2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der SSV Jahn Regensburg siegte ein einer turbulenten Partie mit 2:1 gegen Eintracht Braunschweig.   Foto: Staudinger
Der SSV Jahn Regensburg siegte ein einer turbulenten Partie mit 2:1 gegen Eintracht Braunschweig. Foto: Staudinger

Der SSV Jahn meldet sich zurück

Nach einer turbulenten Partie feiern die Regensburger den ersten Heimsieg. Braunschweig kassiert drei Platzverweise.

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Der SSV Jahn Regensburg ist mit einem 2:1 (0:1)-Sieg gegen Eintracht Braunschweig in die Erfolgsspur zurückgekehrt. 8432 Zuschauer sahen in der Continental-Arena eine ereignisreiche Partie und nach zuletzt drei Heimpleiten den ersten Erfolg der Oberpfälzer in der 2. Liga zu Hause. Joseph Baffo (42.) hatte die Gäste mit 1:0 in Führung gebracht. Marco Grüttner (47.) und Jonas Nietfeld (77.) drehten das Spiel, in dem die Eintracht vor allem mit zwei strittigen Schiedsrichterentscheidungen haderte. Tobias Reichel schickte Salim Khelifi (29.) und Maximilian Sauer (64.) mit glatt Rot vom Platz. In der 90. Minute sah Mirko Boland zudem noch Gelb-Rot.

„Ich bin sehr froh, dass wir den ersten Heimdreier eingefahren haben. Mit der Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit unterwegs waren, bin ich sehr zufrieden“, sagte ein sichtlich erleichterter Achim Beierlorzer nach dem Spiel.

In den bisherigen Partien konnte der Jahn-Trainer meist aus dem Vollen schöpfen. Gegen Braunschweig fehlten allerdings zwei wichtige Akteure. Philipp Pentke hatte sich bei der 0:1-Niederlage in Düsseldorf eine Knieprellung zugezogen und wurde nicht rechtzeitig fit. Dafür rückte Andre Weis ins Regensburger Tor. Joshua Mees stand wegen Adduktorenproblemen nicht im Kader der Oberpfälzer. Sargis Adamyan, der bei der Fortuna erst in der zweiten Halbzeit mitmischte, durfte dagegen wieder von Beginn an ran.

Nach zuletzt drei Heimpleiten waren die Oberpfälzer gefordert, ihren Fans auch zu Hause endlich Zählbares zu kredenzen. Doch der Druck lastete nicht nur auf den Schultern der Regensburger. Denn Braunschweig hatte aus den ersten sieben Partien nur elf Punkte gesammelt.

Zwei Tage vor der Mitgliederversammlung machten die Fans auf der Hans-Jakob-Tribüne einmal mehr Stimmung gegen den Investor Philipp Schober. „Montag = Wahltag; Nein zu Schober“, prangte auf einem Transparent.

Schiedsrichter Tobias Reichel konnte die Partie nicht pünktlich anpfeifen, weil sein Assistent ein Loch im Netz des Regensburger Tores entdeckt hatte. Allrounder Marvin Knoll bewies aber handwerkliche Fähigkeiten und sorgte mithilfe von Klebeband schnell für Ordnung.

In der Anfangsphase präsentierte der Jahn den Zuschauern schon mehr Torchancen als in den kompletten 90 Minuten gegen Dresden. Nach einer Flanke von Benedikt Saller köpfte Adamyan aber vorbei (4.). Nur zwei Minuten später setzte sich Marco Grüttner sehenswert durch, zog aus 16 Metern ab, schoss aber knapp drüber. Nach der flotten Anfangsviertelstunde der Regensburger kamen Gäste aber immer besser ins Spiel. Auch dank einiger Unkonzentriertheiten des Jahn. Erst war Jan Hochscheidt selbst per Kopf zur Stelle (18.), dann flankte er mustergültig auf Joseph Baffo, der aus aussichtsreicher Position per Kopf aber direkt auf Weis zielte.

In der 26. Minute kochten die Gemüter hoch auf beiden Seiten. Salim Khelifi traf Marc Lais mit dem Fuß am Kopf, Schiedsrichter Reichel zückte glatt Rot. Der Jahn versuchte die numerische Überzahl gleich in den Führungstreffer umzumünzen. Adamyan startete durch, legte ab auf Jann George, doch der Schuss des Regensburgers wurde gerade noch geblockt (29.). Die Beierlorzer-Elf tat sich schwer, eine Lücke in der kompakten Hintermannschaft der Braunschweiger zu finden. Auch in Unterzahl versuchten die Gäste nach vorne Akzente zu setzen und blieben vor allem durch Standards gefährlich.

Ken Reichel zielte erst noch vorbei, kurz vor der Pause klingelte es dann aber im Kasten der Regensburger. Nach einem Freistoß von Hochscheidt köpfte Abwehrrecke Gustav Valsvik aufs Tor, Weis machte keine glückliche Figur und ließ nach vorne abprallen. Baffo war zur Stelle und brauchte nur noch einzuschieben (42.).

In der zweiten Halbzeit brachte Beierlorzer mit Sebastian Stolze für Saller einen frischen Mann. Und mit seiner ersten Aktion servierte der Regensburger Grüttner gleich eine Flanke auf dem Serviertablett. Der Jahn-Kapitän nickte zum 1:1 ein (47.). Die Oberpfälzer drehten jetzt richtig auf. Stolze fasste sich ein Herz, traf aus 20 Metern aber nur den Außenpfosten (48.). Nur fünf Minuten später hatte Stolze das 2:1 auf dem Fuß. Alexander Nandzik startete links durch, passte nach innen, aber Stolze brachte den Ball nicht im Tor unter. Der Jahn nahm jetzt immer mehr Fahrt auf und schnürte Braunschweig regelrecht ein. Nach einer Flanke von Nandzik hatten die Regensburger Fans den Torjubel schon auf den Lippen, aber der Kopfball von Adamyan landete nur an der Latte (59.). Auch zwei Minuten später hatte der armenische Nationalspieler sein Visier noch nicht richtig eingestellt und köpfte drüber.

Nur wenige Minuten war Braunschweigs Maximilian Sauer auf dem Platz, dann schickte ihn Schiedsrichter Reichel schon wieder zum Duschen. Nach einer Rangelei mit Nandzik sah der Unparteiische eine Tätlichkeit des Braunschweigers. Eine äußerst strittige Entscheidung.

Die Regensburger ließen sich aber davon nicht aus der Ruhe bringen und drängten gegen neun Braunschweiger auf den Führungstreffer. Der Jahn kredenzte jetzt ein Kopfballfestival. Die aussichtsreichen Versuche fanden aber den Weg ins Tor nicht. Nietfeld (67.) köpfte drüber, gegen George parierte Jasmin Fejzic klasse (69.).

15 Minuten vor Schluss brachte Jahn-Coach Beierlorzer mit Marcel Hofrath für Nandzik nochmal einen frischen Mann. Hofrath war nur wenige Sekunden auf dem Platz, da durfte er gleich mit seinen Teamkollegen jubeln. Nach einer Kopfballverlängerung von George stand Nietfeld alleine vor Fejzic und drückte den Ball über die Linie (77.). Adamyan hätte gleich erhöhen können, schoss den Braunschweiger Keeper aber an (79.).

Lais hätte den Deckel endgültig drauf machen können, doch Robin Becker klärte auf der Linie (89.). Dann verabschiedete sich auch noch der dritte Braunschweiger frühzeitig. Boland sah Gelb-Rot. Kurz vor Schluss gab es noch eine Schrecksekunde für den Jahn. Suleiman Abdulahi zielte aber vorbei.

Nach dem Schlusspfiff gab es einen Großeinsatz der Rettungskräfte. Ein Braunschweiger Fan ist ersten Angaben zufolge vom Zaun gestürzt und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Aufrufe: 023.9.2017, 17:36 Uhr
Felix KronawitterAutor