2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Die Chancen, um für eine Überraschung im Verbandspokal-Achtelfinale gegen Ravensburg zu sorgen, hatte der SSV Ehingen-Süd (links Hannes Pöschl), aber kein Glück im Abschluss. (SZ-Foto: mas)
Die Chancen, um für eine Überraschung im Verbandspokal-Achtelfinale gegen Ravensburg zu sorgen, hatte der SSV Ehingen-Süd (links Hannes Pöschl), aber kein Glück im Abschluss. (SZ-Foto: mas)
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Süd verpasst das Viertelfinale

WFV-Pokal: Dem Oberligisten FV Ravensburg reicht ein frühes Tor zum Sieg (Alle Videohighlights gibt es auf FuPa.tv)

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Kirchbierlingen - Der SSV Ehingen-Süd ist aus dem Wettbewerb um den WFV-Pokal ausgeschieden. Der Fußball-Verbandsligist hatte gegen den Oberligisten FV Ravensburg aber genug Chancen, um das Achtelfinalduell für sich zu entscheiden. So aber reichte den favorisierten Gästen der Treffer von Pascal Maier aus der Anfangsphase des Spiels zum Weiterkommen.

Während SSV-Trainer Michael Bochtler vom Auftritt seiner Mannschaft über die gesamte Spielzeit hinweg sehr angetan war - „Wer so eine Leistung abliefert, verdient höchsten Respekt. Nur das i-Tüpfelchen hat gefehlt“ - verbuchte der FV Ravensburg die Begegnung nüchtern als erfüllte Mission. „Unser Ziel war es, weiterzukommen, und das haben wir erreicht“, sagte FV-Manager Fabian Hummel. Dass der Tabellenfünfte der Oberliga zu stärkeren Leistungen fähig sei, stand für Hummel außer Frage. „Es war nicht unsere beste Saisonleistung. Aber Fußball ist ein Ergebnissport.“

Und das Resultat sprach für Ravensburg, auch wenn der SSV Ehingen-Süd alles dafür getan hatte, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. Zwar hatte der Oberligist die erste Chance - Jona Boneberger setzte einen Kopfball über das Süd-Tor (3. Minute) - doch der Verbandsligist kam postwendend zu seiner ersten guten Gelegenheit: Nach Pass von Timo Barwan scheiterte Hannes Pöschl an Kevin Kraus (4.). Ravensburgs Torhüter parierte eine Minute später gleich noch einen Schuss, diesmal von Semir Telalovic. „Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel anders“, sagte SSV-Kapitän Fabian Sameisla, der knapp zwei Wochen nach seiner Verletzung im Spiel gegen Heimerdingen wieder dabei war.

Doch das Spiel lief zugunsten der Gäste: Nach einer präzisen Flanke setzte Pascal Maier den Ball per Kopf ins Netz - der Favorit führte 1:0 (6.). „Das Tor hat aber keine Ruhe in unser Spiel gebracht“, sagte FV-Manager Hummel. Was aber auch am SSV Ehingen-Süd lag, der vom frühen Gegentreffer vollkommen unbeeindruckt war. Der Verbandsligist hatte mehr Ballbesitz und leitete vor allem über die Außenbahnen - Max Vöhringer/Semir Telalovic auf der rechten und Marvin Schmid/Timo Barwan auf der linken Seite - immer wieder gefährliche Angriffe ein. Richtig zum Abschluss kam Süd aber zunächst nicht.

Das änderte sich. Hannes Pöschl versuchte es akrobatisch, verfehlte mit seiner Direktabnahme jedoch das Tor (29.). Dann wurde ein Freistoß von Timo Barwan ins Toraus gelenkt (31.) und Verteidiger Fabian Sameisla wuchtete den folgenden Eckball neben das Tor. In der 32. Minute hatte Ravensburg Glück: Nach einem weiten Pass in den Strafraum zögerte Torhüter Kraus kurz mit dem Herauslaufen und kehrte dann auf halber Strecke um, nachdem Hannes Pöschl zum Kopfball gekommen war - und die Latte traf. Kurz vor der Pause hatte Pöschl das 1:1 auf dem Fuß, aber freistehend traf er sieben Meter vor dem Tor den Ball nicht (43.). Ravensburg hatte nach seinem Führungstreffer nur noch gelegentlich für Gefahr im Süd-Strafraum gesorgt, zwingend waren die Aktionen aber nicht.

Nach dem Seitenwechsel hatte erneut Pöschl die erste Gelegenheit (sein Kopfball verfehlte das Tor), ehe fast das 2:0 für die Gäste gefallen wäre: Thomas Zimmermann tauchte allein vor SSV-Torwart Benjamin Gralla auf, der den Schuss parierte (50.). Acht Minuten später sorgte der FVR bei einem Konter erneut für Gefahr (ein Schuss von Jona Boneberger wurde abgeblockt), doch danach hatte Ehingen-Süd das Heft fest in der Hand. Immer wieder kam die Heimelf gefährlich in den Strafraum, doch den Gästen gelang es, einen Gegentreffer zu verhindern. Wobei auch Glück dabei war: in der 83. Minute in der Szene, als Rechtsverteidiger Marvin Schmid im Strafraum zu Fall gebracht wurde, der Pfiff des Schiedsrichters aber ausblieb (Bochtler: „Das war ein klarer Elfer, der Ravensburger trifft Marvin am Fuß“), oder in der 89. Minute, als ein Kopfball von Simon Dilger auf der Latte aufsetzte. „Wir haben es versäumt, ein Tor zumachen. Die Chancen dazu waren da“, sagte Süd-Trainer Michael Bochtler.

Der FV Ravensburg dagegen verließ sich in der Schlussphase weiter auf seine kompakte Hintermannschaft und hoffte auf den einen entscheidenden Konter. Doch dazu kam es selten; die beste Chance zum 2:0 für den Oberligisten hatte Awed Issac Abeselom, dessen Schuss Gralla abwehrte (82.). Es war auch die letzte gute Möglichkeit für die Gäste, die zehn Minuten später froh waren, dass das Spiel vorbei und gewonnen war. „Es gibt verdientere Sieger“, sagte FV-Manager Fabian Hummel.

Es gibt auch verdientere Verlierer als den SSV Ehingen-Süd am Donnerstag. Das erstmalige Vorrücken des Vereins ins Viertelfinale war zum Greifen nahe, dennoch hielt sich die Enttäuschung beim Gastgeber in Grenzen. „Ich habe keinen Unterschied zwischen den Mannschaften gesehen, wir waren ebenbürtig“, sagte SSV-Kapitän Fabian Sameisla. Sein Trainer Michael Bochtler formulierte es noch ein wenig deutlicher. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir das Spiel gegen einen Oberligisten so beherrschen. Das war eine brutal reife Leistung.“

Nur belohnt hat sich Ehingen-Süd für seinen starken Auftritt nicht. Dafür aber weiteres Selbstvertrauen gewonnen für die Verbandsliga-Runde.

SSV Ehingen-Süd - FV Ravensburg 0:1 (0:1). SSV: Gralla - Vöhringer, Hess, Sameisla, Schmid - Ruiz, Schleker (78. Sutalo), Telalovic (85. Akhabue), Barwan, Sapina - Pöschl (72. Dilger). FVR: Kraus - S. Boneberger, Broniszewski, Altmann, Strauß - Jeggle, Reiner (46. Geiselhart), Maier (81. Schachtschneider), J. Boneberger (61. Schäch), Zimmermann - Soyudogru (73. Abeselom). Tor: 0:1 Pascal Maier (6.). SR: Lallka (Göppingen). Z.: 600.

Die Höhepunkte des Spiels sind hier zu sehen:

Aufrufe: 04.10.2019, 08:46 Uhr
Andreas WagnerAutor