2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Groß war die Freude in Alberweiler, nach dem Janina Friese (Zweite von links) das letztlich spielentscheidende 1:0 für den SVA gegen Andernach in der ersten DFB-Pokalrunde erzielt hatte. Foto: Volker Strohmaier
Groß war die Freude in Alberweiler, nach dem Janina Friese (Zweite von links) das letztlich spielentscheidende 1:0 für den SVA gegen Andernach in der ersten DFB-Pokalrunde erzielt hatte. Foto: Volker Strohmaier
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Alberweiler gelingt Pokalüberraschung

Fußball, DFB-Pokal: SVA-Frauen stehen nach 1:0-Sieg über Andernach erstmals in Runde zwei

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Alberweiler / sz - Der Frauenfußball-Regionalligist SV Alberweiler steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der zweiten Runde des DFB-Pokals. In Runde eins bezwang der SVA zu Hause den Zweitliga-Aufsteiger SG 99 Andernach (Rheinland-Pfalz) vor 370 Zuschauern überraschend mit 1:0 (0:0). Das goldene Tor für Alberweiler erzielte Janina Friese.

Es lief die 65. Minute in der Hessenbühl-Arena: Die stark spielende SVA-Mittelfeldakteurin Tamara Würstle spielte bei einem Konter einen Steilpass in Andernachs Strafraum. SG-Keeperin Kimberly König eilte aus ihrem Kasten heraus und bereinigte vermeintlich die Szene. Doch das Leder gelangte direkt vor die Füße von Janina Friese und die 21-Jährige bugsierte den Ball aus 18 Metern zum vielumjubelten 1:0 ins SG-Gehäuse. "Es ist ein unglaubliches Gefühl das ich das entscheidende Tor gemacht habe. So viele Tore habe ich in meiner Karriere ja noch nicht geschlossen. Es ist aber auch egal, das Tor hätte jeder machen können. Hauptsache wir haben gewonnen", freute sich Friese später. "Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir jetzt in der zweiten Runde stehen. Das wird noch einige Zeit brauchen, bis wir das realisieren können. Jetzt wünsche ich mir Wolfsburg oder Bayern."

SVA setzt Matchplan voll um

Peter Kalmbach, für den es das erste Pflichtspiel als SVA-Trainer war, war total stolz auf seine Mannschaft. "Andernach hat uns auch ein bisschen unterschätzt. Das soll die Leistung meiner Mannschaft aber nicht schmälern. Sie hat heute eine super Leistung gezeigt und den Matchplan voll umgesetzt", sagte der 53-Jährige. "Ich wünsche mir jetzt den SC Freiburg in Runde zwei. Da kenne ich auch ein paar Spielerinnen. Wir nehmen aber jeden anderen Gegner der kommt."

Andernachs Teamchef Kappy Stümper, Vater von SG-Spielertrainerin Isabelle Stümper, zeigte sich nach dem Schlusspfiff sehr enttäuscht. "Wir haben die ersten 65 Minuten nicht ansatzweise das gezeigt, was wir können. Erst mit dem Gegentor sind wir aufgewacht", bilanzierte der 61-Jährige. Die lange Busfahrt – die SG war erst am Spieltag angereist – sei keine optimale Vorbereitung auf die Partie gewesen. "Es wäre aber zu einfach, dass als Ausrede zu benutzen", so Kappy Stümper. "Kompliment an Alberweiler. Mit solch einer Leistung werden sie in der Regionalliga eine gute Rolle spielen."

Ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams war in der Hessenbühl-Arena nicht zu sehen. Andernach versuchte von Beginn an das Spiel zu machen. Alberweiler störte früh den Spielaufbau des Gegners und war bemüht, selbst Akzente nach vorn zu setzen. Beide Teams standen in Hälfte eins defensiv gut, in der Offensive fehlte es allerdings an Durchschlagskraft. Andernachs gefährlichste Torgelegenheit war ein Freistoß aus 25 Metern von Sarah Madlin Krumscheid, der jedoch einen halben Meter über das SVA-Gehäuse strich (14.). Alberweilers beste Chance leitete Lena Bucher bei einem Konter mit einem Steilpass in die Spitze ein, dem anschließenden Abschluss von Kerstin Schneider aus zwölf Metern fehlte aber der nötige Druck und SG-Keeperin König parierte problemlos (19.).

Krumscheid trifft nur die Latte

Kurz nach dem Seitenwechsel kam Annika Enderle nach einem langen Schlag im SG-Strafraum nur einen Schritt zu spät – die Chance war vorbei (47.). Danach bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie in Halbzeit eins. Die Abwehrreihen beider Teams standen weiter gut und nach vorn fehlte die Durchschlagskraft – bis zur 65. Minute, als das 1:0 durch Janina Friese fiel. Danach drückte Andernach auf den Ausgleich, während Alberweiler geschickt verteidigte und auf Konter lauerte. Die SG hatte allerdings bis auf einen Schuss von Krumscheid aus 20 Metern, der an die Latte des SVA-Gehäuses klatschte, keine wirklich gefährliche Torchance mehr zu verzeichnen (73.). Kurz zuvor hatte Alberweiler die Chance verpasst auf 2:0 zu erhöhen: Nach einem weiten Abschlag der sicheren SVA-Torhüterin Melanie Geiselhart, eilte Alberina Syla auf das gegnerische Tor zu, doch Andernach Keeperin König kam rechtzeitig aus ihrem Kasten und entschärfte die Situation (69.). So blieb es letztlich beim 1:0 für den SVA und die Pokalparty in Alberweiler nahm ihren Lauf.

SV Alberweiler – SG 99 Andernach 1:0 (0:0). SVA: Geiselhart - Schick (46. Friese), Daikeler, Schad, Gaus - Stvoric, Bucher, Herle, Würstle - Enderle (76. Laura Mohr), Schneider (67. Syla). SR: Davina Haupt (Poppenhausen). Tore: 1:0 Friese (65.). Z.: 370.

Ein Bildergalerie zum DFB-Pokalspiel gibt es unter

www.schwäbische.de/svasga17

Aufrufe: 027.8.2017, 16:06 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Felix GaberAutor