau.

Aufrufe: 011.10.2017, 17:16 Uhr
Nico RöderAutor