Spvg. Brakel mit schwachem Spiel

SpVg Brakel - SC Verl II 0:2
So richtig sauer war Brakels Trainer Burkhard Sturm aber nicht nach dem Spiel. „Es ist nicht furchbar tragisch, ich habe uns ja nie als Aufstiegskandidaten gesehen. Es gibt halt immer Schwankungen. Diesmal hat es bei uns einfach nicht funktioniert, aber ich kann den Jungs den Willen nicht absprechen – sie haben wahnsinnig gerackert und sind viel gelaufen“, meinte der Brakel-Coach. Doch die Leichtigkeit und die zündenden Ideen, um gefährlich vors Tor zu kommen, die fehlten gestern einfach. Die Verler, die keine Superleistung benötigten, um in Brakel die drei Punkte mitzunehmen, standen hinten sehr sicher und hatten im Mittelfeld ballsichere Spieler, unter anderem mit Regionalliga-Erfahrung.

Und doch fiel der Führungstreffer für Verl aus dem Nichts. Ein lang gezogener Freistoß von Rechtsaußen erreichte Brakels Torwart Dennis Ferranti nicht, ein Verler köpfte den Ball quer durch den Fünfer wo völlig frei der Ex-Brakeler Ozan Kir per Hechtkopfball zum 0:1 in der 42. Minute abstaubte. Das war die erste gelungene Offensiv-Aktion der Gäste. Brakel hatte in der ersten Halbzeit zwar mehr Spielanteile, tat sich aber sehr schwer, gefährlich vors Tor des SC zu kommen. Ein Schuss von Dirk Büsse am langen Pfosten vorbei (33.) war die einzige nennenswerte Chance in den ersten 45 Minuten. Ansonsten fehlte immer die Genauigkeit bei den Pässen in die Schnittstelle der Abwehr oder bei Diagonalbällen. Torjäger Andre Schmitt hing in der Luft.

Zwei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da hatte Brakel die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Daniel Suermann setzte sich auf rechts durch, drang in den Strafraum ein und legte zurück auf den frei stehenden Christopher Wetzler, der aber aus elf Metern den Ball übers Tor drosch. „Das war vielleicht der Knackpunkt. Hätten wir da den Ausgleich gemacht, wäre das Spiel anders gelaufen“, meinte Sturm. Aber gestern klappte einfach nichts in der Brakeler Offensive, trotz großer Bemühungen. Als dann auch noch das 0:2 (66.) durch Arayan fiel, war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Der Verler wurde nicht richtig angegriffen, marschierte alleine durch und ließ Ferranti keine Chance. Die Brakeler versuchten trotzdem alles, lösten die Viererkette auf und brachten mit Viktor Thomas einen dritten Stürmer. Der Joker traf auch zum 1:2 (82.), doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits – eine sehr fragliche Entscheidung. Zudem hatte Viktor Thomas Pech bei einem Pfostenschuss (86.) und auch Dominik Kling vergab eine sehr gute Kopfballmöglichkeit (88.). Es war ein gebrauchter Tag für die Spvg. Brakel. Zu allem Überfluss verletzte sich Kling kurz vor dem Abpfiff ohne Einwirkung eines Gegenspielers. Er zog sich einen Mittelfußbruch zu.

„Wir hatten zwar die Spielkontrolle, aber sind ganz einfach über die Außen nicht in den Rücken der Abwehr gekommen. Nur mit langen, hohen Bällen kann man die kopfballstarken Innenverteidiger von Verl nicht knacken“, meinte Brakels Trainer Burkhard Sturm.

Tore: 0:1 Ozan Kir (42.), 0:2 Kubilay Arayan (67.)