2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Beim 1:1 gegen Saarbrücken warf sich Christian Ortag (grün) ins Getümmel. Zuletzt war der Torhüter gehandicapt.  Volkmar Könneke
Beim 1:1 gegen Saarbrücken warf sich Christian Ortag (grün) ins Getümmel. Zuletzt war der Torhüter gehandicapt. Volkmar Könneke
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Spatzen-Pechvogel Christian Ortag: Erst „Kacktor“, dann Schmerzen

David Hundertmark erstmals bei Punktspiel zwischen den Pfosten

Auf diese Szene am vergangenen Samstag hätte Christian Ortag gerne verzichtet.

Der SSV Ulm 1846 Fußball liegt trotz eines starken Auftritts gegen Regionalliga-Spitzenreiter SV Waldhof Mannheim 0:1 hinten. In der Nachspielzeit spielt Verteidiger Lukas Hoffmann den Ball scharf in Richtung seines Torhüters zurück. Der will ihn aus der Drehung nach vorne dreschen, schlägt aber ein Luftloch. Die Kugel trudelt zum 0:2 ins leere Tor.

Im Internet sorgt die Szene, die vom Waldhof-Livestream festgehalten wurde, für Furore. Auch auf der Facebook-Seite der WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ ist der Ausschnitt geteilt und vielfach kommentiert worden. Und hat somit alle Voraussetzungen, um zum „Kacktor des Monats“ gewählt zu werden.

Heute (19 Uhr) wird Ortag Ähnliches nicht widerfahren. Der 23-Jährige, der in der laufenden Regionalliga-Saison bislang keine Minute verpasst hatte, wird im Auswärtsspiel der Spatzen bei der TSG Balingen fehlen – aus gesundheitlichen Gründen. Seit einem Schlüsselbeinbruch im August 2017, der ihn bei seinem Ex-Klub Stuttgarter Kickers fast die gesamte Hinrunde gekostet hatte, trägt der Torhüter eine Platte in der Schulter. Die Stelle hat sich in den vergangenen Wochen entzündet und schmerzt. Dies erklärt, weshalb Ortag zuletzt nicht immer sicher wirkte. In der Winterpause soll die Platte operativ entfernt werden.

So darf erstmals in einem Punktspiel David Hundertmark ran, der wie Ortag zu Beginn der Saison zum SSV 46 gestoßen war. Der in der Jugend des FC Bayern München ausgebildete 21-Jährige kam vom österreichischen Drittligisten SV Glödig (bei Salzburg) zu den Spatzen und war bislang nur in zwei Begegnungen um den WFV-Pokal im Einsatz.

Nicht zur Verfügung stehen Trainer Holger Bachthaler neben den Dauerverletzten Steffen Kienle und Alper Bagceci auch Verteidiger Johannes Reichert (Muskelfaserriss in der Wade), Stürmer Marcel Schmitt (Bänderverletzung) und Adrian Beck. Das Mittelfeldtalent, das gegen Waldhof mit einer Gesichtsmaske spielte, wurde in dieser Woche an der gebrochenen Nase operiert. Dieselbe Verletzung hat auch Balingens Kapitän Michael Pflumm (33), der es heute dennoch probieren möchte. Sollte er nicht mitmachen können, wäre es der zweite Routinier, der Trainer Ralf Volkwein fehlen würde. Der 33-jährige Jörg Schreyeck sitzt heute seine Gelbsperre ab.

Intensive Zweikämpfe erwartet

Die Balinger schlagen sich als Aufsteiger sehr wacker. 17 seiner 22 Punkte holte sich der Tabellen-Zehnte vor eigenem Publikum. Und das, obwohl die TSG ihr Heimspiel am siebten Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken (2:1) an der Reutlinger Kreuzeiche austragen musste, weil die Bizerba-Arena noch nicht die Anforderungen an ein Sicherheitsspiel erfüllte. Mittlerweile gibt es dort einen separaten Gästeblock. „Für Balingen ist die Begegnung gegen uns gefühlt das Spiel des Jahres. Ich erwarte viele intensiv geführte Zweikämpfe. Wir dürfen keine Kontersituationen zulassen. Balingen hat viele schnelle Umschaltspieler“, warnt Bachthaler.

„Für uns ist die Saison noch lange nicht gelaufen. Die Mannschaft entwickelt sich sehr gut“, sagt der Ulmer Coach. Er will die Auswärtsbilanz (drei Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen) heute ins Positive drehen. Für das Einüben von Standardsituation war in dieser Woche keine Zeit im Training. Gegen den SV Waldhof hatten die Ulmer 19 Eckbälle – und konnten keinen einzigen nutzen.

Aufrufe: 030.11.2018, 07:07 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor