Haching jubelt auf Giesings Höhen – Dramatische Schlussphase im Derby

Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching gewinnt nach einer geschlossenen Teamleistung seit langer Zeit wieder einmal das S-Bahn-Derby gegen den TSV 1860. Nach dem Schlusspfiff juelten die Hachinger, die so heiß waren auf dieses im Schneetreiben auf Giesings Höhen.

1500 Fans der SpVgg Unterhaching waren zum Derby gegen den TSV 1860 ins Grünwalder Stadion gekommen. Sie wurden in der Heimat der Münchner Löwen nicht enttäuscht. Nach einer kämpferischen Leistung gewann die SpVgg vor 15 000 Zuschauern im Sechzger-Stadion die dramatische Partie mit 1:0 (1:0). Nach knapp 17 Jahren war es wieder der erste Derbysieg in einem Pflichtspiel. „Ich bin überglücklich. Endlich ein Derbysieg. Jeder hat sich sehr danach gesehnt. Für uns war das ein bisschen wie Weihnachten“, sagte Hachings Kapitän Josef Welzmüller.

Haching präsentiert sich in neuem Trikot prächtig

Die SpVgg verblüffte ihre Anhänger zunächst mit einem schicken neuen Trikot, der Gegner blieb von der neuen Bekleidung jedoch unbeeindruckt. Nach nur 30 Sekunden musste Hachings Torwart René Vollath einen Schuss von Manfred Starke entschärfen (1.), um eine frühe Führung der Heimelf zu verhindern. Danach drehte sich das Spiel zugunsten der Gäste, die sich zunächst leichte Feldvorteile sowie gute Chancen herausspielten. Sebastian Maier (7.) fand bei einem Freistoß im parierenden Münchner Torwart David Richter ebenso seinen Meister wie kurz darauf ein Fernschuss mit einem Fernschuss (8.).

Besser machte es dann kurz darauf in der Hachinger Drangphase Mathias Fetsch. Der Stürmer nahm das Zuspiel von Maier mit dem Kopf und versenkte den Ball zum umjubelten 1:0 aus Sicht der SpVgg (21.).

Löwen vergeben gute Chancen – Welzmüller klärt kurz vor der Linie

In der Folgezeit wehrten sich die Hachinger erfolgreich gegen die kurz vor der Pause immer stärker werdenden Löwen. Dabei hatte die Unterberger-Elf Glück, dass die Münchner drei gute Chancen ausließen. Starke traf nach einer Hereingabe von Fynn Lakenmacher am kurzen Pfosten stehend nur das Außennetz (36.). Vollath war es dann auch, der sowohl einen weiteren Schuss von Starke parierte (37.) als auch einen eigenen Fehlpass beim Herausspielen wieder mit einer starken Parade wettmachte, im Nachschuss klärte Welzmüller kurz vor der Linie (43.).

Nach dem Seitenwechsel musste die SpVgg einen weiteren Ansturm der Heimelf überstehen, einen Kopfball von Lakenmacher hielt Vollath (48.) und Morris Schröter zielte knapp am Hachinger Tor vorbei (50.). Auf der Gegenseite konnte sich Haching von dem Druck wieder befreien, ein Schuss von Aaron Keller wurde von Münchens Verteidiger Leroy Kwadwo gefährlich abgefälscht und wurde fast zu einem Eigentor für die Sechzger (57.). Die folgende kurz ausgeführte Ecke von Simon Skarlatidis setzte Patrick Hobsch mit einem Direktschuss knapp am Tor vorbei (58.).

Dramatische zweite Hälfte mit einem Elfmeter für 1860

In der letzten halben Stunde entwickelte sich eine dramatische Partie mit vielen Höhepunkten auf beiden Seiten. Zunächst schoss Münchens Fabian Greillinger knapp über das Hachinger Tor (59.). Nach einem Foul von Dennis Waidner an Schröter entschied der Schiedsrichter Timo Ganslowait auf Elfmeter. Diesen hielt Vollath gegen Schröter (62.). Nachdem kurz darauf Münchens Michael Glück die gelb-rote Karte nach einem Foul an Maier gesehen hatte (65.), wurde das Hachinger Spiel auch in Überzahl nicht besser.

Die SpVgg schaffte nur wenig Entlastung und ermöglichte der Heimelf nach vielen unnötigen Ballverlusten und Fouls zahlreiche Standardsituationen. Eine davon musste Hachings Rechtsverteidiger Markus Schwabl kurz vor der Linie vor dem hinter ihm heraneilenden Kwadwo klären (73.). Auf der Gegenseite verpassten es die Hachinger im nun immer stärker einsetzenden Schneetreiben, bei Kontern den Sack zuzumachen. Sowohl Fetsch (89.) als auch Manuel Stiefler (90.+1) vergaben nach schnellen Kontern trotz bester Chancen die Vorentscheidung. (Robert M. Frank)