"Ulm ist immer noch mein Herzensverein"

Wie oft habt ihr privat noch Kontakt?

Wir stehen in regelmäßigen Austausch. Vor allem nach dem Ulmer Aufstieg, weil natürlich noch mehr Gesprächsthemen aufkommen.


Es war immer ein großer Wunsch von Jo in der dritten Liga zu spielen und sicherlich auch gegen dich anzutreten. Nach dem Aufstieg der Ulmer ist es am kommenden Wochenende nun endlich soweit. Ist diese Rückkehr ins Donaustadion nach ungefähr zwei Jahren auch eine sehr emotionale Geschichte für dich?

Natürlich, das ist für mich ein sehr besonderes Spiel. Meine Familie, meine engsten Freunde und viele bekannte werden im Donaustadion sein, um mich in meinem alten Wohnzimmer spielen zu sehen. Dazu trete ich noch gegen Freunde an, mit welchen ich 5 Jahre lang in der Regionalliga gespielt habe.
Als der Aufstieg klar war, habe ich mich extrem gefreut. Nicht nur für die Jungs, die Stadt und die Verantwortlichen, sondern auch für mich, weil Ulm immer noch mein Herzensverein und die Stadt meine Heimat ist. Gleichzeitig war mir klar, dass es zwei Spiele gegen den SSV geben wird. Jetzt ist es bald soweit, da geht natürlich maximale Vorfreude in mir auf.


Wie bereitest du dich auf das Spiel gegen den SSV Ulm 1846 Fußball vor?

Ach, die Vorbereitung ist wie vor jedem Spiel. Außer dass ich am Abend zuvor irgendwo in einem Hotel in der Nähe meines Elternhauses übernachte. Wenn möglich, fahr ich Samstag Abend noch auf einen Kuchen zu meinen Eltern vorbei und verteile Umarmungen 😁


Nach dem Wechsel von den Spatzen zu Beginn der Saison 21/22 hast du nun zwei Jahre für den FC Verl gespielt und läufst seit dieser Spielzeit für Rot-Weiss Essen auf. Insgesamt sind es nun schon 65 Spiele in der dritten Liga. Bist du mit deinem durchaus beeindruckenden Werdegang bisher zufrieden?

Ja auf jeden Fall. Ich sauge das alles mit Dankbarkeit auf, was ich erleben darf und erreiche. Trotzdem geht immer mehr, also gibt es auch keinen Grund komplett zufrieden zu sein.


Dein älterer Bruder Filip Sapina (30) hat zu Beginn dieser Saison vom SSV Ehingen-Süd (Verbandsliga) zum TV Essingen gewechselt. Bist du stolz auf ihn das er den Sprung in die Oberliga geschafft hat?

Ja sehr. Der Typ ist Wahnsinn, den juckt nichts. Er geht einfach mal durch seine Leistungen noch in die Oberliga, mit 30 Jahren. Bei ihm wäre mindestens Regionalliga drinnen gewesen - schon viel früher - hätte er in jüngeren Jahren mehr investiert, beziehungsweise wenn er dieses Ziel gehabt und dem nachgegangen wäre. Aber der ist halt auch so einfach durch und durch glücklich damit. Deshalb bereut er auch nichts und ich feier es.


Was ist für Rot-Weiss Essen in dieser Saison möglich?

Wenn ich eins über die 3. Liga gelernt habe, dann ist es, dass man keine Prognosen aufstellen kann, weil alles so wild ist.
Wir spielen sehr gut bisher und darauf wollen wir aufbauen. Am Ende sehen wir wofür es reicht.


Was sind deine persönlichen Ziele für die kommenden Jahre?

Es gibt nur zwei: gesund zu bleiben und mich weiter zu entwickeln. Alles andere nehme ich dann so wie es kommt.