2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Antreiber und Torjäger vom Dienst: Kapitän Torben Weyel gehörte bereits zum Kader der SSG Breitscheid, als sie 2012/2013 zuletzt in der Kreisoberliga spielte. 	Foto: Katrin Weber
Antreiber und Torjäger vom Dienst: Kapitän Torben Weyel gehörte bereits zum Kader der SSG Breitscheid, als sie 2012/2013 zuletzt in der Kreisoberliga spielte. Foto: Katrin Weber

Cunz fordert auch Kampf

KOL WEST: +++ A-Liga-Meister SSG Breitscheid will mit neuem Trainer in der Kreisoberliga bestehen +++

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Breitscheid. Nur viermal ging die SSG Breitscheid in der vergangenen Saison nicht als Sieger vom Feld. Zwar konnte die Saison nicht wie geplant zu Ende gespielt werden, doch es ist davon auszugehen, dass die SSG auch im weiteren Verlauf der Runde mehr Siege als Niederlagen gesammelt hätte.

So stand mit Breitscheid zum Zeitpunkt des Abbruchs der Runde ein völlig verdienter Meister der Fußball-A-Liga Dillenburg und Kreisoberliga-Aufsteiger fest. Seitdem hat sich allerdings etwas geändert bei den Rot-Weißen. Spielertrainer Marco Reh hat nach dem gelungenen Aufstieg seine Karriere beendet, womit der Platz an der Seitenlinie frei wurde. Für die Verantwortlichen war klar, dass es für die Kreisoberliga einen erfahrenen Mann braucht. Und den haben sie definitiv bekommen. In über 20 Jahren als Trainer hat Markus Cunz einiges erlebt. Frohnhausen, Medenbach, Fellerdilln – Cunz ist viel herumgekommen. Vor zwei Jahren führte er den SSV Medenbach in die Kreisoberliga und verabschiedete sich dann in eine selbst gewählte Pause.

„Ich habe einfach mal Abstand zum Fußball gebraucht“, erklärt der 51-Jährige seine Entscheidung. Im Februar 2020 entschloss er schließlich, wieder einzusteigen. Es hagelte Angebote für den erfahrenen Coach – seine Entscheidung führte ihn nach Breitscheid. Es brauchte seine Momente, bis Cunz im ersten Training wieder auf Temperatur kam, doch inzwischen fühlt er sich in seiner Rolle wieder wohl. Die ersten Testspiele nach der Pause liefen allerdings noch etwas holprig. Gegen Mengerskirchen knapp 3:4 verloren, in Hickengrund setzte es eine 0:9-Klatsche. Doch Cunz ist guter Dinge: „Der Wille ist bei den Jungs zu spüren.“ Die Mannschaft der SSG Breitscheid könnte inzwischen als „verschworener Haufen“ beschrieben werden. Im letzten Jahr scheiterte der Verein noch in der Relegation, in der vergangenen Saison folgte mit dem Aufstieg die passende Antwort. So etwas schweißt zusammen. Trainer Cunz weiß allerdings auch, dass für den angepeilten Klassenerhalt mehr notwendig ist, als nur eine gute Moral im Team.

„Die Geschwindigkeit in der KOL ist höher, das Zweikampfverhalten intensiver und Fehler werden schneller bestraft“, mahnt der Übungsleiter.

Mit seinem Kader ist Cunz größtenteils zufrieden. In der Defensive sei eventuell noch Nachbesserungspotenzial, doch einige der jungen Kicker lassen ihn regelrecht schwärmen. Dabei kann es in den Trainingseinheiten allerdings auch mal zu einem Konflikt der Generationen kommen. „Ich bin doppelt so alt wie viele meiner Spieler. Natürlich fällt es mir dann hin und wieder schwer, mein Konzept umzusetzen“, erklärt Cunz.

Neben dem Klassenerhalt hat sich Cunz als Saisonziel gesetzt, dass er seine Spieler weiterentwickeln will. Spielerisch sei der Kader der Kreisoberliga schon gewachsen, doch physisch ist wohl noch Luft nach oben. „Ich will, dass die Jungs nicht nur schön spielen, sondern auch kämpfen“, erläutert Cunz. Zum Start wartet mit dem VfL Fellerdilln ein alter Bekannter, schließlich agierte Cunz dort über mehrere Jahre als Trainer. Cunz selbst spricht von einem „schönen Start“. Zudem kennen seine Spieler den Gegner noch aus der A-Liga. Das einzige direkte Duell in der Saison 2019/2020 ging mit 3:0 deutlich an die SSG – so darf es dann am 6. September aus Breitscheider Sicht gerne wieder ausgehen.

Aufrufe: 025.8.2020, 20:00 Uhr
Fabio Schmidt (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor