2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Ulms Torwart Christian Ortag absolvierte gegen Kickers Offenbach sein erstes Spiel, nachdem er sich im Dezember an der Schulter hatte operieren lassen. An der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft war er allerdings unschuldig. In der Partie musste er kurz behandelt werden.  Foto: imago/Hartenfelser
Ulms Torwart Christian Ortag absolvierte gegen Kickers Offenbach sein erstes Spiel, nachdem er sich im Dezember an der Schulter hatte operieren lassen. An der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft war er allerdings unschuldig. In der Partie musste er kurz behandelt werden. Foto: imago/Hartenfelser

Es hapert noch

Der Start der Ulmer Spatzen in die Restrunde ist misslungen +++ Trainer Holger Bachthaler ärgert das immer noch +++ Personell sieht es dafür besser aus

Um eine Niederlage aus dem Kopf zu kriegen, haben Fußballer verschiedene Herangehensweisen. Mönchengladbachs Torwart Yann Sommer betreibt einen eigenen Kochblog, Leverkusen-Stürmer Kevin Volland spielt Gitarre und die Kicker des SSV Ulm 1846 schauen sich Leichen an. Zumindest war das in dieser Woche so, als die Spatzen die „Körperwelten“ besuchten, in der präparierte Leichname ausgestellt sind. „Eine schöne Abwechslung“ sei das gewesen, sagte Trainer Holger Bachthaler. Lennart Stoll, neben seiner Rolle als Außenverteidiger noch Medizinstudent, war ebenfalls interessiert.

SSV Ulm 1846 Fußball - VfR Wormatia Worms (Sa 14:00)
Was die anderen Ulmer davon hielten, ist nicht überliefert, aber die Ablenkung werden sie gerne mitgenommen haben. Schließlich ging der Auftakt der Restrunde in der Regionalliga Südwest ordentlich in die Hose. Mit dem 0:3 gegen die Kickers Offenbach am Samstag haderte Bachthaler selbst am Donnerstagnachmittag noch. „Die Enttäuschung war riesengroß“, sagte er. „Eine absolut unnötige Niederlage.“ Der gute Eindruck aus der Vorbereitung, die vielen Siege aus den Testspielen – all das schien plötzlich nichtig. Ulm war präsenter, zwingender und den Gastgebern in Offenbach klar überlegen. Doch die Geschichte der Hinrunde ging nahtlos weiter. Ulm machte nichts aus seinen Chancen. „Wir drehen uns im Kreis“, sagte Bachthaler. Möglichkeiten gab es ein paar für die Donaustädter, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Dazu mischten sich eklatante Fehler in der Defensive, die „auf diesem Niveau bestraft werden“.
Wormatia Worms kann davon ein Liedchen singen. Nur der VfB Stuttgart II kassierte mehr Gegentore als die Rheinland-Pfälzer, nämlich 40 statt der 38, die Worms hinnehmen musste. Holger Bachthaler wäre es nicht unrecht, wenn sich die Wormatia am Samstag (14 Uhr) dem VfB annähert. Denn Worms ist der erste Ulmer Gegner im Donaustadion im Jahre 2019. Die Ausgangslage dürfte eigentlich klar sein. Mit den Spatzen gegen Worms trifft die beste Heimmannschaft auf das schlechteste Auswärtsteam. So einfach ist es aber natürlich nicht. Vor allem, weil es die Ulmer den Pfälzern im vergangenen Jahr zu verdanken hatten, dass ihre Hochstimmung nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt nur drei Tage später verpuffte. 0:1 verlor der SSV, für ihn war es die erste Saisonniederlage im fünften Ligaspiel.
Ähnlich ist die Stimmungslage seit dem Spiel gegen Offenbach. Für Bachthaler ist es jedoch kein Grund, „die grundsätzliche Haltung der Mannschaft zu verändern“. Schließlich sei seine Mannschaft in Offenbach ja die bessere gewesen. Außerdem sieht es personell beim SSV wesentlich besser aus als noch vor einer Woche. Nur Kai Luibrand, der eine starke Vorbereitung absolviert hat, kann derzeit wegen seiner Rückenprobleme nicht trainieren. Steffen Kienle, der nach seinem Kreuzbandriss weiterhin im Aufbau steckt, wird weiterhin fehlen und Aron Viventi ist auch wieder zum Mannschaftstraining gestoßen. Gegen Offenbach stand zudem Torwart Christian Ortag wieder zwischen den Pfosten. Er hatte sich im Dezember einer Schulteroperation unterzogen und den Großteil der Vorbereitung seiner Teamkollegen damit verbracht, sich individuell auf sein Comeback vorzubereiten. Vor dem Spiel am Wochenende hatte er in der Woche trainiert und sein Trainerteam überzeugt, erklärte Bachthaler. An den drei Gegentoren gegen Offenbach war er unschuldig. Seine Vorderleute hatten ihn alleingelassen. Es scheint, als hätten die Spatzen noch etwas Arbeit vor sich.
Schiedsrichter: Martin Kliebe (Gerlingen)

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Aufrufe: 02.3.2019, 07:41 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor