2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
– Foto: Thies Meyer

Verstärkt und bereit

KOL WEST: +++ Heimische Fußball-Kreisoberligisten sehen sich für die neue Saison gerüstet +++

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Dillenburg. Vier Trainer, eine Meinung. Bei den heimischen Kreisoberligisten SSV Medenbach, TuSpo Beilstein, SSV Sechshelden und SSV Frohnhausen glauben alle Übungsleiter, dass sie einen besseren Kader als in der Vorsaison beisammen haben. Nur die Ziele sind unterschiedlich.

Der SSV Medenbach hat zur Runde 2020/2021 Qualität hinzu bekommen. Trainer Thorsten Stapel rechnet damit, dass der Kader stärker sein wird als derjenige, der in der vergangenen Runde etwas unter Wert spielte und Rang elf erreichte. In Luke Dietermann ist ein vielversprechender Keeper neu dabei, in Erdem Durukan ein (zurzeit verletzter) Stabilisator für die Abwehr und in Fabian Schäfer ein schneller und torgefährlicher Offensivakteur gekommen. Und der lange verletzte Manuel Beul hat sich ebenfalls bereit gemeldet, sodass ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld zu erreichen sein müsste. „Einstellig ist unser Ziel“, sagt der Trainer. Er weiß aber auch: „Die Liga ist derart ausgeglichen. Wenn du ein paar Spiele hintereinander verlierst, dann stehst du gleich hinten drin.“ In den kommenden beinahe eineinhalb Wochen will er die Trainingsschwerpunkte noch auf die Themen Schnelligkeit und Spritzigkeit lenken. Der nächste Samstag wiederum soll ganz im Zeichen von Mannschaftstaktik und Zusammenspiel stehen. „Auch der Faktor Kommunikation wird für unsere Resultate entscheidend sein“, sagt er. Sprich: Alle müssen auf dem Feld noch viel besser dirigieren. Mit Blick auf die ersten Punktspiele sagt er: „Auf Ehringshausen/Dillheim und Sechshelden haben wir immer Bock. Das sind stets schöne Spiele.“ Erst geht es zu Hause gegen die „Kleeblätter“, dann führt die Reise nach Sechshelden. Anschließend folgt das Derby gegen Aufsteiger Breitscheid. Tolle Wochen – sofern die Ergebnisse stimmen.

Tabellenplatz vier peilt TuSpo Beilstein in der kommenden Runde an. „Wir haben uns zusammengesetzt und uns gemeinsam mit den Spielern gefragt, was wir uns von der Saison erwarten“, erklärt Trainer Dominique Haas das im Vergleich zu den vergangenen Jahren höhere Ziel. Auch ein stärkerer Kader war ausschlaggebend: Als „leicht, schnell und agil“ bezeichnet Haas die Offensiven Kenan Karahan und Angus Richter (bereits seit Winter dabei), Yasin Sönmetztürk soll im zentralen Mittelfeld einen Ruhepol darstellen, fehlt aber derzeit wegen einer schweren Gehirnerschütterung. „Null Bedenken“ hat Haas im Bezug auf Fynn-Ole Kilian, der Innenverteidiger strahle Ruhe aus und ist sofort ein Mann für die erste Elf. Pech hatte dagegen Abdalhadi Sheeti, der Zugang zog sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu. Beim Turnier in Langenaubach musste der langjährige Torjäger Norman Schuster mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, für seine Rückenverletzung gibt es noch keine Diagnose. Insgesamt schätzt Haas seinen Kader auch fitter als in der vergangenen Saison ein. „Man merkt, dass die Spieler in der Corona-Pause viele Läufe gemacht haben, wir haben mit Hometraining auch die ganze Zeit durchtrainiert“, erklärt Haas, der lediglich noch mit der Chancenverwertung hadert. Mit Spielformen in den nächsten Einheiten soll die „Leichtigkeit“ vor dem Tor wiedererlangt werden. Vor dem Ligastart am 6. September in Oberwetz steht für Beilstein aber noch das Pokal-Viertelfinale (So., 16 Uhr) gegen Gruppenligist SSC Burg an. „Das ist gleich ein Gradmesser“, freut sich Haas.

„Der Kader ist auf jeden Fall besser geworden, wir haben mehr Qualität und mehr Persönlichkeiten in der Mannschaft“, ist Ufuk Benzerli, Trainer des SSV Sechshelden, mit den Neuzugängen überaus zufrieden. Mit Sezer Solmaz verfügt der Coach nun über einen „erfahrenen Mittelfeldantreiber“. Den „gut ausgebildeten“ Tim Hermanni, bereits im Winter gekommen, zählt Benzerli ebenso zu den Neuen. Außerdem verstärken noch Hendrik Sonntag, Jannis Mittwoch und Aziz Kulle das Team. Vor allem den beiden letztgenannten traut der Trainer einiges zu, er sagt: „Von ihnen wird man in der Runde sicher etwas hören, und Hendrik Sonntag ist ebenfalls erst 19 Jahre und auf einem guten Weg“. Gerade nach der langen Pause setzt Benzerli bis zum Saisonauftakt im Training darauf, dass die Einstellung stimmt, die Spieler gleich zu Beginn mit 100 Prozent in die Runde gehen. Denn: Zum Saisonstart reist das Benzerli-Team zum SSV Frohnhausen („Gegen sie haben wir 0:5 verloren, das habe ich nicht vergessen“), danach erwartet der SSV den SSV Medenbach. „Da müssen wir in der starken Liga gleich hellwach sein“, fordert Benzerli, der sich als Saisonziel wünscht, möglichst rasch aller Abstiegssorgen befreit zu sein. Und überhaupt: „Es kribbelt schon bei mir“, freut sich der Coach auf den Punktspielauftakt.

Mit dem Abstieg „nichts zu tun“ haben will auch Pal Gojanaj, Trainer des SSV Frohnhausen. Kein Wunder, wohl nur der Abbruch der Corona-Saison verhinderte für das Schlusslicht den Gang in die A-Liga. Nun sei er aber positiv gestimmt. „Wir haben bislang eine gute Vorbereitung absolviert, wenn wir so auch in der Liga spielen, können wir mithalten“, ist sich Gojanaj sicher. Erster Gegner ist im Heimspiel der SSV Sechshelden, den der SSV-Coach „auf Augenhöhe“ sieht. Seinen Kader sieht er – auch wegen der positiven Vorbereitung – gut aufgestellt. Als „Zehner“ sticht der gruppenligaerfahrene Artan Gojani heraus. Für Rückkehrer Tim Niklas Blöcher ist die Kreisoberliga ebenfalls kein Neuland. Gespannt darf man auch die Entwicklung der zahlreichen Neuen aus der eigenen Jugend sein.

Aufrufe: 025.8.2020, 20:08 Uhr
Sven Jessen und Christian Pomoja (Dill-Post / DilAutor