2024-05-10T08:19:16.237Z

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„Pauschaler Ruf nach Reform hilft nicht“

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Interview mit dem Vorsitzenden des NFV-Spielsausschusses, Jürgen Stebani.

Frage: Herr Stebani, die Regionalliga Nord und viele andere Ligen erleben einen in diesem Ausmaß bislang noch nie erlebten wetterbedingten Ausfall von Punktspielen. Gibt es Anlass, die Winterpause künftig zu reformieren? Jürgen Stebani: Von nie kann keine Rede sein – dies haben wir in den letzten zehn Jahren leider schon zweimal mit ganz unterschiedlichen Witterungskapriolen gehabt. Frage: Es gibt also keinen Grund für Veränderungen? Stebani: Reformieren kann man nur auf verlässlichen Planungs-Grundlagen. Die gibt es aber nicht, da das Wetter nicht planbar ist. In dieser sehr feuchten Saison hatten wir ja den ersten Ausfall, bevor es überhaupt los ging. Das war in Hildesheim wegen Hochwassers! Übrigens ist der jeweilige Rahmenspielplan nicht in Beton gemeißelt und wird auf den Staffeltagen mit den Vereinen besprochen. Frage: Auf viele Vereine kommen bis zum Ende der Saison zum Teil etliche Sonntag-Mittwoch-Sonntag-Spiele zu. Die Belastung der Spieler wird dadurch an Grenzen kommen. Ist das zumutbar? Stebani: Das ist nicht schön, aber nicht nur unter diesen Umständen auch sportphysiologisch zumutbar – es wird doch eh trainiert! Frage: Spiele unter der Woche werden etlichen Vereinen, wie zum Beispiel dem VfB Oldenburg, Probleme bereiten, da sie über keine Flutlichtanlage verfügen. Stebani: Fehlendes Flutlicht – gerade in einer Stadt wie Oldenburg – schmälert natürlich die Ansetzungsmöglichkeiten drastisch zu Lasten eines Vereins. Das sind aber Infrastrukturvoraussetzungen, für die ein Verein sorgen muss – die meisten Vereine der Oberliga und im Bezirksbereich sind hier besser ausgerüstet. VfB in Norderstedt - Jeddeloh zuhause

Ob die Fußballer des VfB Oldenburg an diesem Sonntag (14 Uhr) wieder antreten können, dürfte erneut fraglich sein. Der Platz von Gastgeber Eintracht Norderstedt liegt in städtischer Hand, die Hamburger konnten ihre Heimbegegnungen zuletzt ebenfalls nicht austragen.

Der SSV Jeddeloh erwartet an diesem Samstag (14 Uhr) Hannover 96 II. An diesem Donnerstag soll eine Platzkommission bereits den Rasen betrachten.

Frage: Wie wird der Norddeutsche Fußballverband für die Zukunft reagieren? Die Wetterlagen dürften sich in den kommenden Jahren wohl nicht großartig ändern. Stebani: Unter vorhersehbar schlechten Bedingungen gibt der jeweilige Rahmenspielplan genug Varianten für die Spielansetzer her. Wer hat denn zudem die hinreichende Sicherheit gepachtet, dass in unserem schönen und großen Niedersachsen an einem Spieltag die Wetter-Bedingungen unter anderem in Jeddeloh, Drochtersen und Hildesheim gleich sind? Ein pauschaler Ruf nach einer Reform hilft keinem. Frage: Machen wir einen kleinen Sprung: Die letzten drei Mannschaften steigen aus der Regionalliga Nord ab. Derzeit sieht es aus, als wenn Werder Bremen II aus der 3. Liga in die Regionalliga absteigen wird. Auch der VfL Osnabrück ist gefährdet. Erhöht sich dadurch die Zahl der Absteiger? Stebani: Dem ist so – zwar ist alles offen, wenn auch derzeit viel für einen Abstieg von Werder II spricht. Die Spielordnung sagt, dass grundsätzlich die drei letztplatzierten Mannschaften absteigen. Steigt der Meister in die 3. Liga auf, reduziert sich der Abstieg auf die letzten beiden Teams. Die Zahl der Absteiger aus der Regionalliga erhöht sich jeweils um die Zahl der Mannschaften, die aus der 3. Liga absteigen.
Aufrufe: 022.2.2018, 09:08 Uhr
Wolfgang WittigAutor