2024-05-23T12:47:39.813Z

Der Spieltag
F: Martinschledde
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RW Maaslingen feiert am letzten Landesliga-Spieltag

Maaslingen feiert die Vizemeisterschaft dank Treffer in der Nachspielzeit. Steinhagen und Schloß Holte müssen in die Bezirksliga runter.

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Wenige Sekunden fehlen zum Aufstieg - der VfL Holsen unterliegt durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit mit 2:3 bei RW Maaslingen und muss dem Gegner die Vizemeisterschaft überlassen. Viktoria Rietberg verurteilt den VfB Schloß Holte zum Abstieg.

SuS Bad Westernkotten - SC Verl II 1:3
Der SC Verl II schließt die Saison der Landesliga nach einem 3:1-Sieg am Samstag bei SuS Bad Westernkotten auf dem 9. Tabellenrang ab. „Mit 27 Punkten haben wir fast doppelt so viele Punkte wie in der Hinrunde geholt“, freut sich Trainer Julian Hesse über die positive Entwicklung der Youngster im zweiten Saisonabschnitt. Auch in Bad Westernkotten setzten die Verler Akteure aus der U19 ein, und die haben in der kommenden Spielzeit in Timo Rieger, der vom VfB Fichte Bielefeld kommt, endlich einen „Leader“ an ihrer Seite.


Schiedsrichter: Lucas Kamp (FC Hövelr.) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Dominik Hörster (22.), 1:1 Tim Kuczynski (38.), 1:2 Fabio Kristkowitz (80.), 1:3 Kamal Awsse (89.)


TuS Tengern - SV Rot-Weiß Mastholte 2:0
Am Freitagabend kickte er noch einmal selbst beim Training mit, gestern Nachmittag erfolgte der Abschied: Holm Hebestreit saß beim hochverdienten sowie ungefährdeten 2:0 (1:0)-Sieg des TuS Tengern gegen den bereits feststehenden Absteiger RW Mastholte zum letzten Mal auf der Trainerbank der Kleeblätter. Anschließend wurden Hebestreit, sein Co-Trainer Kai Sander (er geht nach Bad Oeynhausen) und Calvin König (er schließt sich dem Bezirksligisten TuS Bruchmühlen) offiziell und mit viel Applaus der Zuschauer verabschiedet.

Die Partie war eine ziemlich einseitige Angelegenheit, die von den Hausherren vom Anpfiff weg dominiert wurde. Yasin Köse (14.) und Alexander Knicker (62.) markierten die beiden Sieg bringenden Treffer, die in der Endabrechnung den vierten Tabellenplatz bedeuten. „Man hat gemerkt, dass der TuS Tengern souverän und mit viel Selbstvertrauen auftritt. Wir hatten keine Chance“, musste Mastholtes Trainer Heinz Gockel nach dem Schlusspfiff konstatieren. Der Sieg des TuS Tengern hätte auch höher ausfallen können, doch die dieses Mal von Alexander Knicker als Kapitän auf das Spielfeld geführte Mannschaft war nicht konsequent genug im Abschluss – das spielte allerdings keine große Rolle, denn der Dreier war absolut ungefährdet.


„Ich freue mich über den gelungenen Abschluss der sechsjährigen Tätigkeit. Mit dem zweiten Treffer war die Begegnung entschieden. Mit dem Dreier konnten wir den Status der besten Heimmannschaft dieser Saison verteidigen. Zwar hat es nicht zum zweiten Platz gereicht, doch es ist ein sehr erfreulicher Abschluss der Zusammenarbeit“, meinte Holm Hebestreit, dessen Frau, Tochter und Mutter ebenfalls anwesend waren. Da der SC Vlotho die Saison zeitgleich mit dem Klassenerhalt beendete, werden sich Hebestreit und der TuS Tengern in der kommenden Saison in der Landesliga wiedersehen. „Darauf freue ich mich schon ganz besonders“, ergänzte Hebestreit, der von Tom Knicker Augen zwinkernd darauf hingewiesen wurde, dann auch den Weg zur Trainerbank der Gästemannschaft einzuschlagen. „Wir freuen uns auch schon auf das Wiedersehen mit Holm, das wir liebend gerne gewinnen wollen“, blickte Torhüter Alexander Fischer schon in die kommende Saison. Von den Spielern der ersten Mannschaft hatte Holm Hebestreit bei der letzten Trainingseinheit am Freitagabend ein Trikot des TuS Tengern mit der Nummer 6 (für seine sechs Trainerjahre bei den Kleeblättern) sowie ein Trikot der Deutschen Nationalmannschaft erhalten.


Nach der Begegnung, in der die beiden Kleeblatt-Eigengewächse Furkan Süzen und Nico Erdelt übrigens 90 Minuten durchspielen durften, und ihre Sache sehr ordentlich erledigten, herrschte eine entspannte und ausgelassene Stimmung bei den Spielern der ersten Mannschaft des TuS Tengern. Bei einem gemeinsamen Essen am Sportplatz endete eine ziemlich erfolgreiche Saison, auch wenn der zweite Platz hinter dem VfL Theesen verpasst wurde.
Allerdings musste wenig später interne moralische Aufbauarbeit geleistet werden, als die zweite Mannschaft mit der 1:2-Niederlage beim SV Kutenhausen-Todtenhausen und dem daraus resultierenden Abstieg in die Kreisliga A im Gepäck wieder in Tengern eintraf.

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Am letzten Spieltag gab es für Schlusslicht und Absteiger RW Mastholte auch beim Tabellenvierten TuS Tengern nichts zu holen. Bei der knappen 0:2-Niederlage wehrte sich das letzte Aufgebot von Trainer Heinz Gockel immerhin wacker. „Ich glaube, wir haben uns mit dem 1:1 in der Woche beim SC Peckeloh und heute in Tengern mit Anstand aus der Liga verabschiedet“, fand Jürgen Schlepphorst. Gleichwohl gab der Pressesprecher zu: „Gut, dass jetzt die Pause kommt und wir nach einer aufregenden Saison durchatmen können.“


Schiedsrichter: Stefan Schönfelder (Riesenbeck) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Yasin Köse (18.), 2:0 Alexander Knicker (63.)


BV Bad Lippspringe - SC Peckeloh 1:0
Jetzt werden sie ihm höchstwahrscheinlich auch noch ein Denkmal bauen. „König“ Richard Birne hat den BV Bad Lippspringe vor dem Absturz in die Bezirksliga bewahrt. Am letzten Spieltag der Landesliga-Staffel 1 machten die Kurstädter ihre Hausaufgaben, denn sie besiegten im heimischen Kurwaldstadion den SC Peckeloh knapp mit 1:0 (0:0). Zugleich profitierte der BVL vom Patzer des VfB Schloß Holte, der in der Nachspielzeit mit 2:4 bei Viktoria Rietberg verlor und noch überholt wurde.


Es war ein Herzschlag-Finale. Lange hatte es danach ausgesehen, dass der BVL selbst mit einem Remis die Klasse halten würde, weil der SC Vlotho in Brakel und auch der VfB Schloß Holte in Rietberg jeweils mit einem Tor zurücklagen. Der BVL war dagegen kurz nach Wiederbeginn durch einen Treffer von James Ndubueze in Führung gegangen und verteidigte diese bis zum Schlusspfiff.

In den letzten Sekunden mussten die Kurstädter aber noch einmal gehörig zittern. Die Telefone klingelten heiß, sämtliche Liveticker wurden außerdem bedient. In den Schlussminuten drehte Vlotho das Spiel in Brakel zum 2:1-Sieg (85./90.+1). Schloß Holte gelang der späte Ausgleich (88.). Hätten auch die Schloßkicker noch einmal getroffen, wäre der BVL abgestiegen. Rietberg konterte aber noch zwei Mal und leistete somit Schützenhilfe (90.+3/90.+5).


„Es war ein Herzschlagfinale. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Selbst mit meinen 73 Jahren nicht“, sagte Bad Lippspringes Teammanager Birne nach dem positiven Ausgang einer schwierigen Saison. Er hatte das Team nach dem Rücktritt von Rene Deffke übernommen und holte den verbleibenden zehn Spielen 19 Punkte (sechs Siege, ein Remis, drei Niederlagen.
„Meine Mission Impossible ist vorbei und ich habe es nur aus Liebe zum BVL getan. Dass wir es geschafft haben, macht mich stolz. Entsprechend ist auch die Erleichterung sehr groß“, ergänzte Birne und lobte: „Ich hatte zehn sehr positive Wochen mit der Mannschaft. Sie hat es verdient in der Landesliga zu bleiben und feiert jetzt völlig zu Recht.“


Wer den BVL zukünftig trainieren wird, ist noch ungewiss. „Es geht weiter. Inwiefern, wird unser Fußballobmann Paul Schröder bekanntgeben. Hier mische ich mich auch nicht ein. Der Verein ist jetzt erstmal froh, dass die Landesliga gehalten wurde“, sagte Birne. In der nächsten Saison wird „König Richard“ dennoch wieder am Spielfeldrand stehen – wenn auch nicht in offizieller Funktion.

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Vorwürfe, sein Team sei durch die Niederlage mitverantwortlich für den Abstieg des Altkreis-Rivalen aus Steinhagen, kann Markus Kleine-Tebbe nicht nachvollziehen: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir wollten einen vernünftigen Abschluss schaffen. Aber man hat schon gemerkt, dass der Akku am Ende leer war.“ Der BV traf kurz nach der Pause nach einer Standardsituation.


Schiedsrichter: Christian Krafft (Volkmarsen) - Zuschauer: 110
Tore: 1:0 James Ndubueze (49.)


Spvg 20 Brakel - SC Vlotho 1:2
In einer hochdramatischen Schlussphase hat die Spvg. Brakel das letzte Saisonspiel in der Landesliga verloren. Gegen den SC Vlotho gab es eine völlig unnötige und nach dem Spielverlauf auch überraschende 1:2-Heimniederlage. Brakel verpasste damit den Sprung auf Tabellenplatz fünf und beendet die Landesligasaison stattdessen auf Platz acht. Für die Gäste waren die Tore in der Schlussphase dagegen Gold wert, denn bei einer Niederlage wäre Vlotho abgestiegen.
Die Spvg. Brakel begann die Partie sehr kontrolliert. Das Team versuchte bei Temperaturen von 30 Grad Celsius lange in Ballbesitz zu bleiben und den Gegner laufen zu lassen. Wenn sich dann die Lücke auftat, wurde aber schnell in die Spitze gespielt. So auch in der achten Minute. Dirk Büsse passt geschickt durch Vlothos Innenverteidiger und Andre Schmitt traf zum 1:0.
Anschließend verpasste es Brakel bereits frühzeitig die Partie zu entscheiden. Immer wieder gab es tolle Kombinationen und Chancen, doch weitere Tore wollten nicht fallen. Büsse und zweimal Schmitt hatten die besten Gelegenheiten.
Hin und wieder übertrieb es Brakel aber auch mit dem ruhigen Spielaufbau vor dem eigenen Strafraum. So gab es in der 31. Minute 20 Meter vor dem Tor einen Ballverlust, doch Vlothos Angreifer Sobotka konnte die hervorragende Chance nicht nutzen.
Direkt nach der Pause war Vlotho dann aber wieder im Glück, als ein Schuss von Brakels Außenstürmer Lukas Schöttler noch von der Linie gekratzt werden konnte (51.). Vlotho taumelte in Richtung Bezirksliga, doch die Gäste profitierten davon , dass die Entschlossenheit bei Brakel vor dem Tor fehlte.
So blieb es bis in die Schlussphase beim 1:0 für den Gastgebern. Und dann gab es wieder einen dieser Abspielfehler im Spielaufbau, diesmal an der Mittellinie von Brakels Kevin Koch. Vlotho schalte blitzschnell um, und traf durch den eingewechselten Jannik Schling zum 1:1 (85.).
Nur zwei Minuten später war Andre Schmitt nach einem langen Abschlag seinem Gegenspieler entwischt. Vlothos Verteidiger Benjamin Holt stellte sich in den Dienst der Mannschaft und riss Brakels Stürmer 20 Meter vor dem Tor um. Der Verteidiger bekam dafür Rot (88.), doch er hielt sein Team damit in der Landesliga, denn der anschließende Freistoß konnte vom Keeper zur Ecke geklärt werden.
In der Nachspielzeit schaffte Vlotho dann nach einer Ecke sogar noch das Siegtor durch Hannes Stegen.

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Was für eine Dramatik, was für ein Spielverlauf: Der SC Vlotho hat am letzten Spieltag der Fußball-Landesliga mit 2:1 (0:1) bei der Spvg. Brakel gewonnen und damit den Klassenerhalt perfekt gemacht. Bis zur 85. Minute lag der SCV mit 0:1 zurück, das entscheidende Tor erzielte Hannes Stegen in der 90. Minute. „Unglaublich, was die Mannschaft in der Rückrunde geleistet hat“, sagte SCV-Trainer Volker Braunsdorf, „die Anspannung war unfassbar groß.“ Dass bei den Ergebnissen von den anderen Plätzen am Ende sogar ein Unentschieden gereicht hätte – das war auf der Vlothoer Bank bis zum Schluss nicht bekannt.


Volker Braunsdorf war ehrlich: „Der Sieg war sicher ein bisschen glücklich. Wir haben nicht gut gespielt.“ Die frühe Führung der Gastgeber, für die es um nichts mehr ging, war jedenfalls verdient (9.). In der Folge verpasste es Brakel sogar, schon vor der Pause für eine Vorentscheidung zu sorgen, als mehrere gute bis sehr gute Chancen ausgelassen wurden. Braunsdorf: „Es gab zwei, drei kritische Situationen.“
Auch in der zweiten Halbzeit spielte Vlotho nicht richtig zwingend nach vorne, vielmehr plätscherte das Spiel vor sich hin, der SCV hatte aber auch Glück, etwa als ein Ball gerade noch von der Linie gekratzt wurde (51.). Und so sah es bis in die Schlussphase nicht danach aus, als ob die Weserstädter dem Spiel noch eine Wende geben könnten. Bis zur 85. Minute, denn nun wurde es dramatisch: Nach einer Balleroberung an der Mittellinie schaltete Vlotho blitzschnell um und der in die Spitze geworfene Jannik Schling traf per Heber zum 1:1. Drei Minuten später sah Benno Holt nach einer Notbremse völlig zu Recht die Rote Karte. „Das war für mich die Schlüsselszene. Der Brakeler Torjäger wäre durch gewesen.

Das war unglaublich wichtig.“ Statt des Todesstoßes bekam der SCV die zweite Luft und in der letzten Spielminute brachen dann alle Dämme: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld sprangen Freund und Feind an der Kugel vorbei und irgendwie köpfte Hannes Stegen das Spielgerät gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Tor – 2:1 (90.). Was für ein Jubel. Braunsdorf: „Danach haben wir den Sieg nach Hause gebracht.“ Kurz darauf durfte beim Schlusspfiff noch einmal gejubelt werden. Braunsdorf: „Jetzt werden wir in unserer Vereinskneipe richtig feiern.“


Schiedsrichter: Christian Schäffer (SuS Reiste) - Zuschauer: 191
Tore: 1:0 André Schmitt (9.), 1:1 Jannik Schling (85.), 1:2 Hannes Stegen (90.)


SuS Westenholz - SpVg. Steinhagen 1:4
Der SuS Westenholz hat sein letztes Saisonspiel in der Landesliga verloren. Das Team unterlag der SpVg Steinhagen, die allerdings trotz des Dreiers abgestiegen ist, zuhause mit 1:4 (1:2).
„Steinhagen ist es konzentrierter angegangen und hat verdient gewonnen“, gab SuS-Fußballobmann Rainer Borgmeier nach dem Spielschluss zu. In Führung gingen aber die Hausherren durch den 23. Saisontreffer von Patrick Kosfeld junior (32.). „Danach dachte ich, dass vielleicht doch mehr für uns drin ist“, erklärte Borgmeier. Es kam allerdings anders. Tim Herden (38.) und Robin Bürmann (40.) drehten das Match noch vor der Halbzeitpause. Anschließend machten Sebastian Herrmann (84.) und erneut Herden (89.) den letztendlich nutzlosen Sieg der Gäste perfekt.
Dazu Rainer Borgmeier: „Man hat gemerkt, dass es für Steinhagen um mehr ging und sie den Sieg unbedingt wollten. Bei uns ist der Akku einfach leer und wir sind einfach nur froh, dass jetzt erst mal Pause ist.“

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Weil die Konkurrenten BV Bad Lippspringe (1:0 gegen Peckeloh) und SC Vlotho (2:1 in Brakel) ihre Spiele gewannen, muss die SpVg. trotz des Sieges in Westenholz den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Steinhagen geriet im Delbrücker Ortsteil in der 29. Minute durch einen Treffer von Patrick Kosfeld nach einer Ecke in Rückstand, rappelte sich aber schnell auf und drehte die Partie noch vor dem Seitenwechsel durch Tore von Tim Herden (35.) und Robin Bürmann (37.). Zur Pause lag die Spvg. auf Kurs, zumal es in Bad Lippspringe 0:0 stand und Brakel gegen Vlotho 1:0 führte. In der zweiten Halbzeit machten Sebastian Herrmann (82.) und Herden (86.) mit weiteren Toren den Auswärtssieg perfekt. Doch der Erfolg erwies sich letztlich als wertlos. Vlotho drehte das Spiel in Brakel durch Tore in der 85. Minute und in der Nachspielzeit. Ebenfalls abgestiegen ist der VfB Schloß Holte nach einer 2:4-Niederlage bei Viktoria Rietberg. Der Tabellenletzte Mastholte stand bereits vor dem abschließenden Spieltag als Absteiger fest.


Schiedsrichter: Dr. Jan Schubert - Zuschauer: 190
Tore: 1:0 Patrick Kosfeld (29.), 1:1 Tim Herden (35.), 1:2 Robin Bürmann (37.), 1:3 Sebastian Herrmann (82.), 1:4 Tim Herden (86.)


SC Rot Weiß Maaslingen - VfL Holsen 3:2
Der VfL Holsen hat die Krönung einer großartigen Saison in der Landesliga hauchdünn verpasst. Der Aufsteiger, gleichzeitig bestes Team der Rückrunde, verlor gestern das entscheidende Spiel um die Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Westfalenliga beim direkten Konkurrenten RW Maaslingen mit 2:3 (1:1) und musste den Gegner in der Tabelle noch vorbeiziehen lassen.


Als der starke Schiedsrichter Waldemar Stor die dreiminütige Nachspielzeit anzeigte, schienen die Holser den Durchmarsch geschafft und ihr Präsident Michael Schmidt hellseherische Qualitäten bewiesen zu haben. Der hatte vor dem Spiel ein 2:2 vorhergesagt, und genau so stand es zu diesem Zeitpunkt. Holsen hätte der eine Punkt gereicht und Maaslingen schien in den letzten Minuten vollkommen platt – zu viel Kraft hatte das stetige Bemühen bei hochsommerlichen Temperaturen die Hausherren gekostet. Kontrollierte Angriffe brachten sie längst nicht mehr zustande. Noch einmal bekamen sie in der eigenen Hälfte einen Freistoß kurz hinter der Mittellinie. Dieser wurde einfach nur lang in den Holser Strafraum geschlagen, landete aus dem Gewühl irgendwie bei Felix Waltke, und der schoss aus kurzer Distanz zum 3:2 ein.


Die Gäste, die sich schon zum Jubel bereit gemacht hatten, schienen schockgefroren – und doch rafften sie sich auf und versuchten noch einmal zu antworten. Aber nachdem RWM-Torhüter Till Wriedt einen Schuss Carlos Carvalhos mit Mühe pariert hatte und Niklas Kerksiek knapp über das Tor geschossen hatte, war die Partie vorbei und es jubelten die anderen.

Schon die 90 Minuten zuvor waren äußerst spannend und zum Teil dramatisch verlaufen. Holsen ließ bei den hochsommerlichen Temperaturen zunächst Maaslingen das Spiel machen, ließ aber kaum eine gefährliche Situation zu. Nur in der 21. Minute kam RW-Stürmer Bastian Schreiber frei zum Abschluss, er schoss aber rechts am Tor vorbei. Drei Minuten später brachte die erste Ecke des Spiels die Führung für Maaslingen, Der Ball wurde von links an den langen Pfosten geschlagen, wo der freistehende Behar Hiseni mit einem flachen Direktschuss traf.


Doch Holsen blieb ruhig und besann sich auf die eigegen Qualitäten in der Offensive. In der 32. Minute schlug Kerksiek einen Freistoß vor das Maaslinger Tor, Lennard Wüllner verlängerte zu Omar Khaled und der schoss eiskalt fach zum 1:1 ein, bei dem es bis zur Pause blieb.

Nach dem Wechsel änderte sich an der Rollenverteilung auf dem Platz wenig. Maaslingen versuchte zu drücken, während Holsen auf die Fehler des Gegners lauerte, zunächst aber auch Glück hatte. VfL-Keeper Simon Lindsay parierte stark einen Schuss Schreibers (56.), der rechts freigespielte Hiseni schoss knapp am langen Eck vorbei (60.) und schließlich klatschte ein weiterer Schuss Schreibers an den linken Pfosten (65.). Fünf Minuten später hätte Khaled den Rot-Weißen den Stecker ziehen können. Bei einem Konter lief er auf der linken Seite frei aufs Tor zu, setzte den Ball aber knapp neben das Tor.
So jubelten zunächst wieder die Maaslinger, nachdem der kurz zuvor eingewechselte Etrit Cakici einen Angriff über rechts mit dem 2:1 abschloss (72.). Drei Minuten später stellte Holsen auf 2:2. Lennard Wüllner stieg nach einem Freistoß am höchsten und köpfte den Ball links unten ins Tor ein. Wieder war nun Maaslingen am Zug. Doch nachdem Hiseni in der 78. Minute den zweiten Pfostenschuss des Spiels hatte, schien den Hausherren mit der Kraft auch der Gaube zu schwinden. In der Schlussphase stand Holsen kurz vor einem weiteren Treffer, den Dennis Schultz nach einem Solo und Khaled nach einem langen Ball, den Wriedt mit dem Kopf klärte, verpassten. So blieb Maaslingen im Spiel und verpasste dem VfL letztlich doch noch den entscheidenden Tiefschlag.

„Das war natürlich der unglücklichste Zeitpunkt, um das Tor zu bekommen. Die Partie hätte in alle Richtungen gehen können, es war ein würdiges Endspiel mit Pokalcharakter“, meinte der sichtlich angefasste Holser Trainer Sergej Bartel. „Gerade für die Spieler tut es mir leid, aber was sie heute und in der gesamten Saison geleistet haben, war überragend. Jetzt werden wir ein paar Tage trauern, aber dann wieder aufstehen und mit Vollgas in die neue Saison gehen.“


Schiedsrichter: Waldemar Stor (Oetinghausen) - Zuschauer: 999
Tore: 1:0 Behar Hiseni (23.), 1:1 Omar Khaled (32.), 2:1 Etrit Cakici (72.), 2:2 Lennard Wüllner (75.), 3:2 Felix Waltke (90.)


TuS Viktoria Rietberg - VfB Schloß Holte 4:2
„In den vier Jahren, die ich hier war, hat Philipp noch nie so gut gehalten.“ Tim Brinkmann, scheidender Trainer des Landesligisten Viktoria Rietberg, bescheinigte Keeper Lüningschrör zum Saisonende eine herausragende Leistung. Ihm allein war der 4:2-Sieg über den VfB Schloß Holte zu verdanken. Was die Angreifer der Gäste, die damit neben Mastholte und Steinhagen in die Bezirksliga absteigen, an Chancen verballerten, ging indes nicht auf die berühmte „Kuhhaut“.
Über die Spielstände waren alle informiert, und weil den Holtern nur ein Sieg zum Klassenerhalt gereicht hätte, liefen sie beim Spielstand von 2:2 noch in zwei Konter, die den Abstieg endgültig besiegelten. „Sie tun mir natürlich leid“, sagte Brinkmann, nachdem er viele geschaffte Holter Akteure fair getröstet hatte. Für sich zog er das Fazit: „Ich habe in Rietberg so viele nette Menschen kennengelernt, ich komme immer gern wieder.“

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Es war Dramatik pur im Abstiegskampf. Und das mit dem denkbar bittersten Ausgang für Schloß Holte. Der VfB muss nach seiner dritten Saison in Folge in der Landesliga den Gang in die Bezirksliga antreten. Weil das eigene Matchballspiel am gestrigen letzten Spieltag bei Viktoria Rietberg mit 2:4 (0:0) verloren ging, konnten die siegreichen Konkurrenten Bad Lippspringe und Vlotho die Holter Löwen noch vom Nicht-Abstiegsplatz verdrängen.

„Ich bin leer und muss mich erst einmal sammeln. Es hat so viel Herzblut in unserer Arbeit gesteckt. Der Abstieg tut sehr weh“, sagte der Schloß Holter Chefcoach Daniel Bartke. Dabei roch es in der ersten Halbzeit noch nach einem Happy End. Der zahlreich mitgereiste Schloß Holter Anhang unterstützte den VfB auch an den Teichwiesen in Rietberg tatkräftig. Mit druckvollem Pressingspiel heizten die Schloß Holter der Viktoria zusätzlich zu den sommerlichen Temperaturen ein. Nach einem schnittigen Freistoß von Kevin Klippenstein hallte schon der Holter Torjubel über den Rasenplatz Berglage. Doch der Ball traf nur das Außennetz.

„Rietberg hat dann in der zweiten Halbzeit eine Schüppe draufgelegt.“ Prompt ging die Viktoria nach Diagonalball in Führung (56.). Doch die Holter Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Klippenstein kam doch noch zu seinem Freistoßtor. Und das aus 25 Metern in den Winkel – 1:1 (60.). „Da denkst du der Knoten ist geplatzt.“ Doch kurz darauf ging Rietberg erneut in Führung. Viktorias Toptorjäger Marc Birkenhake drosch mit seinem 18. Saisontor volley zum 2:1 ein (61.). „Er war unser Schreckgespenst. Gefühlt war es danach eine kleine Schockstarre.“ Maximilian Ulrich befreite den VfB daraus, glich kurz vor Schluss zum hoffnungsvollen 2:2 aus (88.). „Wegen der Zwischenergebnisse auf den anderen Plätzen mussten wir dann alles nach vorne werfen.“ Denn ein Punkt hätte nicht gereicht. Die Viktoria konterte den VfB zweimal eiskalt aus (93., 95.). „Obwohl es für die Rietberger um nichts mehr ging, waren sie voller Leidenschaft. Ein sportlich faires Verhalten.“ Zu den Siegen der Konkurrenz, die im Abstiegskampf einen Endspurt hinlegten, sagte Daniel Bartke: „Fußball ist Ergebnissport. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht.“

„Kosi und ich haben uns der Verantwortung gestellt und sind nicht davon gelaufen. Wir haben versucht, das Ruder noch herumzureißen. Hart gesagt, am Ende haben wir das Ziel verfehlt“, sprach der Schloß Holter Chefcoach für sich und Co-Trainer André Koslowski. Wie schon im erfolgreichen Vorwochenspiel fiel die Wahl auf Marcel Rogalla im Tor.


Schiedsrichter: Björn Stempel (SVE Grumme) - Zuschauer: 220
Tore: 1:0 Fitim Syla (56.), 1:1 Kevin Klippenstein (60.), 2:1 Marc Birkenhake (61.), 2:2 Maximilian Ulrich (88.), 3:2 Felix Bügemannskemper (90.), 4:2 Thomas Schreiber (90.)


SV Eidinghausen Werste - VfL Theesen 5:3
Das war noch mal ein Fußball-Fest im Seat Boullier-Sportpark mit einem Tor-Spektakel als Bonbon zum Saisonkehraus. Den Meister aus Theesen mit 5:3 (3:0) mit zwischenzeitlich sogar einem Vier-Tore-Vorsprung zu schlagen, das muss erst einmal in die Tat umgesetzt werden, wenn es um nichts mehr geht.


Die SV Eidinghausen-Werste ging auf einigen Positionen verändert und hoch motiviert in dieses Match und spielte den mit einer veränderten Startformation ins spiel gegangenen Meister in der ersten Halbzeit regelrecht an die Wand. „Das war in der ersten Halbzeit ein Klassenunterschied. Das hätte ich in der Form so nicht gedacht“, sagte der Theesener Meister-Trainer Andreas Brandwein. Nach der Pause brachte er dann die Stammspieler und Leistungsträger Memos Sözer, Janik Steffen und Torjäger Marvin Höner (erzielte gleich alle drei Tore für den VfL) – und da war der Gast wieder auf Augenhöhe mit dem Gastgeber, der zum Saisonabschluss aber ein sehr gutes Match mit sehr viel Spielfreude ablieferte – und verdient gewann. Die Treffer waren zum Teil auch glänzend herausgespielt, und es hätten auch noch mehr fallen können. Viele Zeitgenossen rieben sich vor Verwunderung die Augen, weil einige Spieler der SVEW nicht auf ihren angestammten Positionen spielten. Das Trainer-Duo Christian Scheidies und Marco Müller hatte sich zum Saisonabschluss etwas Besonderes ausgedacht und Umstellungen vorgenommen: Die Offensivspieler Julius Eckert (mit der Nummer 3 von Kickelbick) und Danny Odoy spielten in der Innenverteidigung, Außenbahnspieler Cihat Konak verteidigte auf links, die Innenverteidiger Jens Kickelbick (mit der Nummer 10 von Julius auf der 10er Position) und Toni Islamaj (auf der rechten Außenbahn) tummelten sich in der Offensive herum, und Stürmer Dominik Flaake turnte auf der Sechser-Position herum. Und das alles klappte richtig gut, bietet eventuell Optionen für die nächste Saison.


Diese torreiche Partie mit offenem Visier als beste Unterhaltung für die Zuschauer hätte auch noch höher ausfallen können, doch einige Torchancen wurden unkonzentriert vergeben und zwei, drei Mal zog SVEW-Torwart Axel Benus den Gästestürmern bei Eins-zu-Eins-Situationen den Zahn. „Insgesamt war es eine sehr gute Saison. Ziel war die Top 7 und das haben wir auch erreicht“, sagte SVEW-Coach Christian Scheidies. „In der ersten Halbzeit haben wir all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das ist ein schöner Saisonabschluss. Jetzt gehen wir einen trinken“, sagte der Coach – und die Abschluss-Party am Vereinsheim nahm ihren Lauf.

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Der VfL Theesen, der bekanntlich schon seit geraumer Zeit als Meister der Landesliga feststeht, musste sich am letzten Spieltag beim SV Eidinghausen-Werste mit 3:5 geschlagen geben.
Die Theesener, die mit einer stark veränderten Startformation antraten, lagen bereits nach 18 Minuten 0:2 zurück, den dritten Treffer für die Gastgeber aus Eidinghausen erzielte Dimitrios Nemtsis noch vor der Pause (40.). Doch wer den VfL Theesen kennt, der weiß, dass immer etwas passieren kann, auch wenn die Situation noch so ausweglos scheint. Und so wechselte Trainer Andreas Brandwein zur Pause gleich drei Mal. Er brachte Marvin Höner, Memos Sözer und Janik Steffen. Der Theesener Torjäger vom Dienst, Marvin Höner, erzielte in der 55. Minute den Anschluss, doch Eidinghausen gelang in der 72. und 77. Minute noch einmal ein Doppelschlag. Den sodann Vier-Tore-Rückstand konnte auch der VfL nicht mehr aufholen, obwohl Höner noch zwei Mal traf (83., 87.). Als Meister kann man die Niederlage zum Abschluss aber wohl bestimmt verschmerzen.


Schiedsrichter: Andreas Grandt - Zuschauer: 102
Tore: 1:0 Arjeton Islamaj (3.), 2:0 Sebastian Hull (20.), 3:0 Dimitrios Nemtsis (41.), 3:1 Marvin Höner (56.), 4:1 Dimitrios Nemtsis (62.), 5:1 Dimitrios Nemtsis (78.), 5:2 Marvin Höner (84.), 5:3 Marvin Höner (88.)

Aufrufe: 027.5.2018, 21:45 Uhr
FuPa / NWAutor