2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
– Foto: Yvonne Gottschlich

Derbysieg für Aufsteiger RW Kirchlengern in Holsen

Ernüchterung in der Nachspielzeit in Steinhagen. SC Verl II verteidigt rnTabellenspitze. Spektakel beim Heimsieg der SV Eidinghausen-Werste. Klarer Sieg für Aufsteiger Heide-Paderborn.

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Die Spvg. Steinhagen hat ihren ersten Punkt eingefahren. Freuen mag sich bei den Gastgebern über das 1:1 gegen den TuS Dornberg aber niemand. Der TuS Bruchmühlen unterliegt bei der Spvg. Beckum am Ende klar mit 0:4. Dabei macht sich auch das Fehlen zweier Spieler negativ bemerkbar. Traumtor von Sven Redetzky - Schlitzohrig schießt der Mittelfeldspieler den Ball aus etwa 40 Meter ins Tor. SVEW verdient sich die drei Punkte durch eine starke Leistung. Der TuS Dornberg holt in der letzten Minute seinen ersten Punkt in der neuen Liga. Trainer Horstmann spricht von einem desaströsen Auftritt.


Die Tabellenspitze verteidigt und weiterhin ohne Gegentor: Der Saisonstart des SC Verl II in der Landesliga ist nach dem 2:0-Heimsieg gegen den Hövelhofer SV am Sonntag vielversprechend. „Nach dem zweiten Spieltag ist die Tabellenposition natürlich vollkommen zweitrangig, aber positiv bleibt festzuhalten, dass wir die gute Leistung aus dem Spiel in Kirchlengern heute gegen einen weit schwieriger zu bespielenden Hövelhofer SV bestätigt haben“, lobte Trainer Przemek Czapp seine Spieler für die konzentrierte Leistung über 90 Minuten.

Vor der Pause ließen die Verler noch zwei gute Gelegenheiten zur Führung aus, dann machte es Maik Reimer besser: In der 65. Minute erzielte mit der Hacke das wichtige Tor zum 1:0. Eine gelbrote Karte für einen Hövelhofer Spieler (75.) half, den Vorsprung zu halten und in der Schlussphase durch Alex Wall sogar noch zum 2:0-Endstand (87.) auszubauen.
Neben einem generellen Lob für die Mannschaftsleistung hob Przemek Czapp einen Akteur besonders heraus: „Es war sensationell wie abgeklärt und ballsicher Sekouba Cissoko heute im zentralen Mittelfeld agiert hat.“
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„Wir haben ein sehr intensives und umkämpftes Spiel gesehen, das lange offen war. Im Verhältnis zu dem betriebenen Aufwand wäre ein Pünktchen sicherlich vertretbar gewesen. Letzten Endes hat die ansprechende Leistung dann aber auch nicht gereicht, um gegen eine sehr gute Verler Reserve zu bestehen. Die Niederlage geht daher auch in Ordnung“, erklärte Hövelhofs Trainer Björn Schmidt nach der Pleite. Maik Reimer (65.) und Alex Wall (87.) trafen für Verl. Hövelhofs Noel Kampmeier musste nach einer Ampelkarte frühzeitig vom Feld (75.).


Im zweiten Saisonspiel der Landesliga hat der FC Kaunitz den ersten Dreier verbucht. Gegen den SCV Neuenbeken gelang ein 3:0-Heimsieg. Und der war auch in dieser Höhe verdient. „Nicht rauslocken lassen.“ Diese Aufforderung durch Gästetrainer Marco Cirrincione an seine Spieler nur eine Minute nach dem Anpfiff machte schnell klar, dass der FC Kaunitz gegen ein Neuenbekener Abwehrbollwerk würde anrennen müssen. „Ich hatte den Gegner tief stehend erwartet, aber so tief dann doch nicht“, gab FCK-Trainer Maik Uffelmann zu. „Aber wir sind geduldig geblieben und haben den ersten Fehler beim Gegner dann auch gleich zur Führung genutzt“, erklärte der Coach seine Zufriedenheit nach der Partie.

Der SCV Neuenbeken agierte mit einer Dreierabwehrkette und versuchte mit einem Fünfer-Mittelfeld die Räume eng zu machen. Dem setzten die Kaunitzer ein strukturiertes Aufbauspiel mit dem passsicheren Stefan Parensen entgegen. Durch kluge Diagonalbälle auf die Außenspieler Lucas Fordkort und Pascal Hanna kreierte der FCK erste gefährliche Szenen im gegnerischen Drittel. So entstand auch das 1:0 durch Pascal Hanna. Benjamin Kolodzig brachte von hinten links Hanna vorn rechts in Ballbesitz, und dessen Schuss brachte die überfällige 1:0-Führung (28.). Dass sich die Kaunitzer gegenüber der 1:2-Auftaktpleite beim Hövelhofer SV auch im Pressing weit engagierter und effektiver präsentierten, zeigte sich nur eine Minute später. Maximilian Klaas fing weit in der gegnerischen Hälfte einen Neuenbekener Pass per Grätsche ab, bediente Mert Bozkurt, und der vollendete abgeklärt zum 2:0 (29.).

Mit diesem Doppelschlag war der Grundstein zum Sieg gegen die offensiv harmlosen Gäste aus dem Paderborner Stadtteil gelegt. Ein von Ilja Nepke unnötig verursachter Strafstoß hätte die gute Ausgangsbasis jedoch fast verspielt. Doch FCK-Torhüter Alexander Leier hielt den von Miguel Jan Soylu platziert getretenen Elfmeter glänzend (44.), so dass es bei der aus Kaunitzer Sicht beruhigenden Halbzeitführung blieb.

Spätestens mit seinem Volleyschuss zum 3:0, erzielt nach einem Bozkurt-Eckstoß, machte Ilja Nepke seinen Fauxpas nach der Pause wieder wett (59.). Diesen Vorsprung brachten die zweikampfstarken Kaunitzer sicher ins Ziel. Ein einziges Mal musste Alexander Leier aber auch in der zweiten Halbzeit ernsthaft eingreifen, blieb gegen den allein vor ihm auftauchenden Mohamed Soumah aber erneut Sieger (81.).
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Pascal Hanna (28.) und Mert Bozkkurt (29.) brachten Kaunitz mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße. Ilja Nepke setzte den Schlusspunkt (59.). „Wir standen defensiv gut, aber haben innerhalb von neunzig Sekunden zwei individuelle Fehler gemacht“, ärgerte sich SCV-Coach Marco Cirrincione. Sein Team hätte danach durchaus ins Spiel zurückkommen können, aber Miguel Soylu verschoss einen Strafstoß (42.). Cirrincione abschließend: „Wir haben wieder Lehrgeld bezahlt. Mir müssen die Köpfe jetzt oben halten, weitermachen und die Fehler minimieren, um dann auch zeitnah auf das Level Landesliga zu kommen, wo wir aktuell noch nicht auf allen Positionen sind.“


Das 0:1 von Faton Islamaj (30.) egalisierte Robin Rolf in der 66. Spielminute. „Den Punkt nehemn wir mit, obwohl wir natürlich gern gewonnen hätten. Gerade zum Ende hin hatten wir noch vier klare Chancen, die wir aber nicht genutzt haben“, gab SuS-Trainer Peter Berhorst zu Protokoll, „leider hat heute das letzte Fitzelchen Glück im Abschluss gefehlt.“
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Zweites Spiel in der Landesliga für den FC Bad Oeynhausen und das Team ist weiterhin ungeschlagen. Vom heimstarken SuS Westenholz brachte der personell gerupfte FCO einen verdienten Punkt mit, bei ein bisschen mehr Spielglück wäre sogar ein Sieg möglich gewesen.
Allerdings hätten sie auch mit leeren Händen dastehen können, denn in der 90. Spielminute rettete Torwart Mirko Göhner mit einer Glanztat den verdienten Punkt. In einer Eins-zu-Eins-Situation machte er sich breit, blieb lange stehen wie die deutsche Top-Nummer 1 Manuel Neuer und parierte den Ball mit klasse Reflex.

„In dieser Partie war wesentlich mehr Tempo drin als noch vor einer Woche. Wir hatten unsere Chancen, die hatten ihre, so dass die Punkteteilung am Ende in Ordnung geht. Für ein Auswärtsspiel war das über 60 bis 70 Minuten ein guter Auftritt von uns“, bilanzierte Trainer Holm Windmann dieses intensive Spiel. Faton Islamaj erzielte die Führung nach einer halben Stunde und Maximilian Cuwalsky hätte diese auf 2:0 nach etwa einer Stunde ausbauen können, doch im Eins-zu-Eins-Duell gegen den Westenholzer Torhüter blieb er nur zweiter Sieger. In der 66. Minute erzielte Robin Rolf den Ausgleich für die Gastgeber. Und danach gab es auf der einen wie anderen Seite noch die guten Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Eine klasse Partie lieferte Tim Scholz in der Innenverteidigung ab. Der etatmäßige Sechser spielte dort, weil Marcel Czinski im Urlaub ist.


Was für ein Spiel, Fußball-Herz was willst du mehr?! Dieses Landesliga-Spiel zwischen der SV Eidinghausen-Werste und SpVg. Brakel bot beste Nachmittags-Unterhaltung – allerdings mit hoher Herzinfarkt-Gefahr. Diese Partie hatte einiges zu bieten: Tempo, spielerische Glanzlichter vor allem durch die Gäste aus dem Kreis Höxter, hohen läuferischen und kämpferischen Einsatz seitens der Gastgeber, eine Rudelbildung nach harten Körperattacken, eine Rote Karte, zwei Foulelfmeter, viele Tore und weitere hochkarätige Torchancen – und am Ende mit 5:2 (2:1) einen verdienten Sieger SVEW.

„Ich bin wahnsinnig Stolz auf die Jungs. Was die heute abgeliefert haben war grandios“, sprudelte es nach dem Abpfiff aus einem überglücklichen Trainer Georg Wittner heraus. „Alle waren laufwillig und haben bis zum Schluss gefightet. Wir sind in der Landesliga angekommen. Was uns natürlich auch in die Karten gespielt hat, war die Rote Karte für den Brakeler Spieler“, sagt der SVEW-Coach zur Situation in der 24. Minute. Nach einem Pass in die Tiefe von Giacomo Serrone lief Melvin Sander dem Brakeler Innenverteidiger davon und wurde von dem im Strafraum von den Beinen geholt. Dafür gab es Rot vom Schiri, was überzogen war, und Shindar Mohammad machte den elfer souverän zum 2:1 rein. Es war die erneute Führung nach dem 1:0 durch Semih Yilmaz schon nach neun Minuten. Sekunden zuvor hatte der Brakeler Torhüter den aufgerückten SVEW-Innenverteidiger Mihail Yanev unsanft von den Beinen geholt (klarer Strafstoß), der Schiri ließ weiterspielen und auf Umwegen kam der Ball zu Yilmaz, der aus kurzer Entfernung vollstreckte. Die Freude währte aber nicht lange, da stand es schon 1:1 (11.). Nach einem satten Linksschuss lenkte Torwart Tim Wittner den Ball mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten, von wo der zurückprallte auf den blank stehenden Brakeler Stürmer, der ins leere Tor traf. Der gleiche Spieler traf dann nur den Pfosten (37.).

Bot die Partie schon in der ersten Halbzeit viel Tempo und schöne Direktkombinationen der mittlerweile dezimierten, aber weiterhin spielerisch saustarken Gäste, so bot die zweite Halbzeit noch reichlich mehr Spektakel – und daran hatte auch das SVEW-Team großen Anteil. Es ging rasant zu auf dem Kunstrasenplatz. Beim Kopfball von Semih Yilmaz am Fünfer sprang der Ball einem Brakeler an die Hand, aber der Elfer-Pfiff blieb aus (53.). Und dann gab es nur zwei Minuten später großes Fußball-Kino in Werste: Der ganz stark aufspielende Mathis Lampe und Shindar Mohammad erzwangen etwa 25 Meter vor dem gegnerischen einen Ballverlust der Gäste, anschließend schoss der aufgerückte Brakeler Torwart weg, der Ball landete genau in den Füßen von Sven Redetzky, der nicht lange fackelte und diesen aus etwa 40/45 Meter im hohen Bogen ins leere Tor schoss. Traumtor! Weitere zwei Minuten parierte SVEW-Torwart Tim Wittner einen Strafstoß nach einem Foul zuvor von Mikail Colak. „Das war ganz wichtig. Ist der Ball drin, kann das Spiel kippen“, sagte Trainer Georg Wittner.

Und dann vergaben die Gastgeber zwei Konterchancen (65., 69., 72.), um den Sack zuzumachen. Den schnürten sie dann in der 75. Minute mit dem zweiten Treffer des Tages von Semih Yilmaz nach super Spielzug von Shindar Mohammad und Melvin Sander mit anschließendem Querpass über die linke Angriffsseite. Die SVEW ließ zwei weitere Topchancen nach Kontern liegen, die Gäste verkürzten noch einmal auf 4:2 (88.) und Mathis Lampe krönte seine überragende Leistung im Mittelfeld mit dem 5:2 (90.+1) als finalen Schlusspunkt unter eine hoch interessante, intensive und temporeiche Landesliga-Begegnung.
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„Wir waren von Anfang an gut im Spiel, konnten oft in die Halbräume spielen und uns so Chancen kreieren“, sagte Brakels Co-Trainer Jens Lessmann über die Anfangsphase. Doch durch einen Freistoß lagen die Gäste plötzlich mit 0:1 zurück. Nur wenige Minuten später gleich Brakel durch Jonas Böhner aus, musste aber dann einen herben Rückschlag verkraften – Dieudonne Chalier Ndongengaga Menie sah direkt Rot, den fälligen Strafstoß verwandelten die Blau-Weißen. „Wir hatten trotz der Unterzahl mehr Ballbesitz, waren die bessere Mannschaft und haben uns gute Chancen erspielt“, meinte Lessmann.

Die zweite Hälfte verlief wieder unglücklich für die Gäste. Erst musste Torben Vogt verletzt raus, dann verschoss Dominik Kling noch einen Strafstoß. Nach dem 3:1 und 4:1 verkürzte Böhner noch einmal. Keeper Max Pape hielt Brakel lange im Spiel. Doch beim 5:2 kurz vor Ende war er machtlos. „Eine Wiedergutmachung für den misslungenen Saisonauftakt ist uns leider nicht gelungen. Die individuellen Fehler in der Abwehr, insbesondere die Rote Karte, haben uns das Genick gebrochen. Trotz der Unterzahl hatten wir mehr Ballbesitz und viele gute Chancen, doch dafür kann man sich am Ende bekanntlich nichts kaufen. Dennoch wäre hier heute deutlich mehr drin gewesen“, resümierte Lessmann.

Spieltext Maaslingen - Westernkott.
Die Rot-Weißen waren 20 Minuten klar überlegen, gerieten dann nach einer längeren Pause aufgrund einer Verletzung des Gästetorwarts aber aus dem Tritt. „Wir haben den Faden verloren“, bekannte Trainer Jan-Werner Schmitz. Westernkotten hätte das kurz vor der Pause fast bestraft, scheiterte aber frei vor dem Tor. Gleich nach Wiederanpfiff machten es die Gäste nach einem Freistoß von der Mittellinie besser. Dem 0:1 (48.) folgten 40 Minuten „Einbahnstraßenfußball“ (Schmitz). Neuzugang Kilian Tschöpe scheiterte nach 60 Spielminuten und einer Flanke von Bastian Rode an der Latte. Maaslingen lief weiter an, benötigte aber einen Foulelfmeter zum verdienten Ausgleich. Jesper Fuchs, scheiterte zunächst am SuS-Keeper, traf dann aber im Nachschuss (90.).


Volker Rath (38./46.), Mike Franz (45.), Luca D’Angelo (52.) und Deniz Poyraz (82.) trafen für die Rothekicker. „Es war ein gutes Spiel, aber die ersten 15 Minuten gingen klar an Nieheim. Hier hat uns unser Torwart Jonas Leifeld im Spiel gehalten“, sagte Heides Coach Markus Driller. Er fügte hinzu: „Danach war es ein geiles Spiel. Wir haben als Mannschaft gezeigt, was wir können.“
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Die Gäste kamen gut ins Spiel und verpassten in der Anfangsphase gleich mehrfach die Führung. „Und dann wirst du halt bestraft“, sagte FCN-Trainer Ufuk Basdas nach dem Doppelschlag noch vor der Pause. Für die zweite Hälfte hatten sich die Rot-Gelben eigentlich viel vorgenommen. Doch gleich 17 Sekunden Wiederanpfiff wurde mit dem 3:0 für die Hausherren alles über den Haufen geworfen. „Danach war es dann ganz schwierig, weil viele Spieler noch am Freitag 90 Minuten lang im Pokal auf dem Platz standen. Da hat einfach die Frische gefehlt, auch im Kopf. Heide hat es dann clever gemacht und die Chancen genutzt“, berichtet Basdas, der neben der Niederlage noch eine wohl schwere Verletzung bei Pascal Otte verkraften muss. Der Allrounder verletzt sich nach einem Kopfballduell beim Sturz auf den Boden und musste nach dem Spiel mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.


Die obligatorische Frage nach Punktgewinn oder Punktverlust erübrigte sich nach dem Schlusspfiff. Die Antwort ließ sich aus den Gesichtern der Steinhagener Spieler und Verantwortlichen eindeutig ablesen. „Na klar, die Enttäuschung überwiegt“, sprach es Igor Sreckovic dann aber doch aus.

Dabei war es weniger der späte Gegentreffer an sich, der Steinhagens Trainer nach seinem ersten Heimspiel ärgerte. Dass der längste Spieler auf dem Feld, in diesem Fall Dornbergs Innenverteidiger Morten Struwe, nach einer hohen Freistoßflanke als Erster an den Ball kommt, ist manchmal halt auch von der aufmerksamsten Abwehrreihe nicht zu verhindern. Auch dass seine Schützlinge die Situation, die den verhängnisvollen Standard erst ermöglichte, „vorher besser klären“ mussten, war nicht Sreckovics größter Kritikpunkt. Denn das einzige Dornberger Tor des Tages hätte zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr als Ergebniskosmetik sein dürfen. Allein im ersten Abschnitt verbuchten die Platzherren ein Chancenplus, das für eine klare Pausenführung gereicht hätte.

Gegen träge Gäste – Dornberg steckte das erfolgreiche Kreispokalfinale unter der Woche offenbar noch in den Knochen – zeigten sich die Steinhagener mental und körperlich gut erholt von der Auftaktniederlage in Nieheim. Die Spvg. startete lauf- und spielfreudig in die Partie, vor allem die Hereinnahme von Attila Mert für den verletzten Finn Reda zahlte sich aus. In der 12. Minute sorgte der Mittelstürmer zum ersten Mal für Gefahr, als er eine Flanke von Ridvan Cinar aus fünf Metern knapp am Tor vorbeischob. Neun Minuten später – erneut nach einer Hereingabe von Cinar – zielte Mert besser, stand bei seinem Kopfballtreffer aber im Abseits. Daniel Rajic (28.), Marcel von Domaros (40.) und noch mal Mert (42.) blieben bei weiteren Gelegenheiten glücklos.

Vom TuS war bis dahin wenig bis gar nichts zu sehen. Es dauerte bis zur 47. Minute, ehe Spvg.-Keeper Can Dar von Mitja Schierbaums Volleyabnahme erstmals ernsthaft geprüft wurde. Merts Fallrückzieher über das Tor war das nächste Highlight (64.), auf der Gegenseite rettete Jonas Böhme kurz darauf in höchster Not gegen Charin Huxohls Schuss (66.).
Mit der Einwechslung von Marcel Rohde für Vitali Wolf bewies Sreckovic dann ein glückliches Händchen. Die scharfe Hereingabe des Neuzugangs vom VfB Fichte verwertete Attila Mert in seinem mittlerweile fünften Anlauf zum ersehnten 1:0 (82.). Steinhagens erster Saisonsieg lag nun in der Luft.

Er wäre hochverdient gewesen. Dass am Ende Dornbergs Trainer Jens Horstmann an alter Wirkungsstätte die Hände in die Luft riss, wertete Srcekovic als „Geschenk. Und Geschenke dürfen wir in dieser Liga nicht machen.“
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„Auf einer Skala von eins bis zehn war unserer Spiel eine drei, aber auch nur, weil die erste Halbzeit eine vier war“, sagte Dornbergs Trainer Jens Horstmann nach dem 1:1 (0:0) seiner Mannschaft bei der SpVg. Steinhagen.

Die Dornberger kamen nicht gut in die Partie. „Wir sind vom Kopf her einen Schritt zu langsam und müssen verstehen, dass uns in der Landesliga nicht alles einfach so in den Schoß fällt“, meinte Horstmann. Gegen eine harmlose Sportvereinigung schafften es die Dornberger nicht, sich auf ihre Spielidee zu konzentrieren und diese umzusetzen. „Ganz einfacher Fußball hat gereicht, um gegen uns zu bestehen“, beschrieb Horstmann den Steinhagener Spielstil. Wären die Altkreis-Kicker aus Steinhagen mit etwas mehr Durchschlagskraft ausgestattet gewesen, hätten sie die Partie wohl für sich entschieden. So war es das Dornberger Glück, dass es am Ende zum ersten Punkt in der Landesliga reichen sollte.

Zwar hatte der TuS im gesamten Spiel die besseren Chancen, doch Lennart Versick scheiterte mit einem schönen Volleyschuss aus 20 Metern am SpVg-Keeper (47.). Charin Huxohl hätte ebenfalls treffen können, wurde jedoch im letzten Moment geblockt (72.). In der ersten Hälfte hatte Huxohl getroffen, sein Tor wurde aber wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt. Gleiches passierte Steinhagen zwei Mal.

Atilla Mert erzielte zehn Minuten vor dem Ende die Führung für Steinhagen. Dornberg stemmte sich noch einmal dagegen. Nach einem Foul bekam der TuS einen Freistoß. Diesen trat der eingewechselte Marcel Zaremba, passgenau auf den Kopf des großgewachsenen Morten Struwe, der zum 1:1 einnicken konnte (90.). „Ich habe nicht mal gejubelt“, verriet Jens Horstmann, der von der gezeigten Leistung seiner Mannschaft enttäuscht war. „Das war nicht landesligatauglich.“


Weit gereist, aber nichts geholt: Der TuS Bruchmühlen hat sein Spiel in der Landesliga bei der Spvg. Beckum mit 0:4 (0:2) verloren. Dabei war das Ergebnis allerdings am Ende deutlicher als der Spielverlauf.

„Zur Pause steht es 2:0 für Beckum, es hätte aber auch 2:2 stehen können. Gerade in der ersten Hälfte fehlte uns auch das Glück, das Beckum hatte“, sagte Bruchmühlens Trainer Michael Bernhardt. Bezeichnend war dabei schon der Führungstreffer der Hausherren in der 10. Minute. Frederik Falk schlug eine Flanke von außen in den Strafraum. Diese wurde von Jannis Sieker unglücklich abgefälscht und schlug im langen Eck im Tor ein, obwohl auch Keeper Robin Rentz die Fingerspitzen noch an den Ball bekam.

Auf der anderen Seite stand wenig später Ali Erdogan frei vor Beckums Keeper Christos Tarambuskas. Dieser fälschte den Schuss mit dem Kopf ab und der Ball trudelte Richtung Torlinie, wobei ihn der Torwart kurz vor dem Überschreiten noch erreichte. In der 39. Minute traf dann Felix Langkamp mit einem Kopfball die Latte des Beckumer Tores. „Quasi im Gegenzug fangen wir uns bei einem Konter das 0:2“, beschrieb Bernhardt den zweiten Gegentreffer durch Evgenij Migov.

„Ich hatte in der Halbzeit trotzdem noch das Gefühl, dass etwas geht“, so Bernhardt, der auch drei Wechsel vornahm. Das 0:3 durch Koray Kocaman in der 49. Minute machte die Hoffnung der Gäste auf eine Wende aber schnell zunichte. In der 70. Minute verhinderte Rentz zunächst das vierte Gegentor, als er einen umstrittenen Elfmeter parierte. Zwei Minuten vor dem Ende musste er beim 0:4 durch Deni Bakaniev aber doch noch einmal hinter sich greifen.
„Beckum war am Ende ein Stück weit abgeklärter als wir. Und es hat uns auch richtig weh getan, dass uns mit dem gesperrten Andrej Gorr und Jason Spölgen, der sich am Samstag mit einem Infekt kurzfristig abmelden musste, unsere beiden schnellen Spieler auf den Außenbahnen gefehlt haben“, befand Michael Bernhardt abschließend.


Dank einer sehr starken zweiten Halbzeit hat Aufsteiger FC RW Kirchlengern etwas überraschend, aber verdient das Kreisderby in der Landesliga beim VfL Holsen mit 2:1 (0:0) gewonnen.

Die Partie am Schluchtweg begann mit einer 15-minütigen Verspätung. Zunächst waren vom Holser Lager noch Fabian Helsberg und Tobias Kölling, die mehrere Jahre als Betreuer und Teammanager ehrenamtlich tätig gewesen waren, offiziell verabschiedet. Dann gab es im RWK-Lager eine Schrecksekunde. Beim Aufwärmen zog sich Torhüter Lukas Hennig eine Verletzung zu und wurde mit einer Trage vom Platz gebracht. Da auch Routinier Felix Heithölter angeschlagen war, musste nun der junge, gerade erst aus der A-Jugend gekommene Florian Bäron zwischen die Pfosten. Um es vorweg zu nehmen: Der 19-Jährige bestand seine Feuertaufe mit Bravour. Er spielte vollkommen fehlerfrei und wirkte in keinem Moment auch nur ansatzweise nervös. „Er ist ein sehr großes Talent. Das hat er schon in den vergangenen Wochen im Training und in Testspielen gezeigt. Und jetzt bei seinem Debüt in einem Derby so ein Spiel abzuliefern, ist schon aller Ehren wert“, freute sich RWK-Trainer Daniel Halfar nach der Partie über die Leistung seines Schützlings.

Aber der Reihe nach: Schon im ersten Durchgang erstarrten die Gäste von der Else vor den favorisierten Holsern nicht in Ehrfurcht, und sie hatten in der 7. Minute die erste Chance des Spiels, als Niklas Kerksiek im Holser Strafraum gegen den in aussichtsreicher Position stehenden Gabrijel Blagojevic klärte. Anschließend aber erarbeitete sich der VfL ein Übergewicht und hatte auch die besseren Gelegenheiten. Jan-Henrik Vossenkämper schoss freistehend über das Tor (13.), dann wurde ein Schuss von Carlos Carvalho aus halbrechter Position von einem Abwehrbein zur Ecke abgefälscht (18.).

Gleich doppelt erstarb den Holsern der Torschrei in der 25. Minute auf den Lippen. Innerhalb weniger Sekunden kam Vossenkämper jeweils von rechts frei zur Flanke, und beide Male verfehlte Lennard Wüllner den Ball per Kopf nur um Haaresbreite. Sechs Minuten vor der Pause machte Bäron einen Schuss von Jan Menne aus kurzer Distanz mit einer starken Parade zunichte. Bis zum Halbzeitpfiff folgte die stärkste Phase des VfL, der sich in der Kirchlengeraner Hälfte festsetzte, es aber nicht schaffte, in Führung zu gehen.

Das gelang vielmehr den Gästen sechs Minuten nach Wiederbeginn. Holsens Hintermannschaft war zu weit aufgerückt, Blagojevic legte den Ball an der Mittellinie ab auf Kadir Yildirim. Der strebte allein auf Holsens Torhüter Yannick Hartmann zu, blieb beim ersten Versuch, diesen zu umkurven, zwar hängen, er behauptete sich aber am Ball und schoss ihn zum 0:1 in die rechte Ecke ein.

Dies war ein Wirkungstreffer für die Holser und RWK setzte nach. Yildirim, zweimal Cosar und Alexander Sitter ließen zunächst gute Möglichkeiten zum zweiten Treffer aus. Diesen besorgte dann Davor Ilic in der 66. Minute, als er elf Meter vor dem Tor sträflich frei an den Ball kam und sich die Ecke aussuchen konnte. Drei Minuten später klatschte ein Kopfball des bei einem Freistoß aufgerückten Gästeverteidigers Kordian Rudzinski an die Latte des Holser Tores – es hätte also noch schlimmer kommen können für den VfL, dem bis in die Endphase offensiv nicht mehr viel einfiel. Erst in der 90. Minute gelang Menne noch der Anschlusstreffer, als er rechts in den Strafraum eindrang und Bäron mit einem Flachschuss in die lange Ecke keine Abwehrchance ließ. Wenig später stand der Erfolg der Rot-Weißen fest.

„Es war nicht unbedingt einfach, ins Spiel zu kommen. Wir wollten zeigen, dass wir es besser können als beim 0:5 gegen Verl II in der letzten Woche. In der ersten Hälfte hat mir noch nicht alles gefallen. Das haben wir in der Pause angesprochen und dann im zweiten Durchgang sehr gut umgesetzt“, freute sich Daniel Halfar über ersten die drei Punkte für den Aufsteiger und „einen sehr guten Schritt“.

Auf der anderen Seite war Holsens Trainer Mark Mittag natürlich wenig erbaut. „Im ersten Durchgang haben wir das Spiel gut angenommen und Chancen gehabt. Die Dinger müssen wir wegmachen. Wir hatten uns für die zweite Hälfte vorgenommen, so weiterzumachen und werden dann durch so ein Ding aus dem Nichts kalt erwischt. Danach war Kirchlengern clever genug, gut zu stehen und wir hatten im Spiel gegen den Ball viel Arbeit. Und letztlich ist es dann schwer, einen Rückstand von zwei Toren aufzuholen.“

Aufrufe: 013.9.2020, 20:30 Uhr
FuPa / NWAutor