2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Kapitän Marco Grüttner wird auch am Sonntag wieder die Richtung vorgeben. Foto: Nickl
Kapitän Marco Grüttner wird auch am Sonntag wieder die Richtung vorgeben. Foto: Nickl

Nun wieder einen Schritt nach vorn?

Der Jahn hat nach zwei Pleiten am Sonntag beim Auswärtsspiel in Aue die Chance, die Durststrecke zu beenden.

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Es wird wieder Zeit für den SSV Jahn. Mehr als zwei Niederlagen hintereinander haben die Regensburger in dieser Saison in der 2. Fußball-Bundesliga bislang noch nicht kassiert. Spätestens nach zwei Pleiten gelang den Oberpfälzern immer der Konter, sprich ein Sieg. Nach dem Gesetz dieser Serie wären die Oberpfälzer nun dran. Gegen Sandhausen und Union Berlin zogen sie zuletzt den Kürzeren. Am Sonntag soll beim FC Erzgebirge Aue das Ruder herumgerissen werden. Coach Achim Beierlorzer hält dies auch für möglich, weil er grundsätzlich an sein Team glaubt. In Aue müsse dieses aber einmal mehr voll da sein: „Das ist eine ganz harte Nuss, die wir da zu knacken haben.“

Damit, dass es immer wieder auch mal Durststrecken geben würde, hatten die Verantwortlichen des SSV Jahn bereits vor der Saison gerechnet. Keiner flüchtete sich hier in die überzogene Hoffnung, dass der Jahn als Aufsteiger auf einer ununterbrochenen Welle des Erfolgs durch die Saison gleiten würde. Wie Trainer und Mannschaft reagieren würden, wenn es nun die dritte Niederlage hintereinander gibt, weiß allerdings niemand. Bislang waren die Durststrecken nur kurz, immer gab es zur richtigen Zeit ein Erfolgserlebnis. Gegen Aue dürfte dies nun auch wieder möglich sein. Die Sachsen stiegen nur ein Jahr früher als die Regensburger in die 3. Liga auf und waren in der vergangenen Saison eines der Teams, das dick im Abstiegskampf steckte. Als die Lage fast aussichtslos schien, wurde bekanntlich das Trainer-Talent Domenico Tedesco verpflichtet. Mit dem wurde ein Punkt nach dem anderen geholt und am Ende der Klassenerhalt geschafft. Tedesco ist jetzt allerdings schon wieder weg, da er von Schalke abgeworben wurde.

Drews brachte Team auf Kurs

Zur neuen Saison wurde Thomas Letsch als Trainer geholt, nach drei Spieltagen aber bereits wieder entlassen. Mittlerweile coacht Hannes Drews die Auer und steht mit seiner Mannschaft mit einem Platz im Tabellenmittelfeld derzeit relativ gut da. Die Regensburger sind dagegen zuletzt etwas abgerutscht. Die Abstiegszone ist gefährlich nahe gerückt. Auf den Relegationsplatz ist es nur noch ein Zähler, auf den ersten direkten Abstiegsplatz sind es auch nur zwei Punkte. Mit einem Sieg könnten sich die Oberpfälzer aber schnell wieder ins untere Mittelfeld der 2. Liga schieben. Auch Aue ist etwa nur vier Punkte entfernt.

Beierlorzer warnt allerdings davor, sich jetzt selbst zu stark unter Druck zu setzen. Zu schnell zu viel zu wollen, könne ihm Fußball auch kontraproduktiv sein. „Wir dürfen die Leichtigkeit nicht verlieren“, fordert er: „Wir dürfen das nicht so problematisieren, dass jeder nur noch denkt: Oh Gott, hoffentlich treff’ ich jetzt den Ball und das Tor und hoffentlich geht er rein.“ Und es interessiere ihn auch nicht, wie viele Spiele der Jahn vorher verloren oder gewonnnen habe: „Ich bin kein abergläubischer Mensch, gehe auch nicht nach Statistiken.“ Beierlorzer ist sichtlich bemüht, etwas Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Das scheint legitim, da die Spieler allem Anschein nach ohnehin alles dafür tun, um erfolgreich zu sein – und gerade zuletzt, nach der Niederlage gegen Union Berlin, bitter enttäuscht waren. Vor allem zwei seiner Jungs musste Beierlorzer danach wieder aufbauen: Sebastian Freis, der einen schwarzen Tag erwischt hatte und bereits in der ersten Halbzeit ausgewechselt wurde. Und Andy Geipl, der einen Elfmeter verschoss – und damit bereits zum dritten Mal in Folge einen Strafstoß vergab. „Ich habe mit beiden Spielern gesprochen“, erzählt Beierlorzer: „Mit dem Sebastian sogar intensiv.“ Die frühe Auswechslung habe schließlich weder ihm noch Freis gefallen. Gemeinsam hätten sie das Spiel noch einmal auf Video angeschaut und aufgearbeitet.

Geipl schießt vorerst nicht mehr

Bei Geipl erledigt sich das Thema Elfmeter am kommenden Sonntag ohnehin von selbst, da der Mittelfeldstratege gar nicht dabei sein kann. Er ist wegen der fünften gelben Karte gesperrt. Allerdings hätte Beierlorzer ohnehin einen Wechsel bei den Schützen angeordnet. Es sei „eigentlich etwas ganz Positives, dass der Andy diese Verantwortung übernimmt“. Drei Stück hintereinander zu verschießen sei nun aber eine „Geschichte, wo man ihn da mal rausnehmen muss“.

Aufrufe: 020.10.2017, 14:44 Uhr
Jürgen Scharf, MZAutor