Gereift ins Kreisoberhaus

Die Enttäuschung war riesig im Lager des SSV Wildbergerhütte-Odenspiel. Vor etwas mehr als einem Jahr kassierten die SSV-Fußballer in der Relegation um den Aufstieg in die Kreisliga A eine bittere 1:4-Pleite gegen den TuS Untereschbach und mussten in der B-Klasse eine Ehrenrunde drehen. Nun hat es endlich geklappt mit dem Aufstieg ins Kreisoberhaus – und Trainer Eduard Landel ist rückblickend gar nicht mal so unglücklich darüber, dass er noch eine ganze Saison darauf warten musste.

„Wir waren damals noch nicht reif genug. Uns fehlte in der Saison die Konstanz. Wir haben immer wieder gegen schwächere Mannschaften Punkte gelassen“, erinnert er sich an die vorletzte Saison. „Dieses Jahr wollten wir den Aufstieg aber unbedingt und haben vom ersten bis zum letzten Spieltag durchgezogen. Wir haben jedes Spiel ernst genommen“, so Landel weiter.

fünf Spieltage vor Saisonende war der Klassenwechsel in trockene Tücher gebracht. Diesmal hält Landel sein Team für reif genug, sich im Kreisoberhaus zu behaupten. Motiviert, sich in der A-Klasse nicht als Kanonenfutter zu präsentieren, ist die Mannschaft allemal. Geschlossen, ohne jeden Abgang, gehen die Hütter den Gang in die höhere Liga. „Wir müssen als Team funktionieren. Jeder hat für jeden gekämpft. Das ist unsere große Stärke“, erklärt Landel, der den Kader noch vergrößert hat und acht neue Spieler im Aufgebot präsentiert.

Vor allem Stürmer Jerome Bindia und Defensivspieler Philipp Pulm verstärken den Aufsteiger. Pulm, der vom RS 19 Waldbröl kommt, bezeichnet der Coach als „Granate“. Auf der Position des Innenverteidigers oder auch im defensiven Mittelfeld soll er für Stabilität sorgen. Bindia beschreibt Landel als „Maschine“, körperlich robust und als Waffe für die Offensive.

Mit insgesamt neun neuen Spielern startet Aufsteiger-Trainer Eduard Landel (l.) in die Saison. Fotos: N. Kleinjung

Allerdings müsse sich der Angreifer, der in der vergangenen Spielzeit die Schuhe für die Sportfreunde Asbachtal schnürte, umstellen. „Dort war das Spiel auf ihn ausgerichtet und jeder Ball wurde lang auf ihn geschlagen. Bei uns wird er sich anpassen müssen. Wir haben gute Fußballer in der Offensive, die sich gegenseitig vertrauen müssen. Wir suchen spielerische Lösungen“, erklärt Landel.

der einst offensiven Ausrichtung zu Kreisliga B-Zeiten werden sich die Hütter jedoch verabschieden.
Höheres Tempo sowie spielerisch und physisch bessere Mannschaften dürften den Vorwärtsdrang des Aufsteigers bremsen. „Wir werden unsere Spielweise ändern müssen, kompakter und tiefer stehen und auch auf Konter spielen und nicht, wie in der vergangenen Saison, in Richtung des gegnerischen Tores anrennen“, erklärt der 38-Jährige. „Wir haben verschiedene Varianten trainiert, weil wir auch auf den Gegner schauen müssen und uns daran orientieren müssen, ob er offensiv oder defensiv ausgerichtet ist.“
Landel kennt die neue Liga kaum und bezeichnet seine Aufgabe als „große Herausforderung“, seine Equipe immer wieder auf neue und unbekannte Gegner einzustellen.

Aufgabe der Mannschaft sei es, konzentrierter zu spielen, denn Leichtsinnsfehler, wie im Kreispokal-Achtelfinale gegen Union Rösrath, könne sich seine Mannschaft nicht erlauben. „Da haben wir den gegnerischen Stürmern den Ball in die Füße gespielt“, kommentiert Landel die 2:4-Niederlage.

Zugänge: Luca Müller (FV Wiehl U19), Philipp Pulm (RS 19 Waldbröl), Kenan Özge (SSV Bergneustadt), Jerome Bindia (SF Asbachtal), Mike Wende (2. Mannschaft), Niklas Krämer, Manuel Mastroieni, Javad Nazari (alle eigene U19).

Abgänge: keine

Der Kader:

Tor: Christian Hackl, Simon Länger, Mike Wende

Abwehr: Sven Vogel, Philipp Pulm, André Köster, Dominik Wueste, Stefan Vogel, Christopher Schramm, Kenan Özge, Manuel Mastroieni

Mittelfeld: Tobias Wasem, Oliver Pulm, Manuel Schmidt-Kreapelin, René Zoschke, Christopher Krohn, Sinan Özge, Javad Nazari

Angriff: Andreas Weber, Jerome Bindia, Patrick Buchen, Luca Müller, Niklas Krämer.
Trainer: Eduard Landel; Co-Trainer: Oliver Pulm