2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Technisch beschlagen, schnell und zweikampfstark – Asger Sörensen bringt viel Talent als Innenverteidiger mit. Foto: Nickl
Technisch beschlagen, schnell und zweikampfstark – Asger Sörensen bringt viel Talent als Innenverteidiger mit. Foto: Nickl

Jahn: Asger Sörensen zeigt, was er kann

Der junge Däne war jahrelang von Verletzungen geplagt. Nun ist er endlich wieder fit – und spielt wie ein alter Hase.

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Asger Sörensen kommt gerade von einer Einheit im Fitnesscenter. Er trägt ein weit geschnittenes T-Shirt. Seine durchtrainierten Oberarme kann dieses aber nicht verbergen. Als er auf seine Muskeln angesprochen wird, zuckt Sörensen mit den Schultern. Ja, es stimme, sagt er dann, dass er da etwas mache: „Aber das liegt einfach daran, dass ich in den vergangenen Jahren sehr viel verletzt war und deshalb viel Zeit im Kraftraum verbracht habe.“

Erster Spieltag in der neuen Saison. Seit einer Stunde läuft in der Bielefelder Schüco-Arena die Partie zwischen der Arminia und dem Jahn. Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer gibt das Zeichen, dass sich Asger Sörensen bereit machen soll. Beierlorzer will in der Abwehr etwas verändern und den 21-jährigen Dänen als Innenverteidiger bringen. Für Sörensen, der in den vergangenen drei Jahren so lange viel zu viel Zeit im Kraftraum verbringen musste, heißt das nichts anderes, als dass er endgültig wieder da ist: fit und gesund auf dem Fußballplatz.


Das Tempo kennenlernen



Sörensen muss sogleich Schwerstarbeit verrichten. Die Bielefelder wollen unbedingt ein Tor erzielen. Durch die Umstellung erhält die Regensburger Abwehr sofort neue Sicherheit. Sörensen behauptet sich souverän. Überrascht, dass er eingewechselt wurde, sei er nicht gewesen, erzählt er. Er habe sich durchaus Chancen ausgerechnet, dass ihn der Trainer auf den Platz schickt. „Im Sommer hatte ich eine gute Vorbereitung. Jetzt fühle ich mich körperlich sehr gut und dann weiß ich auch, was ich kann“, sagt Sörensen, um mit einem Lächeln anzufügen, dass es „aber auch richtig war, dass ich eine Stunde lang von außen zuschauen konnte, um das Tempo zu verfolgen“. In der 2. Bundesliga werde sehr schnell und intensiv gespielt, es gebe sehr viele Zweikämpfe, sagt Sörensen. Um da mitzuhalten, gebe es nur eins, findet er: „Selbst mehr Gas geben.“

Sprunggelenk, Mittelhand, großer Zeh, Leiste – hier überall hatte sich Sörensen in den vergangenen drei Jahren verletzt. Monatelang fiel er immer wieder aus. Nun ist er zurück. Am vergangenen Wochenende stand der vielfache dänische Jugend-Nationalspieler bereits in der Startelf des Jahn gegen den 1.Nürnberg. Wieder spielte er toll. Beierlorzer lobte seine Leistung danach als „hervorragend“.

Dass Sörensen richtig viel Talent hat, war schon lange bekannt. Bereits mit 17 durfte er in einem Pokalspiel für den dänischen Spitzenklub FC Midtjylland ran. Der Weg als Fußball-Profi schien vorgezeichnet. Dann kamen die Verletzungen. Aufgeben kam für ihn nach eigener Aussage aber nie infrage. Er habe sich in den schwierigen Phasen „einfach auf das fokussiert, was ich machen konnte“.

Im Zweikampf weiter verbessern



Sörensen ist für einen Innenverteidiger technisch erstaunlich beschlagen und im Zweikampfverhalten hat er sich nach eigener Aussage zuletzt verbessern können. Nach seinen Schwächen befragt, nennt er allerdings wiederum das Zweikampfverhalten. Da gehe es schließlich immer noch etwas besser, meint er. Und an der Orientierung auf dem Platz müsse er ebenfalls noch arbeiten, gerade in dieser blitzschnellen 2. Liga.

Sörensens Stammklub ist eigentlich der FC Red Bull Salzburg. Dort steht er seit 2014 und noch bis 2020 unter Vertrag. Bislang lief er meistens nur für das Farmteam der Salzburger, den FC Liefering, in der zweithöchsten österreichischen Liga auf. Nun soll er einen Sprung machen und in einer noch stärkeren Liga regelmäßig auf dem Platz stehen. Deswegen haben ihn die Salzburger für die kommende Saison an den SSV Jahn ausgeliehen.

„Er ist sehr korrekt, sehr sympathisch, einfach ein sehr guter Typ, der sich schnell bei uns eingelebt hat“, sagt Teamkollege Marcel Hofrath über Sörensen. In sportlicher Hinsicht habe ihn insbesondere sein Spielverständnis beeindruckt, dass für das junge Alter bereits sehr entwickelt sei.

Dieser souveräne Umgang mit verschiedenen Situationen auf dem Platz könnte unter anderem in Sörensens Wesen begründet sein. Ruhig und gelassen wirkt er im Gespräch, meistens lächelt er, aber ohne dass die gute Laune aufgesetzt wirkt. Das mit der Gelassenheit liege möglicherweise in seiner Familie, sagt er: „Da sind wir alle eher etwas ruhige Menschen.“

In Regensburg will Sörensen den endgültigen Durchbruch in den Spitzen-Fußball schaffen. Vielleicht trifft er in den kommenden Monaten in der Oberpfalz zudem die Frau seines Lebens, Sörensen ist schließlich Single, wie er verrät. Kommunikationsprobleme wird er dabei keine haben, denn sein Deutsch ist erstklassig. Dabei stuft er sich gar nicht als sonderlich sprachbegabt ein, wie er sagt. Vielmehr habe er schon in der Schule Deutsch gelernt, das sei mit dem Dänischen ohnehin verwandt und da er nun auch noch drei Jahre in Österreich gelebt hat, habe sich das eben immer weiter verbessert.

Aufrufe: 09.8.2017, 19:50 Uhr
Jürgen ScharfAutor