2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Eine ganze Reihe an Heidenheimern versucht, Joshua Mees (rechts) zu stoppen. Der Regensburger kann sich aber behaupten. Foto: Nickl
Eine ganze Reihe an Heidenheimern versucht, Joshua Mees (rechts) zu stoppen. Der Regensburger kann sich aber behaupten. Foto: Nickl

Nächster Dämpfer für den SSV Jahn

In der Liga gab es zuletzt drei Pleiten am Stück. Nun ziehen die Regensburger auch im Pokal gegen Heidenheim den Kürzeren.

Die Reise im DFB-Pokal ist für den SSV Jahn beendet. In der zweiten Runde verlieren die Regensburger am Mittwochabend daheim gegen den 1. FC Heidenheim mit 2:5 (1:2). Vor 6687 Zuschauern zeigen die Oberpfälzer im Duell der Zweitligisten zunächst eine gute Leistung, machen dann aber zu viele Fehler in der Abwehr und fangen sich fast ein halbes Dutzend Gegentreffer ein.

Nach 14 Jahren wieder einmal in ein Achtelfinale im DFB-Pokal einziehen, das war das große Ziel des SSV Jahn. Nachdem es in der Liga zuletzt drei Pleiten am Stück gab, sehnten sich die Regensburger ohnehin nach einem Stimmungsaufheller. Und auch finanziell war ein Weiterkommen verlockend. Mindestens 637 000 Euro gibt es für die Achtelfinalisten, obendrauf noch Zuschauer-Einnahmen und bei Losglück möglicherweise einen Kracher aus der Bundesliga.

Um wieder in die Erfolgsspur zu kommen, hatte Trainer Achim Beierlorzer seinen Schützlingen in den vergangenen Tagen ins Gewissen geredet. Mit der Leistung bei der Auswärtsniederlage in Aue war er überhaupt nicht zufrieden gewesen. Das müsse sich schnell ändern, forderte der Coach – und fand offensichtlich die richtigen Worte. Der Jahn kam gegen Heidenheim nämlich sofort gut ins Spiel. Bereits ganz weit vorne griffen sie die Gäste an und störten diese beim Kombinieren. Nach 20 Minuten lag der Ball sogar schon im Netz. Schiedsrichter Christian Dingert erkannte den Treffer der Regensburger jedoch zu Recht nicht an, da Marco Grüttner vor seinem Schuss im Abseits stand.

Pfiffe für Kolja Pusch

Ein paar Pfiffe aus der Regensburger Fankurve gab es derweil immer zu hören, wenn Kolja Pusch am Ball war. Der ist eigentlich einer der Aufstiegshelden des Jahn, wechselte in der Sommerpause aber zu Heidenheim. Für die Gastgeber, die das Spiel gut im Griff hatten, schien eigentlich alles nach Plan zu laufen, bis dieser urplötzlich komplett durchkreuzt wurde. Mit ihrem ersten echten Angriff kamen die Gäste nach einer halben Stunde gleich zu einem Tor. Maximilian Thiel konnte von der Strafraumkante aus abziehen und bugsierte den Ball zielgenau ins rechte Eck des Regensburger Kastens. Und weil das Toreschießen den Gästen nun Spaß machte, legten sie zwei Minuten später gleich einen Treffer nach. Robert Glatzel stieg bei einem Freistoß am höchsten und köpfte den Ball zum 0:2 ins Tor.

Dieses Zwischenergebnis war eigentlich unfassbar, stand nun aber in großen Ziffern auf der Anzeigetafel der Continental-Arena. Die Regensburger Spieler waren natürlich komplett bedient. Bis zur 30. Minute hatten sie selbstbewusst aufgespielt, nun versprangen plötzlich die Bälle. Jetzt waren es die – von dem Doppelschlag sicher auch selbst etwas überraschten – Heidenheimer, die mehr Sicherheit ausstrahlten. Fünf Minuten vor der Halbzeit wurden die Gäste von den Regensburgern dennoch ausgespielt. Sargis Adamyan startete über den rechten Flügel durch und setzte Marco Grüttner wunderbar in Szene, Der schoss aber nur Torwart Kevin Müller an, den Nachschuss lupfte Marc Lais an die Latte. In der letzten Minute des ersten Durchgangs klappte es dann jedoch wirklich: Jonas Nietfeld knallte den Ball aus zehn Metern zum Anschlusstreffer ins Netz. Ein Treffer, der den Regensburgern Hoffnung machte, das Ding hier im zweiten Durchgang noch drehen zu können. Die Pause war allerdings erst seit fünf Minuten beendet, als Maximilian Thiel mit seinem zweiten Treffer die Aufbruchsstimmung der Regensburger eindämmte. Mit einem feinen Trick schickte er seinen Gegenspieler ins Leere und jagte das Leder danach zum 1:3 ins Netz.


Tore wie am Fließband

Und nun gab es Tore wie am Fließband. In der 53. Minute ließ zunächst Marco Grüttner die Jahn-Fans jubeln. Er köpfte zum 2:3 ein. Jetzt schien für die Regensburger wieder alles drin zu sein. Doch nur zwei Minuten später zog Kolja Pusch aus 20 Metern ab und zirkelte den Ball unhaltbar für Pentke zum 2:4 in den Torwinkel. Dieser Treffer mutete zunächst wie die Vorentscheidung an, der Jahn blies aber gleich wieder zum Gegenangriff. Als Pusch in der 67. Minute die gelb-rote Karte sah, waren die Regensburger zudem einen Mann mehr. Doch letztlich sollte auch das nichts mehr helfen. Vielmehr traf Robert Glatzel zehn Minuten vor dem Ende zum 2:5 – und damit war die Partie nun wirklich endgültig durch.

Aufrufe: 025.10.2017, 22:54 Uhr
Jürgen ScharfAutor