„Die nächsten Wochen werden hart“

FuPa: Jürgen, bei dir persönlich scheint der Terminkalender derzeit prall gefüllt. Trainer, Schiedsrichter und jetzt auch noch Karnevalsprinz in Bad Driburg. Bleibt da noch Zeit zum Schlafen?

Jürgen Streitbürger: Vorweg, jeder Satz endet jetzt mit „Helau“ (lacht). Das ist schon eine Nummer. Aber im Moment ist ja auch Schiedsrichter-Pause. Zudem ist beim Fußball Winterpause. Deshalb ziehen wir die Karnevalszeit jetzt mal locker durch. Natürlich bin ich derzeit viel unterwegs, aber es macht auch einfach Spaß. Zudem habe ich mit Semir Hajdarevic einen klasse Co-Trainer, der in den kommenden zwei, drei Wochen die Einheiten leitet, wenn ich nur sporadisch da sein kann.

FuPa: Zum Sportlichen. Nach 16 Spielen steht ihr auf Rang drei. Wie fällt dein Fazit zur Winterpause aus?

Streitbürger: Platz drei mit 31 Punkten, das ist genau der Rang, wo wir auch am Ende stehen wollen. Wir hatten sicher die Möglichkeit, drei, vier Punkte mehr zu haben, aber auf der anderen Seite haben wir in Eversen in der letzten Minute glücklich einen Punkt geholt oder in Ottbergen in der letzten Minute das Tor gemacht. Irgendwie gleicht sich sowas in der Saison auch wieder aus. Betrachtet man unsere geschossenen und kassierten Tore, dann passt Platz drei schon ganz gut ins Bild. Der große Kader, den wir haben hat uns geholfen. Wenn mal acht oder neun Mann gefehlt haben, dann haben uns mit Stani Seifert oder Uwe Rohde auch Jungs von den Alten Herren erfolgreich unterstützt.

FuPa: Vor dem Winterstopp gab es sieben Spiele ohne Niederlage mit 17 von 21 möglichen Punkten. Kam die Pause für euch zum falschen Zeitpunkt?

Streitbürger: Nein, wenn man die letzten Spiele betrachtet, dann hat man auch gesehen, dass die Pause auch uns ganz gelegen kam. In Godelheim machen wir in der Nachspielzeit das Tor zum 3:2 und in Ottbergen gleichen wir kurz vor Schluss zum 1:1 aus. Wenn man im Juli anfängt, dann sind es bis November auch lange Monate. An dieser Stelle muss ich dem Trainerkollegen aus Vinsebeck zustimmen. Dass die Nachholspiele vor Beginn der eigentlichen Rückserie gelegt wurden, das ist einfach blöd. Wenn die frühen Nachholspiele dann wegen schlechten Wetters wieder ausfallen, dann hat man sechs, sieben Wochen trainiert und nicht ein Mal gespielt.

FuPa: Hat sich am Kader was getan?

Streitbürger: Nein, der Kader bleibt unverändert. Tjark Meyer ist zwar noch gemeldet, aber beruflich in Berlin und der halben Welt unterwegs. Jannik Herrmann war seit Oktober nicht mehr dabei, kommt jetzt im Februar aber wieder. Schade ist es, dass Lukas Becker nach seiner OP im August nicht ein Spiel für uns machen konnte. Er ist im Angriff eine Waffe und fehlt uns auch.

FuPa: Was waren für dich die größten Überraschungen in der ersten Saisonhälfte?

Streitbürger: Dass Lüchtringen ganz oben steht, ist schon ein wenig überraschend. Aber der TuS zieht sein Ding knallhart durch. Wenn die 1:0 hinten liegen, dann lassen sie sich auch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. 73 geschossene Tore zeugen natürlich auch von Selbstbewusstsein.

FuPa: Zur Spitze sind es derzeit acht Zähler, mit Bellersen, Drenke und Holzhausen sitzen euch drei Teams im Nacken, die maximal drei Punkte Rückstand haben. Wo soll die Reise für euch hingehen?

Streitbürger: Saisonziel war Platz fünf oder besser. Wenn wir den dritten Rang halten können, dann wäre das super. Dafür müssen aber einige Dinge passen. Große Verletzungen müssen ausbleiben und wenn am Anfang wieder Spiele ausfallen, dann muss man vielleicht unter der Woche wieder quer durch den Kreis fahren und die Leute fehlen. Sind wir am Ende Dritter, dann haben wir eine tolle Serie gespielt.

FuPa: Wen siehst du am Ende ganz oben?

Streitbürger: Lüchtringen. Der TuS kommt direkt zum Rückrunden-Auftakt zu uns nach Alhausen. Wenn sie das gewinnen, dann steigen sie auch auf. Selbst wenn Lüchtringen mal patzt, müssen die Mannschaften dahinter alles gewinnen und das glaube ich nicht.