"Ist nicht mehr das Meschede aus der Vorrunde"

SSV Meschede - Sportfreunde Birkelbach (So 15:00)
Endgültig den Anschluss ans Mittelfeld herstellen? Oder doch wieder tiefer in den Abstiegskampf rutschen? Für die Sportfreunde Birkelbach (12./21) ist die Partie beim Vorletzten SSV Meschede (15./8) zwar kein „Alles-oder-Nichts-Spiel“, aber je nach Ausgang – auch der Partien Oberschledorn/Grafschaft (14./14) gegen Serkenrode/Fretter und SV Herdringen (13./17) gegen Freienohl – vielleicht ein ganz richtungsweisendes. Aktuell beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz, den eben Oberschledorn belegt, sieben Zähler, zehn könnten es bei einem eigenen „Dreier“ demnach bestenfalls werden. Und warum sollte ausgerechnet der Tabellenvorletzte die Sportfreunde, die in diesem Kalenderjahr drei ihrer vier Spiele gewannen und nicht verloren, stoppen?

Vielleicht, weil Meschede nicht mehr das Meschede ist, was sich im Hinspiel beim 1:6 in Birkelbach förmlich ergab! „Sie haben einen Neuanfang gemacht!“, weiß SFB-Coach Christian Hartmann, „sie haben Spieler dazu geholt, die gestanden sind und auch viel Qualität mitbringen.“

Das macht sich inzwischen auch in der Tabelle bemerkbar. Stand der SSV in der Winterpause noch mit einem mickrigen Punkt auf dem letzten Rang, so gab es nun zwei Siege (3:2 gegen den Tabellenfünften Langscheid, 4:2 gegen Schlusslicht Müschede), ein respektables 0:0 gegen den Dritten Schmallenberg und zuletzt eine äußerst knappe 2:3-Niederlage beim übermächtigen Spitzenreiter TuS Langenholthausen.

„Wir befinden uns am Anfang eines neuen Projekts“, sagt Meschedes Trainer und Sportlicher Leiter Ünal Görgün, der im Winter im Zuge der Kooperation mit Fatih Türk Gücü Meschede – die fortan die Sportanlage im Dünnefeld mitnutzen – zum SSV gekommen ist und gemeinsam mit Dirk Stratenschulte-Huss auf der Bank sitzt. Durch die neuen Akteure Tayfun Bozkurt, Fisnik Ramadanaj, Thymor Schwarzenberg, Neymetin Bayram, Atilla Demir und Ömer Kalayci wurde der Kader so gestärkt, dass der ehemalige Landesligist inzwischen konkurrenzfähig ist, allerdings natürlich einen riesen Rückstand aufholen muss.

„Wir haben innerhalb weniger Monate wichtige Positionen neu besetzt. Das ist der Verdienst von Franz Schamonie, dem Abteilungsleiter des SSV Meschede“, weiß Görgün. „Wir genießen im Moment die kleinen Erfolge und natürlich ist es unser Wunsch, die Klasse zu halten. Allerdings wissen wir auch, dass wir es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen können und müssen auch auf andere Spiele schauen“, erklärt Görgün weiter. Und natürlich möglichst selbst viele „Dreier“ einfahren, um das eigentlich Unmögliche möglich zu machen nach dieser verkorksten Hinrunde. „Es wird uns sicherlich entgegen kommen, dass sie gewinnen müssen“, ist sich auch Hartmann darüber bewusst, dass der Druck ganz klar auf Seiten des ehemaligen Landesligisten ist, der irgendwie noch den Abstieg in die Kreisliga verhindern will.

„Wir sollten nicht den Fehler machen, sie vom Tabellenrang her einzuordnen. Das ist nicht mehr das Meschede aus der Vorrunde“, warnt der Birkelbacher Coach, dessen Truppe allerdings auch mit viel Selbstbewusstsein ins „Dünnefeld“ - gespielt wird auf Kunstrasen - fahren können aufgrund ihrer tollen Serie.

Im Gegensatz zur Vorwoche müssen die Blau-Gelben allerdings umbauen (Hartmann. „Wir konnten zuletzt meist dieselben Spieler einsetzen. Das hat uns gut getan. Und die Reaktion der Jungs, die etwas hintendran sind, ist wahnsinnig toll und mannschaftsdienlich“), denn Innenverteidiger Marius Afflerbach (Montage) steht wohl nicht zur Verfügung.

Schiedsrichter: Jana Klaaßen