Seine eigene Karriere, in der er es immerhin zu B-Liga-Einsätzen in der SuS-Reserve gebracht hatte, war nach einem Kreuzbandriss zwar vorzeitig beendet. Doch als Ehrenamtler ist Hansmeier für den SuS mittlerweile nahezu unverzichtbar. So coacht der 32-Jährige die Damen-Mannschaft, deren Gründung er vor vier Jahren initiiert hatte. Seit Anfang 2017 bekleidet Hansmeier zudem das Amt des Jugend-Geschäftsführers. Einen ganz normalen Sonntag verbringt er daher vorzugsweise auf dem Fußballplatz.
Morgens coacht Hansmeier das Damen-Team. Dann geht’s zuweilen zur zweiten Mannschaft. Und ab 15 Uhr greift der Mann für alle Fälle zum Smartphone, um bei FuPa die Spiele der Ersten zu tickern. In der vergangenen Saison ging’s beim Topspiel gegen Borchen los. Inzwischen besitzen seine FuPa-Liveticker fast Kult-Status, denn Hansmeier begnügt sich nicht mit dem drögen Protokollieren von Spielereignissen. So lässt sich der 32-Jährige schon mal über das Outfit der Spieler aus, berichtet von Kuriositäten am Rande oder von den einfallsreichen Gesängen der SuS-Anhänger.
Denn mittlerweile hat sich in Westenholz eine kleine, aber feine Fankultur entwickelt. „In den letzten Jahren ist in unserem Verein unheimlich viel zusammengewachsen. Dank der sehr guten Jugendarbeit kicken viele Eigengewächse in der ersten Mannschaft. Und so stehen bei uns halt nicht nur 150, sondern 500 oder mehr Zuschauer am Spielfeldrand, weil jeder die Jungs kennt“, erklärt Hansmeier. Unter den Fans, die unterm Tribünendach stehen und den SuS anfeuern, sind nicht zuletzt die Aktiven des Damen-Teams und der Herren-Reserve.
Zu Hansmeiers Ticker-Pflichtprogramm zählt derweil zudem der obligatorische Bratwurst-Test. Schließlich bleibt an einem erfüllten Fußball-Sonntag keine Zeit fürs Mittagessen. Die humorvollen Beiträge erfreuen sich hierbei wachsender Beliebtheit. Beim jüngsten SuS-Gastspiel in Brakel verbuchte der Westenholzer FuPa-Liveticker mehr als 3.000 Aufrufe. Dabei hatte Hansmeier ausnahmsweise mal nicht selbst zum Smartphone gegriffen.
Die Videokamera von "Regisseur" Hansmeier bleibt in dieser Saison übrigens im Schrank. Einen zweiten Teil von „The History Maker“ wird es vorerst nicht geben. „Ich glaube nicht, dass die Jungs jetzt auch noch in die Westfalenliga aufsteigen“, sagt Hansmeier. Dafür dürften die Spiele des SuS Westenholz ab der Rückrunde regelmäßig auf FuPa.tv zu sehen sein. Jedenfalls hat sich der Verein bereits das entsprechende Software-Paket geholt. Nun muss nur noch die entsprechende Handy-Kamera her. „Ich habe auch schon einen Filmer in der Hinterhand“, berichtet Hansmeier. Er selbst widmet sich weiter dem Liveticker. Und darüber dürften sich zahlreiche FuPa-Nutzer freuen.
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Im Folgenden gibt es eine Auswahl von Zitaten aus den Livetickern von Daniel Hansmeier zu SuS-Spielen dieser Saison.
„Eines müssen wir festhalten. Torwart Spiekermann wirkt in Schwarz deutlich schlanker.“
„Knappe Abseitsentscheidung gegen Westenholz. Die Tribüne sieht’s anders. Wir warten noch auf die Linien vom ZDF.“
„Ein Abschluss des DSC landet weit überm Sportheim. Vorsicht in Mantinghausen! Der Ball kommt bei Euch runter!“
„Ein hartes Foul jagt das nächste. Ich schmeiß ne Runde Menta, wenn das hier 11 gegen 11 ausgeht.“
„Wettschulden sind Ehrenschulden.“
(Daniel Hansmeier postet nach dem Spiel ein Foto mit vollen Menta-Gläsern)
„Die Motivation beim SuS sinkt tiefer als der Marktwert von Roman Bürki.“
„Danke an das Catering-Team des VfL. Leute, lasst das Frühstück weg, wenn ihr nach Theesen fahrt!“
„Der Deckel ist drauf. Mit zwei Mann weniger wird Westernkotten wohl nicht mehr drei Tore schießen. Wobei Malaga auch schon mal dachte, im Halbfinale der Champions League zu stehen.“
„Keine Wechsel beim SuS. Petrus, die Sau, feuert derweil wieder mehr Wasser runter.“
„Gerüchten zufolge gibt es hier keine Bratwurst. Das könnte eine lange Halbzeitpause werden.“
„Dafür beim SuS Westenholz mit dabei: Jan „Juan“ Kersting. Erst ausgeliehen nach Südamerika. Dann Karriere-Ende. Jetzt Westfalenpokal. Eine Karriere wie Kevin Großkreutz – nur ohne Döner.“
„Holsens Nummer 20 lässt sich zwei Mal in Folge tunneln. Die jugendliche Menge am Rand tobt.“
„Die Currywurst ist hier noch schlimmer als das Internet.“