2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Wechselspiele auf den Trainerbänken

Wechsel bei vier von fünf Vereinen in Babenhausen / Bei Tabellenführer SV Münster tritt Motz enttäuscht ab

Vor dem Start in die zweite Saisonhälfte gibt es reichlich Bewegung auf den Trainerbänken vor allem des Fußballs in Babenhausen. Drei von fünf Vereinen haben schon getauscht, einer folgt im Sommer. Einen Paukenschlag gab es in dieser Woche beim Kreisoberliga-Spitzenreiter SV Münster. In Eppertshausen ist aus der Interims- eine Dauerlösung geworden.

Dass Drazen Milosevic beim TSV Langstadt Trainer ist und bleibt, wäre zum Start der zweiten Saisonhälfte der regionalen Fußball-Ligen eigentlich keine Erwähnung wert. Allerdings hat der A-Ligist aus dem Babenhäuser Stadtteil mit der Kontinuität auf der Trainerbank tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal inne: Drei der vier anderen Babenhäuser Fußball-Vereine haben ihren Trainer in der Winterpause unter mehr oder weniger spektakulären Umständen getauscht. Ein vierter Verein kündigte einen Wechsel für den Sommer an.

Massive Auswirkungen beim SV Germania

Den Fall mit den vielleicht massivsten Auswirkungen gab es beim SV Germania Babenhausen. Der Gruppenligist trennte sich (wie berichtet) am Dienstagabend von seinem Trainer Steffen Schrod. Der hatte zuvor bereits kundgetan, den Aufsteiger, der sportlich mit einem Mittelfeldplatz im Soll war, im Sommer zu verlassen. Nach der gescheiterten Fusion mit dem SV Sickenhofen sorgten finanzielle Probleme und auch die Rückkehr vom attraktiven Sportgelände in Sickenhofen Anfang des Jahres an den infrastrukturell weniger schönen Ostheimer Hang in der Kernstadt für Unmut und Unlust bei einigen Spielern.

Die bisherigen Tiefpunkte der Misere waren, dass die Germania im Dezember gegen Heppenheim sowie am vergangenen Sonntag gegen Bensheim nicht antrat. Folgt eine dritte kampflose Niederlage, wird Babenhausen aus dem Spielbetrieb entfernt und wäre erster Absteiger in die Kreisoberliga Dieburg/Odenwald, aus der man unter Schrod erst aufgestiegen war.

Der Trainer sei an der geringen Trainings- und Spielbeteiligung nicht unbeteiligt, meint Vorstandsmitglied Christian Hockemeyer. ,,Da ist eine Menge passiert - sportlich hat Steffen Schrod eine Menge drauf, menschlich muss er noch eine Menge lernen." Schrod führt hingegen Verletzungen und Sperren ins Feld, aber auch Spieler, die mit der Vereinsführung unzufrieden gewesen seien. Während der entlassene Coach glaubt, dass die interne Nachfolgelösung mit den Spielern Güngör Bayrak (bisheriger Co-Trainer) und Dominik Häfner ,,nicht länger als drei, vier Wochen" den dritten und entscheidenden Nichtantritt werde hinauszögern können, gibt sich Hockemeyer kämpferisch: ,,Wir wollen, dass die Mannschaft bis zum Ende fertig spielt."

SV Sickenhofen droht tiefer Fall

Beim Babenhäuser B-Ligisten SV Sickenhofen geht es derweil darum, rein sportlich den Abstieg in die C-Liga zu verhindern. Bis Sommer 2015 spielte der SVS noch in der Kreisoberliga, nun droht der tiefe Sturz. Aus beruflichen Gründen hörte im Winter Coach Harald Bernhardt nach nur einem halben Jahr wieder auf, Cetin Goekce folgte.

Bereits lange geplant war hingegen der Wechsel beim B-Ligisten TSV Harreshausen: Das Duo Robert Paradiso/Dennis Müller wurde im Winter von Christian Dritl abgelöst, der zuletzt beim TuS Klein-Welzheim spielte. ,,Für ihn ist es die erste Trainerstation", sagt TSV-Abteilungsleiter Sandro Sale.

Ein ,,alter Hase" im Geschäft ist hingegen Siggi Kratz, der beim Babenhäuser B-Ligisten SV Kickers Hergershausen im Sommer nach fünf Jahren aufhört und von Jörg Gunkelmann (früher SV Darmstadt 98, derzeit Spieler beim SC Hassia Dieburg) beerbt wird.

Weniger geräuschlos als diese Nachfolgeregelung war zu Wochenbeginn eine unerwartete Entwicklung beim SV Münster, der als Kreisoberliga-Tabellenführer gute Chancen auf den Gruppenliga-Aufstieg hat: Trainer Michael Motz bekam mitgeteilt, dass der SVM ab Sommer auf einen anderen Coach setzen wolle - unabhängig vom Ausgang dieser Runde. Daraufhin trat Motz sofort zurück und zeigte sich sehr enttäuscht von der Entscheidung. Der ehemalige Hessenliga-Spieler Naser Selmanaj (einst bei Viktoria Griesheim, dem SV Erzhausen und Viktoria Urberach am Ball) übernimmt die Mannschaft bis zum Saisonende.

Leise vonstatten ging in der Winterpause die Entscheidung beim A-Ligisten FV Eppertshausen, in der Rückrunde auf Routinier Kurosh Heidari als Coach mindestens bis zum Sommer zu setzen. Nach der Trennung von Trainer Patrick Göttmann, der erst im Juli 2015 beim FVE eingestiegen war, hatte Heidari Eppertshausen kurzzeitig schon interimsweise betreut.

Aufrufe: 05.3.2016, 17:33 Uhr
Jens DörrAutor