Tim Göhlert wollte nicht überheblich klingen. „Aber wir haben zur Halbzeit gewusst, dass wir gegen die junge Mannschaft der Stuttgarter Kickers noch gewinnen können. Obwohl es 0:2 gegen uns stand“, verriet der Routinier nach dem 3:2-Happy-End und einer furiosen zweiten Halbzeit gegen die „Blauen“.
Die Kickers hatten mit Torhüter Cedric Veser (19) und den Innenverteidigern Marvin Jäger (21) und Mario Suver (18) sehr junge Leute auf den zentralen Defensivpositionen aufgeboten. Ihnen standen Ulms Keeper Holger Betz (39) und davor Florian Krebs (28) und Göhlert (33) gegenüber, dazu noch Mittelfeld-Motor Alper Bagceci (33) – allesamt Kämpen, die schon viel auf dem Fußballplatz erlebt haben und die nichts so leicht aus der Bahn wirft.
Am Ende erwiesen sich die jungen Blauen als zu grün hinter den Ohren, während die Ulmer Routiniers entscheidenden Anteil an der Wende hatten. Göhlert erzielte kurz nach der Halbzeit das Anschlusstor zum 1:2, Bagceci vermittelte mit seinem Tor zum 2:2 seinen Mitspieler und dem Publikum neue Zuversicht. „Wir haben einfach die Qualität, um uns durchzusetzen. Von 0:2 auf 3:2 – das macht einfach Spaß“, sagte Göhlert. Den Siegtreffer erzielte mit Vinko Sapina ein junger Spieler, der nach langer Leidensphase (Knieverletzung) wieder auf dem Weg zurück zu alter Form ist.
Der Erfolg verlangte allerdings auch Opfer. Sapina verspürte am Mittwoch wieder leichte Knieschmerzen. „Wir werden ihn weiter behutsam aufbauen“, versprach Trainer Tobias Flitsch. Schlimmer erwischt hat es Luca Graciotti. Bei ihm wurde ein Außenbandriss im Sprunggelenk diagnostierte. Damit fällt der schnelle Mittelfeldspieler vier bis sechs Wochen lang aus.