2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Andreas Zobe

Dornbergs Keeper Leier hält ersten Saisonsieg fest

Am dritten Spieltag haben wir in unserer großen Zusammenfassung drei Highlight-Videos für Euch.

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Der Beckumer SV und SC Verl II behalten als einzige Teams ihre "weiße Weste" - drei Spiele, drei Siege. Bruchmühlen gewinnt das Derby gegen Kirchlengern. Wir haben die Highlight-Videos von drei Begegnungen. Das ist der dritte Spieltag in der Landesliga.



Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten bekamen die Zuschauer beim Derby zwischen dem TuS Bruchmühlen und RW Kirchlengern zu sehen. Am Ende siegten die Hausherren nach ganz schwacher erster Hälfte noch mit 3:1 und verbuchten den ersten Saisonsieg. „Das könnte heute noch ganz bitter für uns werden“ – diese düstere Vorahnung eines Anhängers des TuS Bruchmühlen dürften wohl die meisten Fans der Gastgeber zur Halbzeitpause geteilt haben. Zu überlegen gestalteten die Gäste aus Kirchlengern die Partie gegen desolate Bruchmühlener, die in der Offensive bis auf zwei Fernschüsse kaum etwas zustande brachten und in der Defensive oft nur die Hacken ihrer Gegenspieler sahen. Die Rot-Weißen waren vor allem über die rechte Angriffsseite mit dem agilen Kadir Yildirim und dem kaum vom Ball zu trennenden Volkan Ünal immer wieder gefährlich und schienen auch gedanklich deutlich schneller als der TuS.

Die 1:0-Führung durch Gabriel Blagojevic in der 22. Minute war das logische Resultat der rot-weißen Überlegenheit. Nach einem Ballverlust der Gastgeber enteilte Yildirim seinen Gegenspielern und passte in die Mitte zu Blagojevic, der im zweiten Versuch den Ball an Robin Rentz vorbei ins Tor schob. Davor Ilic zielte wenig später knapp über das Bruchmühlener Tor, auch Yildirims Schrägschuss rauschte knapp vorbei. So ging es aus Sicht der Gastgeber nur mit 0:1 in die Pause.

Auch nach dem Wechsel kontrollierten die Gäste zunächst die Partie, bis ein folgenschwerer Abwehrfehler den Ausgleich begünstigte. Nach einem langen Ball in die Spitze verpasste Innenverteidiger Patrick Wesseler den Ball, Daniel Urban stürmte auf das RWK-Tor und überwand Florian Bäron aus kurzer Distanz. Dieser Treffer stellte den Spielverlauf auf den Kopf, die Überlegenheit der Gäste war wie weggeblasen. Zu allem Überfluss leitete der sonst bärenstarke RWK-Verteidiger Kordian Rudzinski das 2:1 für den TuS ein, als er durch einen völlig missglückten Rückpass Ali Erdogan bediente, der die Einladung dankend annahm und zum 2:1 traf (68.).

Die Rot-Weißen antworteten mit wütenden Gegenangriffen und hatten durch Yildirim in der Folge zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, doch Rentz bewahrte durch starke Reaktionen sein Team zweimal vor einem Rückstand und ließ auch Blagojevic in der 90. Minute nicht zum Abschluss kommen. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich bot sich Marc Milse, der aus kurzer Distanz in der 80. Minute aber ebenfalls an Rentz scheiterte. So brachten die Gastgeber den Vorsprung in einer nun von viel Theatralik gekennzeichneten Partie nicht nur über die Zeit, sondern kamen mit dem Schlusspfiff zum 3:1. Jan Klußmann musste nach einem Konter und Pass von Serhat Atilgan nur noch den Fuß hinhalten und erzielte das erste Landesligator seiner Karriere.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit keine Sicherheit und konnten froh sein, dass es nur 0:1 stand. In der zweiten Halbzeit waren wir dann deutlich bissiger, so dass der Sieg nicht unverdient ist“, freute sich Bruchmühlens Trainer Michael Bernhardt an seinem 51. Geburtstag über den Sieg, während sein Gegenüber Daniel Halfar eine „sehr unnötige Niederlage“ gesehen hatte. „Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, geraten aber durch zwei individuelle Fehler in Rückstand“, so Halfar. „Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, ein Tor nachzulegen, ansonsten kann ich der Mannschaft eigentlich kaum einen Vorwurf machen“, meinte der RWK-Trainer.

„In der ersten halben Stunde war es ein Spiel auf Augenhöhe. Wir hatten unsere Chancen und hätten nach 30 Minuten mit 2:1 führen müssen. Nach dem 0:2 kurz vor der Pause und dem 0:3 direkt nach dem Seitenwechsel haben sich die Spieler nicht mehr mit ihren eigenen Aufgaben beschäftigt. Maaslingen war sehr bissig in den Zweikämpfen, abgeklärter und läuferisch stark. Wir wollten eigentlich oben mitspielen, müssen uns nach dem schwachen Start aber erstmal darauf konzentrieren, dass wir nicht gegen den Abstieg spielen. Wenn wir den Schalter nicht schnell umlegen, wird es eine ganz schwierige Saison“, sagte FCN-Trainer Ufuk Basdas. Neben dem Eigentor von Nick Neumann (38.) traf Niklas Müller noch im ersten Durchgang (44.). Nach der Pause erzielte Bastian Rode einen Doppelpack zum verdienten Auswärtssieg (49., 77.).
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Trotz miserabler Platzverhältnisse war Maaslingen von Beginn an spielbestimmend und setzte Nieheim früh unter Druck, die ersten Chancen erarbeiteten sich aber die Gastgeber die in der zehnten Minute, aus klarer Abseitsposition, ins Netz trafen. Kurz darauf rettete Maaslingens Torwart Marcel Redeker gegen den allein vor ihm auftauchenden Daniel Wiechers (13.). Auf der Gegenseite ließen Connor Wlotzka (16.) und Philipp Rusteberg (37.) Möglichkeiten liegen. Noch vor der Pause konnte sich dann Bastian Rode mit einer Energieleistung durchsetzen, sein Schuss wurde von einem Nieheimer Schienbein abgelenkt, das Eigentor zum 0:1 (38.) wurde für Nick Neumann verbucht. Nach Ecke legte Niklas Müller (44.) das 0:2 nach.

Den letzten Widerstand des FC erstickte Bastian Rode in Minute 49, als er einen Freistoß zum 0:3 verwandelte. Maaslingen erarbeitete sich in der Folge Chancen, das Ergebnis auszubauen, mehr als das 0:4 (77.) erneut Bastian Rode nach Diagonalpass von Finn Wiese) sprang aber nicht mehr heraus. „Auf diesem Platz war spielerisch nicht viel möglich, trotzdem hatten wir den Gegner von der 20. Minute an gut im Griff“, war Trainer Jan-Werner Schmitz nach dem zweiten Saisonsieg zufrieden.

Da war mehr drin. „Es ist ärgerlich, weil unnötig“, sagt Georg Wittner, Trainer von SV Eidinghausen-Werste, nach der 0:2 (0:0)-Niederlage beim SuS Bad Westernkotten. Die groben Schnitzer in der Defensive bestraften die Gastgeber gnadenlos. Nach einer Stunde Spielzeit markierte Lars Wilmes mit einem Kopfball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld die Führung. Vorausgegangen war ein Missverständnis zwischen SVEW-Torwart Mauritz Karl Maag und einem Innenverteidiger. Er war ins Spiel gekommen für den verletzten Torhüter Tim Wittner, der gegen den Pfosten geprallt war (49.) und mit Verdacht auf Fingerbruch zu einer Untersuchung im Krankenhaus weilte.

Das war nicht die einzige Hiobsbotschaft bei den Gästen. Innenverteidiger Fabian Rahrbach, der Kopfball stärkste Abwehrspieler der SVEW in der Defensive und bis dato Herrscher der Lüfte gegen die groß gewachsenen und körperlich robusten SuS-Spieler, zog sich in einem knackigen Luftduell eine Gehirnerschütterung zu und musste raus (36.). Damit fehlten zwei Säulen in der Abwehr. Beim 2:0 (81.) durch Sherif Alassane profitierte das SuS-Team von einem weiteren Fehler in der Gäste-Defensive.

Torwart Maag kam nach einem langen Ball raus, blieb dann stehen und der Torschütze spritzte dazwischen und vollstreckte. „Wir haben zwei Geschenke verteilt“, ärgert sich Georg Wittner. Selber kam die SVEW erst nach dem 0:1 zu besseren offensiven Aktionen und auch Torchancen. Binnen von Sekunden klärten SuS-Beine drei Mal vor und auf der Torlinie sowie scheiterten Semih Yilmaz und Luca Maita in guten Positionen.



Die Hausherren gingen bereits früh in Führung. Nach einem strammen Schuss von Dominik Kling staubte Pascal Knoke mit dem Kopf zum 1:0 ab. Brakel verpasste es, in den Folgeminuten nachzulegen. Westenholz wurde Mitte der zweiten Hälfte besser und hatte gute Chancen auf den Ausgleich. Im zweiten Durchgang war die Partie lange Zeit zerfahren. Die Erlösung für Brakel kam erst in der Schlussphase. Der eingewechselte Viktor Thomas kam nach einem verlängerten Ball von Kling zum 2:0-Endstand.

„20 starke Minuten zu Beginn und 20 starke Minuten zum Schluss haben uns heute die drei wichtigen Punkte gebracht. In der Zwischenzeit hatten wir auch etwas Glück und einen starken Keeper. In dieser Phase haben aber alle den Kampf angenommen. Wir freuen uns über eine erfolgreiche Woche und vor allem über das Tor von Viktor Thomas“, sagte Brakels Co-Trainer Jens Lessmann. Thomas kehrte nach langer Verletzungspause zurück auf den Platz und traf gleich mit seinem ersten Kontakt.

SuS-Trainer Peter Berhorst erklärte: „Heute fällt es mir ein bisschen schwer mit einem Statement. Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Sie hat ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Leider konnten wir eine Vielzahl von Chancen nicht im Tor unterbringen. Viel haben wir hinten eigentlich auch nicht zugelassen. Zwei Mal war Brakel aber eiskalt. Für uns ist es deshalb extrem ärgerlich.“


Es war ein Null zu Null der besseren Art zwischen zwei spieltechnisch starken Mannschaften. Die Partie zwischen dem FC Bad Oeynhausen und FC Kaunitz bot hohes Tempo, hohe Intensität in den Duellen und taktische Feinheiten. Nur die Würze eines Fußballspiels fehlte – und das sind nun einmal Tore. Die Möglichkeiten dazu gab es nicht viele, weil beide Abwehrreihen gut standen und sich die gegnerischen Offensivreihen daran sprichwörtlich nur blaue Flecken abholten.

Vom FCO bekam vor allem der kleine quirlige Tempo-Dribbler Jeger Khuin Hamid Ghauem am meisten auf die Socken, machte mehrfach harte Bekanntschaft mit dem Kunstrasengeläuf. „In der ersten Halbzeit hatten wir erst mehr vom Spiel und hätten gleich in der ersten Minute in Führung gehen können. Dann gab es zwischen den Teams eine lange Abtastphase und in der zweiten Halbzeit hatte Bad Oeynhausen mehr vom Spiel. Wir waren da nicht mehr so zwingend“, bilanzierte der Kaunitzer Trainer Maik Uffelmann die 94 Spielminuten und freute sich über die starke Defensivleistung seiner Jungs: „Das ist das zweite Mal zu Null hinten.“ Über die Null da hinten freute sich ebenfalls der Trainer-Kollege Holm Windmann vom FCO: „Das ist das zweite zu Null defensiv im zweiten Heimspiel. Das ist auch der Schlüssel dazu, um in der Landesliga zu bleiben. Am Ende sind das keine Punktverluste für uns, ein verdientes Remis.“

Das erkämpfte sich der personell arg gebeutelte Gastgeber mit großem Kampfgeist, Leidenschaft und hoher Laufleistung mit Dauer-Pressing – und auch dem nötigen Quäntchen Glück. Schon nach etwa 50 Sekunden brannte es mal kurz in den hinteren Reihen, wurde ein strammer Schuss von Mert Bozkurt noch abgefälscht und rauschte knapp über die Latte. Bis zur Pause blieben Torchancen dann allerdings Mangelware, dennoch war diese intensive Begegnung niemals langweilig.

Auch in der zweiten Halbzeit führten die beiden Mannschaften den Abnutzungskampf fort. Nur in den Strafräumen kam es zu keinerlei prickelnden Torraumszenen. Bezeichnend dafür war auch die beste Tormöglichkeit für den FCO in der 56. Minute: Maximilian Cuwalsky, von Alexander Sandjohann auf der rechten Seite gut in Szene gesetzt, schoss aus halbrechter Position und der Distanz aufs Kaunitzer Gehäuse - der Ball rauschte an Freund und Feind vorbei durch den Fünfer und knapp am langen Pfosten vorbei. Jeger und Benedikt Valldorf standen nicht weit weg, doch eingreifen konnten sie nicht mehr.

Und dann gab es nur noch zwei Aufreger: Erst lenkte FCO-Torwart Mirko Göhner den Ball nach einem strammen Linksschuss von Nico Thieschnieder zur Ecke (65.) und fünf Minuten später hätte es auch Strafstoß geben für den FCO nach einem Foul an Stürmer Faton Islamaj. Diese Aktion war sehr grenzwertig, deshalb protestierte der 18-Jährige auch lautstark. Weiterhin passierte nichts Aufregendes mehr, durften nach anstrengenden 94 Spielminuten dann alle Kicker mal tief durchschnaufen.



„Wir haben heute viel Herz gezeigt und auch, dass wir in der Landesliga absolut bestehen können, wenn wir gegen so eine Topmannschaft ebenbürtig sind. Am Ende gehen wir aber ohne Tore und Punkte in die nächste Woche. Wir können zwar mithalten, aber belohnen uns nicht. Zehn, fünfzehn schlechte Minuten reichten aus, um wieder 0:2 zu verlieren“, gab Neuenbekens Trainer Marco Cirrincione zu Protokoll. Maik Reimer (50.) und Patrice Yoann Heisinger (60.) nutzten die kurze SCV-Schwächephase aus. „Wir hatten heute auch das nötige Glück gegen einen sehr guten und nie aufgebenden Gegner“, sagte ein erleichterter Trainer Przemek Czapp nach aufregenden 90 Minuten.


Jan Menne (3.) und Rene Schäfer (58.) trafen für die Gäste. „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns deutlich mehr vorgenommen haben, und ich glaube auch, dass mehr drin gewesen wäre. Es war eine unnötige Niederlage“, sagte HSV-Trainer Björn Schmidt und ärgerte sich: „Vor dem 0:1 hatten wir eine gute Chance durch Pinto und ein elfmeterwürdiges Foul an Kaspar. Der Pfiff kam aber nicht. Wir sind insgesamt aber selbst dafür verantwortlich, dass wir aus einem sehr guten Saisonstart mit dem Heimsieg gegen Kaunitz jetzt einen mittelmäßigen gemacht haben.“
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Der VfL Holsen hat im dritten Anlauf den ersten Sieg in der neuen Saison errungen. Beim Hövelhofer SV siegten die Holser verdient mit 2:0 und zeigten dieses Mal über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung. „Wir haben über 90 Minuten sehr konzentriert gegen den Ball gearbeitet und haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte VfL-Trainer Mark Mittag die gelungene Vorstellung seiner Mannschaft.

Die Gäste gingen bereits in der 3. Minute in Führung. Flügelspieler Jan Menne erlief sich einen zu kurz geratenen Rückpass der Hövelhofer Abwehr und brachte den Ball aus kurzer Distanz im Tor unter. In der Folge stellten die Gäste das Zentrum geschickt zu und erlaubten den Gastgebern kaum einmal ein gefährliches Aufbauspiel. René Schäfer sorgte mit dem 2:0 nach knapp einer Stunde für die Vorentscheidung.

Nach Menne-Flanke hatte Lennard Wüllner den Ball zunächst nicht richtig getroffen, Schäfer stand goldrichtig und musste nur noch den Fuß hinhalten. Unter anderem Batuhan Kaymak hatte für die Gäste die Möglichkeit, auf 3:0 zu erhöhen, doch letztlich blieb es bei den beiden Treffern für den VfL. Als belebendes Element erwies sich nach seiner Einwechslung der junge Joel-Antonio Vilarino Carrozzo, der einige gute Szenen hatte.
„Wir hätten nach hinten heraus sogar noch höher gewinnen können“, bilanzierte Mark Mittag, „doch ich bin auch so zufrieden. Wir haben Hövelhof von unsere Strafraum weggehalten und insgesamt gut verschoben. Wir sind in der Liga angekommen“, freute sich der Holser Coach.

„Wir waren schlecht“, redete Igor Sreckovic gar nicht lange um den heißen Brei herum. Und in diese Generalkritik schloss sich Steinhagens Trainer ausdrücklich selbst mit ein. „Die Niederlage nehme ich auf meine Kappe, weil wir unter der Woche ein paar Dinge falsch gemacht haben und ich falsch aufgestellt habe“, räumte er ein. Dabei zeigte seine Mannschaft beim aktuellen Tabellenführer besonders in der ersten Hälfte durchaus ein paar vielversprechende Ansätze. „Wir haben einige gute Vorstöße gehabt“, berichtete Sreckovic von aussichtsreichen Gelegenheiten für Atilla Mert und Marcel Rohde.

Allerdings waren die Gäste auch in dieser Phase schon bei gegnerischen Standards zu unkonzentriert und nicht klar genug in der Zuteilung. So war es beinahe logisch, dass der Beckumer Führungstreffer nach einer Ecke fiel: Steinhagens Torwart Can Dar sah dabei nicht glücklich aus, da er den Ball im Fünfmeterraum klatschen ließ. Beckums Toptorjäger Frederik Falk ließ sich diese Einladung nicht entgehen und schob zum 1:0 ein (42.).
„Das war natürlich total unglücklich so kurz vor der Pause“, ärgerte sich Sreckovic über den späten Gegentreffer, der die Spielarithmetik erheblich veränderte. Denn so mussten die Gäste nach der Halbzeit deutlich mehr in die Offensive gehen. „Wir haben uns für die zweite Hälfte viel vorgenommen, haben es aber leider nicht mehr hingekriegt“, sagte Sreckovic.

Statt auf den Ausgleich zu drängen, verlor Steinhagen entscheidende Bälle in der Vorwärtsbewegung. Beckum bestrafte diese Fehler eiskalt und erhöhte erneut durch Falk (60.) und kurz vor Schluss durch Deni Bakaniev zum 3:0-Endstand (87.). Da waren die Gäste bereits nur noch zu zehnt, da Alessio Koring zuvor wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (81.). Nach der Niederlage rutschten die weiterhin sieglosen Steinhagener auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

“Heute schlugen wir nach altem Brauch, Heiden mit dem dicken Hammer auf den Bauch,“ schallte es kurz nach Spielschluss aus der Dornberger Kabine. In diese wurde Coach Jens Horstmann kurzerhand hineinbeordert. „Keiner wusste ein Lied, dann habe ich eins angestimmt“, erzählt der Trainer grinsend. Dass er nach dem Spiel und damit nach dem ersten Sieg in der Landesliga so gut zufrieden war, hätte man im Verlauf der 90 Minuten nicht immer gedacht. Horstmann coachte sich einen Wolf. „Rück rein. Lennart, Maxi, Kontakt. Geh ihm entgegen. Zeit, Zeit, Zeit. Helft ihm. Kucki, Kucki, Kucki – stark Junge.“ Das waren nur ein paar von Horstmanns immer wiederkehrenden Aussagen während der insgesamt 93 Minuten gegen Heide-Paderborn.

Die Dornberger gingen nach 16 Minuten durch Lennart Versick in Führung. Er wurde von der linken Seite prima bedient und konnte aus zentraler Position ins lange Eck abschließen. Doch nach dem Führungstreffer ließ der TuS zunächst etwas nach. „Macht doch weiter“, forderte Jens Horstmann, nachdem er feststellte, dass das Nachrückverhalten seines Teams nicht dem entsprach, was er sich vorgestellt hatte. In der Folge sollte es die Halbzeit von Dornbergs Torhüter Joschka Leier werden. Innerhalb von drei Minuten parierte der Schlussmann drei dicke Heide-Chancen und hielt seine Farben damit im Spiel. „Mann des Spiels ist unser Joschka, wurde mir gesagt“, meinte TuS-Chefin Annette Köhne. Und Leier selbst? Er nahm es fast schüchtern auf, bedankte sich dann aber für die warmen Worte aus der Chefetage. Die im Übrigen auch vom sportlichen Leiter Thies Kambach an ihn gerichtet wurden.

In der zweiten Halbzeit wurde Dornberg wieder die dominantere Mannschaft. Kurz vor dem Doppelwechsel hatte Horstmann noch ein paar warme Worte für seine frischen Kräfte parat: „Wir müssen den Ball haben wollen.“ Dominik Kuck, einer der eingewechselten, nahm sich die Worte seines Trainers zu Herzen. Er setzte sich über rechts gut durch, zog in die Mitte, schoss aufs Tor – Innenpfosten (65.). Ärgerlich. Mit zunehmender Spieldauer im zweiten Durchgang – aber auch wenig aktiven und schon gar nicht effektiven Gästen – wurde Horstmann zusehends nervöser. „Wenn ich noch fünf Minuten zu leben hätte, dann würde mir diese fünf Minuten aussuchen, denn die gehen ja überhaupt nicht vorbei“, meinte der TuS-Coach kurz vor dem Spielende.

„Die Niederlage ist bitter. Dornberg war nur drei Mal vor unserem Tor. Wir hatten heute in der ersten Halbzeit sechs und nach der Pause drei Tausendprozentige. Wir hätten heute wohl drei Stunden spielen können und hätten kein Tor gemacht. Wir müssen uns jetzt den Mund abputzen und weitermachen“, erklärte Heides Trainer Markus Driller.

Aufrufe: 020.9.2020, 19:30 Uhr
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