Kein Spektakel, aber absolut souverän

Dem gegenüber stehen die fünf Treffer des Verbandsliga-Tabellenführers und eine mindestens gleich hohe Anzahl guter nicht genutzter Chancen. Von Minute zu Minute wuchs das Übergewicht des Absteigers aus der Oberliga gegenüber dem Aufsteiger aus der Landesliga. Die Alemannia hatte schon in der Anfangsphase mit zwei guten Gelegenheiten von Deniz Darcan (2. und 7. Minute) Zeichen gesetzt. Man wollte sich, anders als in der am 1. November wegen dichten Nebels abgebrochenen Partie, in der man 0:1 zurücklag, diesmal nicht in Bedrängnis bringen lassen. Zwar dauerte es bis zur 40. Minute, ehe Eric Wischang der Führungstreffer gelang, aber schon bis dahin hatte der Favorit und Titelaspirant die Begegnung beherrscht, und im Verlauf der zweiten Halbzeit wuchs die Dominanz von Minute zu Minute. Das frühe Pressing zwang die zunehmend überforderten Gäste zu Abspielfehlen, lange Bälle auf den nimmermüden Doruk Tras wurden in der Regel zu spät auf den Weg gebracht, sodass der immer wieder im Abseits stand. Die Abwehr um Routinier Mario Basler geriet zunehmend ins Schwimmen und im Verlauf der zweiten Hälfte ließen dann auch die Kräfte nach.

So reichte dem Spitzenreiter eine durchschnittliche Leistung, um mit den vier weiteren Toren von Neumann (62. und 65. Minute), Darcan (74.) und Walther (87.) den standesgemäßen Sieg einzufahren. „Auch wenn wir heute kein Spektakel geboten haben, war es ein verdienter Heimsieg“, war SVA-Trainer André Weingärtner unterm Strich zufrieden. „Die verletzten und gesperrten Spieler waren halt nicht dabei, aber wir müssen jetzt nicht nach Entschuldigungen suchen, ob das Spiel mit den Jungs, die normalerweise in der Anfangself stehen, anders gelaufen wäre“, zeigte sich sein Gegenüber Yalkin als fairer Verlierer.

Wie geht es weiter an der Waldstraße? Verabschiedet wurden vor der Partie Dominik Lang (kann aus beruflichen Gründen nicht mehr voll mittrainieren), Sascha Kraft (sucht nach einer neuen Herausforderung) und Jonas Erbach (wird Trainer in Monzingen). Sportlicher Leiter Peter Schlaad gab zudem bekannt, dass Patrick Joerg (zuletzt Trainer der Regionalliga-B-Jugend von Hassia Bingen) als neuer Co-Trainer einsteigt. Ob sich die Alemannia in der Pause verstärkt, blieb offen. Mit 16 Feldspielern und zwei Torleuten ist der Kader ziemlich ausgedünnt wie, Trainer André Weingärtner einräumte. „Aber es macht nur Sinn, Spieler mit Perspektive zu verpflichten“, sagte er. Das heißt, wenn es Neuzugänge geben wird, sollen die auch für die Oberliga tauglich sein.