Aufgewachsen ist er in Pfarrkirchen, wo er auch unter Nachwuchstrainer Markus Linhart sein fußballerisches Rüstzeug mit auf den Weg bekam. In der U17 trumpfte er in der Kreisliga Passau stark auf, erzielte in 16 Spielen satte 26 Treffer. Das blieb den Spähern im ostbayerischen Raum nicht verborgen. Der heutige Sportdirektor des TSV Bogen, Helmut Muhr, lotste ihn nach Deggendorf, wo Muteba seine Qualitäten in der Bayernliga unter Beweis stellen konnte. Muhr erinnert sich gerne an die Zeit zurück: "Daniel war damals schon ein geiler Kicker, ein richtiger Straßenfußballer mit gutem Charakter. Er hatte zwar noch Defizite im taktischen Bereich und bei der Arbeit gegen den Ball. Auch im athletischen Bereich war noch viel Luft nach oben. Aber er machte binnen weniger Monate einen Riesensprung nach vorne, weil er für den Fußball lebte und alles aufgesaugt hat, was ihm ein Trainer an Ratschlägen gegeben hat."
Lang hält es Muteba aber nicht in Deggendorf, der SV Wacker Burghausen lockt. An der Salzach tritt er auch in den Seniorenbereich ein, doch der Start bei den Herren ist schwer. Der Durchbruch in der Regionalliga gelingt ihm nicht. Er lässt sich auf ein Leihgeschäft mit dem SV Kirchanschöring ein, immerhin Bayernliga. Im Rupertiwinkel bekommt er durchaus seine Einsatzzeiten, doch dann verletzt er sich schwer, das Innenband im Knie reißt just in der Phase, als es nach Burghausen zurückgehen soll. Er fasst einen Entschluss - für Wacker will er nicht mehr auflaufen: "Ich habe während der Zeit in Burghausen mein Abi gemacht und auch dort gewohnt. Jetzt stand ich vor der Frage, was ich beruflich machen will."
Übrigens ist die ganze Familie Muteba fußballverrückt. Fünf seiner sechs Brüder kicken noch aktiv, Eliot Muteba ist dabei das hoffnungsvollste Talent. Der 16-Jährige läuft für die U17 des 1. FC Nürnberg in der Junioren-Bundesliga auf. Von einem Engagement im Profibereich träumt indes Daniel Muteba nicht, dafür ist er zu sehr Realist. Was will er sportlich noch erreichen? Schließlich ist auch er erst 20 Jahre alt. "Wenn ein Angebot aus einer höheren Liga kommen würde, wäre das schon reizvoll. Aber an erster Stelle steht der Beruf. Nur wenn es zu 100 Prozent mit der Arbeit vereinbar ist, könnte ich es mir vielleicht vorstellen. Aber meine Ausbildung gefällt mir im Moment zu gut, um das alles hinzuschmeißen. Beim SSV macht mir das Kicken riesigen Spaß, was elementar wichtig für mich ist. Ich wurde super aufgenommen, das weiß ich sehr zu schätzen." Das werden sie in Eggenfelden gerne hören. Der Straßenkicker ist beim SSV für die besonderen Momente zuständig. Derzeit trifft man Daniel Muteba aber nur mit Sakko und Krawatte an. Hoffentlich auch bald wieder in kurzer Hose auf dem Fußballplatz.