2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mittelfeld-Szene mit der Ezelsdorferin Milena Büttner in der Mitte und den beiden Sulzkirchenerinnen Katja Foistner und Linda Böhm (links). F: Vogt
Mittelfeld-Szene mit der Ezelsdorferin Milena Büttner in der Mitte und den beiden Sulzkirchenerinnen Katja Foistner und Linda Böhm (links). F: Vogt

Sulzkirchen muss in die Relegation

22. Spieltag: Mosbach trotz Niederlage gerettet

Der SV Sulzkir­chen muss nach einer 0:3-Nieder­lage in Ezelsdorf sein Heil in der Relegation suchen. Der SV Mosbach hingegen ist trotz einer 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Hüttenbach gerettet.

FC Ezelsdorf - SV Sulzkirchen 3:0

Die Ausgangslage war klar: Um irgendwie vom Relegationsplatz wegzukommen, benötigten die Sulzkirchenerinnen mindestens einen Punkt bei gleichzei­tiger Niederlage des SV Moosbach zu Hause gegen Hüttenbach. Teil zwei trat tatsächlich ein. Der Punktgewinn für Sulzkirchen allerdings wurde bereits in der dritten Spielminute gefährdet, denn der FCE ging nach einem abgefälschten Schuss von Maike Wintrich und dem Nachfas­ser von Emma Ring mit 1:0 in Füh­rung. Ein weiterer Schuss von ihr aus 18 Metern ging am Tor vorbei (7.). In der 11. Minute verfehlte auf der Gegenseite Vanessa Rudek nur knapp. Ezelsdorf dominierte, Sulzkirchen stand tief, zeigte viel Respekt vor dem Tabellenzweiten und kam nur gele­gentlich vor das Ezelsdorfer Tor. In der 20. Minute flankte Magdalena Branner von links, doch Kerstin Lux kam in der Mitte nicht mehr ans Leder. Ezelsdorf spielte weiterhin auf Angriff und in der 23. Minute traf Jas­min Gnan aus 20 Metern zum 2:0 in die Maschen. Überhaupt war die Ezelsdorfer Torschützin der Dreh­und Angelpunkt im Mittelfeld beim FCE. Sulzkirchen spielte die wenigen Angriffe einfach viel zu unkonzen­triert zu Ende, um Kapital daraus schlagen zu können. Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern, die Gäste kamen wie verwandelt auf den Platz zurück, dazu taten einige Aus­wechslungen dem Match sichtlich gut. In der 50. Minute traf Linda Böhm mit einem satten Schuss von der rech­ten Seite den Pfosten, der mögliche Anschlusstreffer hätte sicher noch etwas Pfeffer in das Spiel gebracht. So aber spulten die Gastgeberinnen routiniert ihr Programm runter, in der 60. Minute traf Melanie Kapp von rechts nur das Außennetz und zehn Minuten später scheiterte die einge­wechselte Annika Görrissen aus spit­zem Winkel an der aufmerksamen Sulzkirchener Torhüterin Miriam Mößler. Fünf Minuten vor dem Ende trafen die Gäste dann noch ins Ezelsdorfer Tor, doch kurz zuvor pfiff der Schiri die Situation wegen Abseitsstellung ab. Den letzten Versuch für Sulzkir­chen hatte Kerstin Brodwolf, ihr 20-Meter-Freitoß landete sicher in den Armen der Ezelsdorfer Keeperin Vivian Mederer. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff erwischte Maike Win­trich einen Freistoß mit dem Kopf und markierte das 3:0 für Ezelsdorf. Der SV Sulzkirchen bleibt auf dem Relegationsplatz und muss sich mit einem der Zweitplatzierten aus der Bezirksliga um den letzten freien Platz in der BOL streiten. dv

SV Mosbach - SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf 1:2

Schiedsrichter: Patrick Schaffart
Tore: 2:1 Lisa-Katharina Beck (87.)

TSV Falkenheim - SpVgg Erlangen 6:6

Freudentränen zum Abschied Nach der Meisterschaft verlässt Fußball-Trainer Olaf Müller die Spielvereinigung Anfangs war es nur ein kleiner Gag zwischen ihm und seiner Freundin. Olaf Müller hatte ver­sprochen, als Trainer aufzuhören, wenn ihm mit seinen Fußballerinnen der Aufstieg in die Landesliga gelingt. Seit drei Jahren hat er einen kleinen Sohn. Und mehr Erfolg mit der Spiel­vereinigung Erlangen würde da eben weniger Vater für den Sprössling bedeuten. Schon Mitte der Vorrunde zeichnete sich ab, dass Müller zumindest über die

Ernsthaftigkeit dieser Abma­chung nachdenken sollte. Sein BOL-Team war oben dabei, das Ziel waren die Top drei. In der Winterpause teilte sich die „Spieli“ dann zusammen mit dem FC Ezelsdorf Platz eins. „Der Anspruch an uns selbst wuchs“, erin­nert sich der Coach. In einer Team-Besprechung entschieden sich Spiele­rinnen und Trainer für das gleiche Ziel: Sie wollten um den Aufstieg käm­pfen. „Die Entschlossenheit war da.“ Selbst ein Rückschlag nach der Win­terpause hielt die Erlangerinnen nicht auf. Die 1:2-Niederlage gegen die direkte Konkurrenz aus Ezelsdorf schien die Mannschaft von Olaf Mül­ler nur noch mehr anzustacheln. „Danach war es ein Selbstläufer.“ Die offensive Strategie mit einer Dreier-Kette in der Abwehr und zwei Stür­mern zahlte sich aus. „Wir haben teil­weise überragende Siege gefeiert.“ Den Dritten, TSV Mörsdorf, hatte die „Spieli“ locker im Griff (5:1, 6:1).

Der Erlanger Angriff überrollte die Gegner phasenweise. Insgesamt ste­hen 82 Treffer auf dem Konto bei einem Torverhältnis von plus 47. Nur zweimal hat die Spielvereinigung ver­loren, neben Ezelsdorf konnte nur der SV Segringen gegen die Erlangerin­nen dreifach punkten (3:2). An der Kurt-Schumacher-Straße ließ der Meister bei eben jener Niederlage gegen Ezelsdorf nur ein einziges Mal Punkte liegen. Zehn Siege gelangen in elf Heimspielen. Die Meisterschaft war dementspre­chend frühzeitig auch rechnerisch klar. Bereits zu Pfingsten durften die Erlangerinnen den Landesliga-Auf­stieg feiern. „Das war extrem, mit Bier- und Sektdusche“, sagt Müller.

Anschließend ging es für das Team auf die Bergkirchweih. Die Rückkehr in die Landesliga, aus der die Spielverei­nigung vor zehn Jahren abgestiegen war und bis in die Bezirksliga durchge­reicht wurde, war schließlich die Leis­tung der ganzen Mannschaft.

Als beste Torschützin der Saison traf Nina Felgendreher insgesamt 21-mal. „Doch wenn sie nicht da war, haben andere die Tore gemacht“, sagt Müller. So auch am Wochenende, als die „Spieli“ ohne die Angreiferin sechsmal einnetzte. Beim Aufsteiger TSV Falkenheim Nürnberg allerdings stand es am Ende 6:6. „Die Vorgabe war, nicht zu verlieren“, sagt der Trai­ner. Sportlich ging es im letzten Sai­sonspiel für beide Teams um nichts mehr. Eine Niederlage wollte Olaf Müller aber auch nicht kassieren. „Es war unsere Abschiedstour in der BOL.“ Und für den 47-Jährigen auch persönlich als Trainer.

Zehn Jahre, seit dem Absturz aus der Landesliga, hatte er Fußballerin­nen in Erlangen betreut, seit sechs Jah­ren die erste Mannschaft als Cheftrai­ner. „Ich habe lange gewartet, es der Mannschaft zu sagen.“ Erst als ihr Rang eins nicht mehr zu nehmen war, machte Müller seine Entscheidung offiziell. „Da gab es ein paar Tränen. Alle waren traurig, konnten aber auch die Gründe verstehen.“ In der Landesliga stehen weitere Fahrten zu wichtigen Spielen an, auch das Trainingspensum muss das Team mindestens so durchziehen wie bisher. Der letzte BOL-Aufsteiger, Post SV Nürnberg, ist nach einem Jahr Landesliga direkt wieder abge­stiegen. Aber Müller bescheinigt sei­nen Mädels das Potenzial, oben im Mit­telfeld mitspielen zu können.

Mit Thomas Hertwig steht als Nach­folger gleich Müllers Vorgänger bereit. Das Team bleibt im Kern bei­sammen. Für Müller der perfekte Zeit­punkt, zu gehen. „Die Entscheidung ist pro Familie gefallen.“ Eine Wahl hatte er am Ende aber eigentlich auch gar nicht mehr. Schließlich hat er es seiner Freundin versprochen.

Tore: 1:0 Paula Turkot (10.), 2:0 Helene Michelson (14.), 3:4 Nina Roß (56. Foulelfmeter), 4:4 Nina Roß (58.), 5:5 Helene Michelson (72.), 6:5 Nina Roß (78.)

SV Segringen - SpVgg Greuther Fürth II 1:3

Beim SV Segringen tat sich die Sp Vgg zunächst schwer, weil die Gastgebe­rinnen kompakt standen. Trotzdem kam das Kleeblatt zu guten Gelegen­heiten. Amelie Striegel, Nadine Lang und Mareike Langer brachten den Ball aber nicht im SV-Tor unter. Anders Segringen: Lisa Klevenz nutz­te ein Abstimmungsproblem und traf fürs Heimteam (28.). Kaum war der zweite Durchgang angepfiffen, eroberte sich Mareike Langer den Ball und schloss zum Aus­gleich ab (46.). Fünf Minuten später erzielte erneut Langer nach schnellem Umschalten die Führung für das Klee­blatt. Das Spiel blieb spannend, weil Fürth den Sack nicht zumachte. Erst in der 84. Minute war es Nadine Lang, die mit ihrem 15. Saisontor den Deckel draufmachte. „Wir haben das Spiel aufgrund einer starken zweiten Halbzeit gewonnen“, resümierte Klee­blatt­Coach Christoph Birkmann. „Jetzt verabschieden wir uns mit dem erhofften Sieg und dem fünften Platz in die verdiente Sommerpause.“

TSV Mörsdorf - TSV Brand 66 2:2

Das letzte Saisonspiel lief wie die gesamte Runde. „Es war in Ordnung. Aber wenn die Chancenverwer­tung besser gewesen wäre, hät­ten wir gewonnen“, sagt Trai­ner Manuel Karger. So reichte es nur zum 2:2 beim TSV Mörs­dorf. Gegen den Tabellendrit­ten ein beachtliches Ergebnis, und dennoch zu wenig für die ambitionierten Fußballerinnen des TSV Brand. „Mit der gesamten Saison sind wir nicht zufrieden“, sagt Karger. Platz sechs war es am Ende. „In der Vorrunde hatten wir viele Patzer.“ Die Durch­schlagskraft habe gefehlt. „Wir haben Punkte gegen vermeint­lich schlechtere Teams liegen lassen.“ Darunter das 2:2 gegen Frauenaurach. Früh in der Saison war klar, dass nach oben nichts geht. „Das Team wollte trotzdem ein Erfolgserlebnis haben“, sagt Karger. Also setzten die Branderinnen alles aufs Bezirkspokal-Finale gegen den FC Ezelsdorf. Der TSV hatte schon mit 0:2 zurückgelegen, kämpfte sich bis ins Elfmeter­schießen und dort zum Titel. „Das ganze Team hat Moral gezeigt“, sagt Karger - sicht­lich stolz auf seine Mädels. Die haben mit dem Pokalsieg eine durchschnittliche BOL-Saison gekrönt. „Für die jungen Spielerinnen steht die nächste Entwicklungs­phase an“, sagt Karger. Verein und Trainer setzen weiterhin auf die eigene Jugend. „Wir melden eine zweite Damen-Mannschaft.“ Darin sollen vor allem U-17-Spielerinnen Erfah­rung sammeln. Der neue Trai­ner heißt Stephan Kreller. In der BOL möchte Brand kommende Saison wieder angreifen. „Das Ziel sind die Top fünf“, sagt Karger, der die erste Mannschaft weiter betreu­en wird. „Wir wollen das beste­hende Team weiterentwi­ckeln.“ Gelingt das, wird die kommende Saison mehr als nur in Ordnung.

TSV Frauenaurach - FC Altdorf 0:3

Armin Eich ist ehrlich: „Wir waren überfor­dert“, sagt der Frauenau­racher Trainer. Etwas anderes hätte ihm nach 22 Spielen, sie­ben Punkten, 78 Gegentoren und nur einem Sieg auch nie­mand geglaubt. 60 Prozent der Tore hat alleine Laura Vogel erzielt, meist per Freistoß. Schon vor der Saison war klar, dass es für den TSV nur um den Klassenverbleib gehen würde. Die älteren Spielerin­nen hatten sich in eine Freizeit-Mannschaft zurückgezogen, junge Fußballerinnen kamen hinzu - aus unteren Ligen. „Das Problem war, dass wir zwar einen Stamm aus acht oder neun BOL-Spielerinnen hatten, doch da haben immer welche gefehlt“, sagt Eich. In der Breite reichte es nicht für die Bezirksoberliga. „Das war für viele zwei Nummern zu groß.“ Die Mädels seien auf dem Feld zu brav. Im Vergleich zu unteren Klassen geht es in der BOL körperlich stärker zur Sache. „In einer Saison gibt es da 260 Gelbe Karten, in der Kreisklasse sind es um die 30“, sagt Eich. „Das ist ein Klassen­unterschied.“ Frauenaurach hat diesen nun mit dem Abstieg als abge­schlagenes Schlusslicht bezah­len müssen. Auch im letzten Spiel gelang kein Sieg, gegen den FC Altdorf verlor der TSV mit 0:3. „Natürlich macht es keinen Spaß, zu verlieren.“ Allerdings waren die Nieder­lagen so deutlich, dass die Mannschaft nicht verzagte. Das Team wird sich verän­dern. „Mit dieser Einstellung, andere Prioritäten zu setzen, ist es schwierig“, sagt Eich. Auch er zieht einen Schluss­strich, nach 20 Jahren als Trai­ner. Der Verein hat bereits einen Nachfolger gefunden, Ste­ven Cyrson aus der zweiten Frauen-Mannschaft des 1. FC Nürnberg. „Vielleicht wird es für ihn etwas leichter“, sagt Eich. In der Bezirksliga.

Aufrufe: 08.6.2016, 13:21 Uhr
Der Bote / EN / NN NeumarktAutor