2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Aaron Reineke

Landesliga: Beide Spitzenteams straucheln!

In den Kellerduellen gibt es einen Sieger. Wir haben drei Highlight-Videos vom Spieltag.

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Verrückter Spieltag in der Landesliga. Die beiden Spitzenteams verlieren im Gleichschritt. Während es den Tabellenführer SC Verl II mit 1:4 deutlich und unerwartet beim FC Nieheim erwischte, Unterlag Maaslingen beim SV Heide Paderborn 2:3. In den beiden Kellerduellen gab es einen Sieger. Neuenbeken gewann in Bruchmühlen 3:1. Dagegen trennten sich Steinhagen und Eidinghausen 1:1-Unentschieden. Wir haben drei Videos vom Spieltag.




Luca D’Angelo brachte die Hausherren mit zwei Treffern in Front (22./23.). Maaslingen konnte durch Bastian Rode (32.) und Etrit Cakici (43.) egalisieren. Der Lucky Punch gelang dann aber den Rothekickern in Person von Volker Rath (87.). „Es war das intensivste Spiel, seitdem wir uns in der Landesliga befinden. Es ging von einer Aktion in die nächste. Verteidigen war heute bei vielen nicht gegeben. Es war fast wie ein Basketballspiel. Wir hatten am Ende das Glück auf unserer Seite. Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen“, erklärte Heides Co-Trainer Sascha Heisener.

Maaslingen wurde auf tiefem Geläuf zunächst von den Gastgebern der Schneid abgekauft. Bevor die Gäste im Spiel ankamen, lag man nach zwei Toren von Luca D'Angelo (10., 22.) bereits 0:2 hinten. „Der Gegner war einfach griffiger als wir“, ärgerte sich Matthias Stiller, der den urlaubenden Jan-Werner Schmitz vertrat. Nach und nach kämpften sich die Gäste zurück in die Partie und konnten durch ein Abstaubertor von Bastian Rode zum 1:2 (32.) verkürzen. Noch vor der Pause legte Rode nach Vorarbeit von Kilian Tschöpe mit Saisontreffer Nummer neun das 2:2 (43.) nach.

Die Anfangsphase in Halbzeit zwei ging eindeutig an die Gäste, Rode, Tschöpe und Etrit Cakici verpassten jedoch die Führung. „Es war dann ein reiner Abnutzungskampf“, beschrieb Matthias Stiller. Nach einem taktischen Foul sah Bastian Schreiber in der 83. Minute die Gelb-rote Karte, kurz darauf traf Volker Rath zum 3:2 (85.) für Paderborn. Maaslingen warf noch einmal alles nach vorne, konnte die erste Niederlage der Spielzeit aber nicht mehr verhindern.





Die Hausherren verpassten in der Anfangsphase gleich in mehreren Aktionen das 1:0. Der einzige Treffer in Durchgang eins fiel etwas überraschend auf der anderen Seite durch Volkan Ünal. Und Ünal legte in Hälfte zwei auch noch das 2:0 nach. Von Brakel war zwischen der 25. und 75. Minute nicht viel zu sehen. Doch dann kam der eingewechselte Viktor Thomas und verkürzte auf 1:2 (76.). Kirchlengern verzeichnete einige Konter, legte das 3:1 aber nicht nach. Und so kamen die Hausherren kurz vor Ende noch zum 2:2-Ausgleich (89.).

„Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, war es ein gerechtes Unentschieden. Wir haben trotz 0:2 weiter an uns geglaubt und die Moral hat gestimmt. Nach dem 2:2 sind wir noch auf das 3:2 gegangen, weil wir den Anschluss ans Mittelfeld herstellen wollten. Aber ein Sieg wäre dann auch des Guten zu viel gewesen“, sagte Brakels Trainer Haydar Özdemir, der mit der Phase zwischen den Großchancen zu Spielbeginn und der Schlussphase nicht einverstanden war: „Da sind wir nicht so in die Zweikämpfe gekommen, waren wir zu weit weg von den Gegenspielern, hatten keinen Zugriff und es war kein Aufbäumen zu sehen. Wir sind oft nur hinterhergelaufen.“ Kirchlengern Coach Daniel Halfar ärgerte sich nach dem 2:0 über die verpasste Vorentscheidung: „Wir müssen den Sack einfach früher zumachen.“




Die Nieheimer stoppten den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter mit einer starken Vorstellung. „Wir haben auch in der Höhe absolut verdient gewonnen. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten. Wir standen kompakt und haben als Mannschaft sehr gut gespielt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, sagte FCN-Coach André Schnatmann. Nach einer Viertelstunde führten die Rot-Gelben bereits mit 2:0 nach Toren von Manuel Trost (2.) und Dirk Büsse (15.). Lange Zeit blieb es dann ruhig. Erst in der 71. Minute machte Tobias Puhl alles klar. Verl kam zwar durch Philipp Lamkemeyer nochmal zurück (78.), musste aber in der 86. Minute das 1:4 durch Rückkehrer Ahmet Aydincan schlucken (86.).

„Wir wussten um die schlechten Platzverhältnisse und die robuste Spielart des Gegners, aber wir haben es nicht verstanden, dagegen die richtigen Mittel einzusetzen“, suchte der Verler Coach die Gründe für überraschende Niederlage ausdrücklich nicht bei den äußeren Umständen oder beim Gegner. „All das, was uns in den bisherigen Spielen ausgezeichnet hat, haben wir gestern vermissen lassen“, litt das Spiel des SC V II vornehmlich an mangelndem Durchsetzungswillen in den Zweikämpfen.



Der VfL Holsen musste auch im zweiten Spiel unter Maximilian Grove eine Niederlage hinnehmen und unterlag beim SuS Bad Westernkotten mit 0:1. „Der Sieg ist nicht unverdient, weil Westernkotten in den entscheidenden Situationen etwas konsequenter gespielt hat. Dennoch ist es eine ärgerliche Niederlage in einem erwartet schweren Spiel“, bilanzierte Grove. Zu allem Überfluss verletzten sich mit Dennis Schultz, Sebastian Müller und Niklas Kerksiek gleich drei Abwehrspieler des VfL.

In einer sehr intensiven Partie hatten die oft mit langen Bällen agierenden Gastgeber die besseren Chancen, die Holser Abwehr hielt jedoch dicht. Auch in der zweiten Hälfte bot sich ein ähnliches Bild, doch bis zehn Minuten vor dem Ende stand auf Holser Seite die Null, ehe die Hausherren nach einem langen Ball und einem Stellungsfehler in der VfL-Abwehr das 1:0 erzielten. „Danach hatten wir durch Tim Herden und Niklas Wüllner Chancen zum Ausgleich, doch es hat leider nicht mehr gereicht“, so Grove, der seinem Team in Sachen Wille und Laufbereitschaft eine gute Leistung attestierte.



Zu Hause eine Macht! Zehn von den bisher elf Punkten holte Fußball-Landesligist FC Bad Oeynhausen in der Sparkassen-Arena. Auch gegen die spielerisch hoch eingeschätzten Gäste vom Hövelhofer SV lieferte das FCO-Team eine sehr starke Partie ab und gewann hoch verdient mit 3:0 (2:0). Timo Mühlmeier (8.), Maximilian Gierasinksi (43.) und Tim Müller (70.) trafen für die Heimelf. „Bad Oeynhausen hat heute im Stile einer Spitzenmannschaft agiert: sehr geordnet und konsequent verteidigt und noch obendrein zu genau den richtigen Zeitpunkten im Spiel getroffen“, berichtete HSV-Trainer Björn Schmidt und fügte hinzu: „Immer dann, wenn man das Gefühl hatte, dass wir gut im Spiel sind und wir den Anschluss herstellen können, haben sie diese Hoffnungen im Keim erstickt. Dennoch muss ich die Moral meiner Mannschaft loben, weil sie auch nach dem 3:0 weiter Gas geben und daran geglaubt hat, das Unmögliche doch noch irgendwie möglich zu machen.“



„Wir machen zu viele einfache Fehler“, ärgerte sich Michael Bernhardt über die Entstehung der drei Gegentore. Zudem vermisste der Trainer des TuS Bruchmühlen in seinem Team einen „Drecksack, der das Spiel mal in die Hand nimmt“.

„Bis Freitag standen Alphonse Guedia und Michael Janik noch nicht in der Startelf. Wir hatten wohl ein ganz gutes Näschen. Beide haben getroffen“, freute sich Neuenbekens Trainer Marco Cirrincione. Janik (9.), Alexander Doms (21.) und Guedia (68.) scorten für die Bekekicker. Daniel Urban zum zwischenzeitlichen 2:1 für die Gastgeber (40.). „Wir haben uns endlich für eine gute Leistung mit drei Punkten belohnt. Es war ein hochverdienter Sieg, Gratulation an die Jungs für die sehr saubere Leistung. Sie haben ihre Aufgaben sehr gut umgesetzt. Von daher sind wir zufrieden mit dem ersten Landesligasieg der Vereinsgeschichte“, erklärte Cirrincione und war zudem erfreut über den ersten Einsatz von Daniel Lütkefedder nach anderthalbjähriger Verletzungspause.



Als alle Mitspieler schon längst in der Kabine waren, saß Can Dar noch immer alleine auf der Auswechselbank. Die Enttäuschung stand dem Torwart der Spvg. Steinhagen ins Gesicht geschrieben. Mit einem eklatanten Patzer hatte er die Führung des SV Eidinghausen-Werste ermöglicht. Dass das Landesligaspiel am Cronsbach am Ende 1:1 (0:1)-Unentschieden endete, tröstete den Keeper nicht. Und auch Trainer Igor Sreckovic fand: „Der Punkt heute ist einfach zu wenig.“

Nach einem Einwurf hatte Mathis Lampe die Gäste nach neun Minuten früh in Führung gebracht. Sein eigentlich harmloser, weil langsamer Kopfball rutschte Dar aus den Händen. „Das Tor darf niemals fallen“, ärgerte sich Sreckovic über den Fehler seines Keepers – und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Auch mit dem Auftritt in der Offensive war Sreckovic nicht einverstanden. „Das war schlecht“, urteilte er über die ersten 45 Minuten, in denen sich die Steinhagener praktisch keine echte Torchance erarbeiteten. Bis auf einen Kopfball von Reto Bechtel, den Gästekeeper Mauritz Maag mühelos parierte, blieben die Gastgeber ohne Abschluss. Auch vielversprechende Ansätze gab es nur wenige: Nur einmal strahlte die Spvg. Gefahr aus, als ein langer Ball von Marcel von Domaros Marcel Rohde erreichte. Dessen Querpass in die Mitte blockten die Gäste allerdings noch rechtzeitig zur Ecke. Danach war Halbzeit.

In der Kabine fand Trainer Sreckovic offenbar die richtigen Worte: Denn nach dem Seitenwechsel agierten die Steinhagener stärker. Tom Jungeblodt hatte als erster die Chance auf den Ausgleich auf dem Fuß. Nachdem ein Verteidiger der Gäste über den Ball getreten hatte, tauchte der schnelle Stürmer plötzlich frei vor Maag auf. Der Keeper des SV Eidinghausen-Werste blieb lange stehen, verkürzte den Winkel und hielt den Ball. Es war Jungeblodts letzte Offensivaktion – anschließend musste er mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Luc Lillmeyer ersetzte den 25-Jährigen. Zuvor hatte Trainer Sreckovic in Attila Mert schon einen zweiten Stürmer gebracht.

Die jetzt offensivere Ausrichtung der Gastgeber ermöglichte der SV Eidinghausen-Werste die Chance auf Konter: Einen Schuss von Elyesa Bal kratzte von Domaros mit dem Kopf von der Linie. Sven Redetzky traf bei seinem Versuch nur die Latte. Auf Seiten der Steinhagener verpassten Mert und Robin Bürmann im Anschluss eine scharfe Hereingabe von Reto Bechtel. Das 1:1 fiel dann nach einem Freistoß (88.). Der eingewechselte Ridvan Cinar flankte den Ball aus dem Halbfeld in Richtung Elfmeterpunkt. Dort setzte sich Marcel von Domaros im Kopfballduell durch. Sein wuchtiger Abschluss schlug in der langen Ecke ein.

Trainer Georg Wittner sprach von zwei verschenkten Punkten. „Nach dem frühen Tor haben wir bis zur Pause genügend Möglichkeiten, auf 2:0, 3:0 oder sogar auf 4:0 zu erhöhen – und dann wären alle Messen gelesen in dieser Begegnung“, berichtet der SVEW-Coach. „Wir haben die erste Halbzeit klar dominiert und acht bis neun Mal bei Angriffsaktionen die Möglichkeit, diese Partie frühzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden. Aber in allen diesen Situationen verpassen die Jungs, vernünftig den letzten Pass zu spielen. Dann wäre bereits zur Pause alles entschieden gewesen.“



Der 2:1-Sieg des TuS Dornberg über den FC Kaunitz ist wohl so etwas, was man klassisch in die Kategorie schmutziger Sieg einordnet. Doch den Dornbergern war’s am Ende verständlicherweise egal. Drei Punkte sind drei Punkte. Und die waren wichtig.
Dornbergs Trainer Jens Horstmann war zu aller erst wichtig, dass der Kaunitzer Spieler Maximilian Klaas keine größeren Verletzungen davon getragen hat. In der 36. Spielminute gab es einen im Fußball völlig normalen Zweikampf. Klaas, der zuvor bereits drei Mal recht robust in die Zweikämpfe gegangen war, kam in der Situation unglücklich auf und blieb benommen liegen.

Schnell eilten Betreuer und Verantwortliche beider Vereine zu dem am Boden liegenden Spieler um eine Erstversorgung zu gewährleisten. Die erste Information: Klaas hat seine Zunge verschluckt. Dies stellte sich hinterher als falsch heraus, laut Aussage des Kaunitzer Spielers Benjamin Kolodzig habe sich Klaas auf die Zunge gebissen und diese haben im Nachgang gezittert. Daneben soll er auf dem linken Auge nur noch verschwommen gesehen haben. Die Folge: Ein Rettungswagen wurde angefordert, das Spiel wurde für etwa 30 Minuten unterbrochen.

Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0 für den TuS Dornberg. Andreas Janzen wurde in der 13. Minute von Mirco Felske prima bedient und vollstreckte in Manier eines Robert Lewandowski. Die erste Schrecksekunde im Spiel gab es aus Dornberger Sicht allerdings schon nach gut einer Minute. Mitja Schierbaum zwickte es erneut im Oberschenkel, Horstmann war zum frühen Wechsel gezwungen, Valon Gashi kam (4.). So bitter die Auswechslung für Schierbaum auch war, so gut tat sie den Dornbergern, denn Gashi sollte an der Entstehung beider TuS-Tore beteiligt sein.

Nach der Verletzungsunterbrechung passierte im ersten Durchgang nicht mehr viel. Im Zweiten dafür umso mehr. Die Gäste aus dem Kreis Gütersloh erarbeiteten sich ein Chancenplus, scheiterten aber immer und immer wieder am gut aufgelegten Dornberger Torhüter Joschka Leier. Zwischen der 52. und der 66. Minute hielt der Keeper seine Farben mehrfach im Spiel. „Vielleicht ist er der beste Torhüter in der Liga“, sagte Horstmann. Auf der anderen Seite hätte Janzen sein zweites Tor erzielen können, sein Schuss ging allerdings an die Unterkante der Latte und sprang von da wieder heraus (68.).

Was folgte war eine Kaunitzer Drangphase, die jedoch nicht konsequent zu Ende gespielt beziehungsweise von Dornberg ordentlich verteidigt wurde. Und so nutzte Dornberg eine Kontersituation und konnte durch den eingewechselten Dominik Kuck das 2:0 erzielen. Von Gashi eingeleitet, über Lukas Kuck weitergespielt nutzte Dominik Kuck die Gunst der Stunde und traf Kaunitz komplett ins Mark (86.). Der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit blieb am Ende nicht mehr als Ergebniskosmetik. „Eine englische Woche mit drei Siegen abzuschließen, ist einfach toll“, resümierte Jens Horstmann.

„Ich kann gar nicht alle klaren Torchancen aufzählen, die wir uns vornehmlich in der zweiten Halbzeit erspielt haben“, bezeichnete Maik Uffelmann die mangelnde Effektivität der Offensive als den entscheidenden Grund für die völlig unnötige Niederlage. „Der Gegner schießt dreimal aufs Tor und macht daraus zwei Tore“, bohrt der Coach bei seinen abschlussschwachen Angreifern noch tiefer in der Wunde.




„Es war ein gebrauchter Tag. Wir sind super ins Spiel gekommen und in Führung gegangen, aber haben danach ohne Zweikämpfe Fußball gespielt und zu viele einfache Fehler gemacht. Wir haben es Beckum einfach gemacht und deshalb auch in der Höhe verdient verloren“, gab SuS-Trainer Peter Berhorst zu Protokoll. Das 0:1 von Sören Hilger (2.) drehten Frederik Falk (20./82.) und Shpetim Hajdini (31./90.). Finn Jürgensmeier unterlief ein Eigentor zum 1:1 (15.).

Aufrufe: 018.10.2020, 19:45 Uhr
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