„Ja, die Partie ist als Spiel mit hohem Risiko eingestuft“, bestätigt Albert Brück, Sprecher des Polizeipräsidiums. Das hat die fortlaufende Lagebewertung und für den Sonntag die Einsatzleitung übernommen. Oberpfälzer Beamte würden von Kollegen der Bereitschaftspolizei und – im Bereich des Hauptbahnhofs – der Bundespolizei unterstützt. Insgesamt werde die Polizei in angemessener Personalstärke vor Ort präsent sein.
Mehr als 12500 Eintrittskarten hatte der Jahn bis Mittwochnachmittag bereits verkauft. „Das wird auf jeden Fall eine tolle Kulisse“, freut sich Jahn-Pressesprecher Martin Koch schon auf den Sonntag und ein volles, wenn nicht komplett ausverkauftes Haus. Der Jahn wird dem Zuschauerzuspruch entsprechend wieder mehr als 200 Ordner und Sicherheitspersonal einsetzen. Ein besonderes Gefahrenpotenzial sieht Koch nicht: „Wie bei all unseren Heimspielen wird das bewährte und funktionierende Sicherheitskonzept greifen.“
Nach Angaben von Henry Buschmann, Pressesprecher von Dynamo, sind die 1800 den Dresdnern zur Verfügung gestellte Karten längst vergriffen. „Das ist aber nichts Besonderes, weil uns auch bei den Auswärtsspielen immer viele Anhänger begleiten“, sagt Buschmann. „Das Besondere ist vielmehr, dass wir am Sonntag auf einen starken Aufsteiger treffen werden“, lässt der Vereinssprecher Respekt mitschwingen. Einen Sonderzug von Dresden nach Regensburg werde es nicht geben, alle Fans würden individuell beziehungsweise mit Linienzügen der Bahn anreisen. Wie viele Dynamo-Anhänger sich auf anderen Wegen Tickets für das Zweitligaspiel besorgt haben, sei „reine Spekulation, aber insgesamt werden sicher mehr als 2000 vor Ort sein. Denn viele Sachsen und nicht wenige unserer Fans leben ja in Bayern.“ Das letzte Heimspiel des Jahn gegen die Sachsen wurde noch im alten Jahnstadion ausgetragen. Beide Clubs spielten in der Saison 2014/2015 in der 3. Liga. Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel kassierte der Jahn am 28. Februar 2015 auch zuhause ein Tor mehr als der Gegner (2:3). Am Ende der Saison war der Jahn mit nur 31 Punkten auf dem Konto in die Regionalliga Bayern abgestiegen.
Auch in Regensburg haben sich Dresden-Anhänger immer wieder mal danebenbenommen. Das ist aber schon einige Jahre her: Im Dezember 2008 listete die Polizei diverse Sachbeschädigungen, zehn Verletzte (davon acht Polizeibeamte) und 13 Festnahmen auf. Zuletzt hatte es vor dem Auswärtsspiel in Karlsruhe am 14. Mai dieses Jahres Ausschreitungen der Dynamo-Fans gegeben. Ein Großteil der rund 2000 Schlachtenbummler war in „Tarnanzügen“ mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“ gekommen, einige plünderten Imbissstände im Gästebereich. Dabei wurden laut Polizei 21 Ordner und 15 Polizisten verletzt. Der DFB reagierte mit harten Sanktionen: Das Sportgericht verurteilte den Verein zu zwei Auswärtszuschauer-Ausschlüssen auf Bewährung. Zudem muss Dynamo 75000 Euro Geldstrafe berappen. Eine weitere Konsequenz ist etwa, dass es keine Auswärtsdauerkarten für Dynamo-Fans mehr gibt.