Bittere Pille für die SpVgg Unterhaching. Seppi Welzmüller, der sich nach einer Kreuzband-Verletzung gerade zurückgekämpft hatte, fällt mit einer Muskelverletzung erneut länger aus.
München – Die SpVgg Unterhaching müsste eigentlich ein besonders Ereignis feiern, denn vor genau 20 Jahren verhalfen die damals erstklassigen Vorstädter dem FC Bayern zur Meisterschaft. An einem dramatischen letzten Spieltag in der Bundesliga siegten die Hachinger als krasser Außenseiter sensationell mit 2:0 gegen Bayern Leverkusen. Michael Ballack mit einem Eigentor und Markus Oberleitner stürzten die Werkself von der Tabellenspitze und in das Tal der Tränen. Nach der Partie musste Hachings damaliger Trainer Lorenz Köstner seinen verzweifelten Kollegen Christoph Daum trösten.
Lang ist’s her. Und nach vielen wirtschaftlichen Problemen folgte zwischenzeitlich sogar der Absturz bis in die Regionalliga. Unter der Regie von Präsident Manfred Schwabl befindet man sich aber wieder auf schneidigem Konsolidierungsprozess; sogar der Aufstieg in die Zweite Bundesliga ist in dieser Saison noch realistisch.
In den letzten Wochen war der Meinungsstreit um den Neustart das beherrschende Thema in der 3. Liga. Die Hachinger zogen es dabei vor, sich weitgehend aus den hitzigen Diskussionen herauszuhalten. „Wir bereiten uns sportlich intensiv auf den Re-Start vor, können die Situation sowieso nicht beeinflussen“, betont Trainer Claus Schromm. Zuletzt ist der dritte Gesundheitstest negativ ausgefallen, das Mannschaftstraining wird immer wieder optimiert. Sogar ein Quarantäne-Hotel nahe Holzkirchen hat man für den etwaigen Ernstfall reserviert.
Es gibt aber in den Reihen der Hachinger einen echten Pechvogel: So hatte sich Seppi Welzmüller in der Vorsaison im Derby gegen den TSV 1860 einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen. Der Kapitän bereitete sich ein Jahr lang intensiv auf sein Comeback vor – doch jetzt erlitt er im Training einen bitteren Rückschlag: Ein Muskelbündelriss im Oberschenkel bedeutet für ihn wieder eine längere Zwangspause. AuchAbwehrchef Marc Endres wird wegen eines Bänderrisses im Knöchel in dieser Saison nicht mehr eingreifen können
In den Sportpark ist in der letzten Woche wieder viel Leben eingekehrt. So wurde der Biergarten eröffnet, und die Fans können die Mannschaft, in gebührender Entfernung, bei der täglichen Trainingsarbeit beobachten. Von Normalität ist der Tabellendritte der 3. Liga aber – wie alle Proficlubs hierzulande – noch weit entfernt.